Elf Spiele sind bei der Weltmeisterschaft in Brasilien bereits absolviert worden und brachten die eine oder andere Überraschung aber auch klare und erwartete Resultate. Eine erste Übersicht zu den ersten Spiele bei der WM 2014:
Brasilien gewinnt gegen Kroatien mit 3:1
Einen Auftakt nach Maß gab es für Brasilien, das Kroatien im Eröffnungsspiel mit 3:1 besiegte. Dabei wirkte der Gastgeber äußerst nervös und leistete sich zu Beginn ungewöhnlich viele Fehler. Einer davon führte bereits in der 11. Minute zum Eigentor von Marcelo und dem 1:0 für Kroatien. Neymar konnte jedoch nur kurze Zeit später zum wichtigen 1:1 ausgleichen (27.). Nach der Pause sorgte dann ein umstrittener, von Neymar, verwandelter Elfmeter (71.) für die Führung der Brasilianer. Zwar fand Kroatien in einer spannenden Schlussphase noch die eine oder Chance vor, ehe Oscar in der Nachspielzeit mit dem 3:1 für die endgültige Entscheidung sorgte.
Mexiko schlägt Kamerun verdient mit 1:0
Das zweite Spiel in Gruppe A lautete Mexiko – Kamerun. Während die Afrikaner kaum überzeugen konnten, haderte Mexiko vor allem mit der Leistung des Unparteiischen. Denn zwei reguläre Tore von Giovanni Dos Santos wurden den Mexikanern, die das Spiel über weite Strecken dominierten, zu Unrecht aberkannt. Erst in der 61. Minute wurden El Tri durch den längst überfälligen Treffer von Oribe Peralta erlöst. Von Kamerun war auch danach offensiv wenig zu sehen – daher geht das 1:0 für Mexiko definitiv in Ordnung.
Niederlande demütigt Spanien in Gruppe B
In Gruppe B erlebte das Turnier die erste Sensation. In der Neuauflage des WM-Finales von 2010 deklassierte die Niederlande Titelverteidiger Spanien. Zwar ging die Furia Roja durch einen Elfmeter von Xabi Alonso (27.) früh in Führung, doch Robin van Persie glich noch vor der Pause aus (44.). Nach der Pause spielten entfesselte Oranjes dann befreit auf und sorgten ein ums andere Mal für Unruhe in der spanischen Defensive. Arjen Robben (53., 80.), Stefan de Vrij (65.) und abermals Robin van Persie (72.) sorgten letztendlich für einen deutlichen 5:1-Sieg und eine historische Blamage der Spanier.
Chile gibt sich gegen Australien keine Blöße
Im zweiten Spiel in Gruppe B feierte Chile ebenfalls einen deutlichen Sieg. Australien wurde mit 3:1 in die Knie gezwungen, wobei die Südamerikaner bereits in der Anfangsphase den Grundstein für die ersten drei Punkte legten. Alexis Sánchez (12.) und Jorge Valdivia (14.) sorgten nach nicht einmal einer Viertelstunde für ein komfortables 2:0. Dabei beeindruckten die Chilenen vor allem durch aggressives Pressing und die extrem offensive Spielweise. Der Anschlusstreffer von Tim Cahill (35.) sorgte noch einmal für Spannung, ein weiterer australischer Treffer wollte aber nicht mehr fallen. In der 90. Minute sorgte der eingewechselte Jean Beausejour für die endgültige Entscheidung.
Kolumbien feiert klaren Sieg gegen Griechenland
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Kolumbien bei seinem ersten WM-Spiel seit 1998. Gegen Griechenland waren die körperlich stärkeren Südamerikaner in Gruppe C von Beginn an überlegen und erzielten bereits früh durch Pablo Armero (6.) das 1:0. Danach machten Los Cafeteros weiter Druck ohne einen zweiten Treffer nachlegen zu können. Griechenland kam nur selten in den Strafraum und kassierte nach der Pause das 0:2 durch Gutiérrez (58.). Nachdem Gekas in der 63. Minute die große Chance auf den Anschlusstreffer ausließ, erzielte James Rodriguez in der Nachspielzeit den Treffer zum Endstand von 3:0.
Elfenbeinküste gewinnt gegen Japan
Im möglicherweise entscheidenden Spiel um Platz 2 hinter Favorit Kolumbien setzte sich die Elfenbeinküste gegen Japan knapp mit 2:1 durch. Die Blue Samurais gingen bereits nach einer Viertelstunde durch Keisuke Honda in Führung, konnten danach aber offensiv kaum mehr Akzente setzen. Auch die Afrikaner taten sich lange schwer und fanden wenige Möglichkeiten vor. Erst die Einwechslung von Superstar Didier Drogba sorgte für die Wende. Nur wenige Minuten nach der Hereinnahme der ivorischen Legende hatten die Elefanten das Spiel durch Tore von Wilfried Bony (64.) und Gervinho gedreht. Japan hatte danach nichts mehr entgegenzusetzen – der 2:1-Erfolg der Elfenbeinküste geht daher absolut in Ordnung.
Costa Rica schlägt Geheimfavorit Uruguay
Als klarer Favorit war Uruguay in die Partie gegangen und nach einem von Edinson Cavani (24.) verwandelten Foulelfmeter gingen die Südamerikaner, die keineswegs überzeugten, auch mit einem 1:0 in die Pause. Doch danach dreht Costa Rica auf und sorgte für DIE Überraschung bisher. Mit einer tollen kämpferischen Leistung schafften Los Ticos durch einen Treffer des überragenden Joel Campbell (54.) für den Ausgleich, ehe nur wenig später Oscar Duarte (57.) für die umjubelte Führung sorgte. Angeführt von Superstar Edinson Cavani warf die Celeste alles nach vorne, fand aber keine guten Möglichkeiten vor. Ganz anders Costa Rica, dass nach einem Konter durch Marcos Urena das 3:1 erzielte (84.). Für Uruguay, das in der Schlussphase Maxi Pereira aufgrund einer Roten Karte verlor, geht es gegen England nun um alles oder nichts, Costa Rica wittert die große Chance, für die Sensation des Turniers zu sorgen.
Italien besiegt England nach hartem Kampf
Im Duell der beiden Weltmeister England und Italien setzte sich die Squadra Azzurra knapp mit 2:1 durch. Beide Mannschaften gingen defensiv zu Werke und wollten möglichst lange die Null halten. Dennoch fanden die Three Lions in der Anfangsphase einige gute Möglichkeiten vor. Den ersten Treffer erzielte aber Claudio Marchisio (35.), der eine einstudierte Eckball-Variante mit einem tollen Distanzschuss ins lange Eck vollendete. Quasi im Gegenzug gelang Daniel Sturridge jedoch der verdiente Ausgleich (37.). Doch kurz nach der Pauste stellte Mario Balotelli (50.) mit seinem ersten WM-Tor den alten Spielstand wieder her. Die Three Lions wurden danach offensiver, drängten auf den Ausgleich und brachten neue Kräfte für den Angriff. Richtig gute Chancen konnte der Weltmeister von 1966 aber nicht mehr erspielen und so steht man im nächsten Spiel gegen Uruguay bereits unter Siegzwang.
Schweiz feiert Last Minute Sieg gegen Ecuador
Für beide Mannschaften stand im ersten Match in Gruppe E viel auf dem Spiel. Nur ein Sieg zählte im Kampf um Platz 2 hinter Topfavorit Frankreich. Ecuador startete offensiv und erzielte nach einem Kopfball von Enner Valencia das 1:9 (22.). Von der Schweiz war vor der Pause nicht viel zu sehen, doch das sollte sich in der zweiten Halbzeit ändern. Kurz nach Wiederanpfiff traf der eingewechselte Admir Mehmedi zum 1:1 (48.), mit dem sich die Eidgnossen allerdings nicht zufrieden gaben. Weitere Möglichkeiten wurden aber vorerst nicht genutzt – erst in der Nachspielzeit erlöste Joker Haris Seferovic die Schweiz mit dem umjubelten Treffer zum 2:1. Damit hat die Nati gute Chancen, die Vorrunde zu überstehen.
Frankreich gibt sich keine Blöße gegen Honduras
Als klarer Favorit startete Frankreich in das erste Spiel bei einer Weltmeisterschaft seit dem Fiasko von Knysna. Von Beginn an suchte die Equipe Tricolore den Weg zum Tor, fand dort aber defensive Honduraner vor, die mit Mann und Maus verteidigten. Nachdem Honduras zwei Mal die Latte vor dem Rückstand rettete, entschied Schiedsrichter Sandro Ricci nach einem Foul von Wilson Palacios auf Elfmeter für Frankreich und Gelb-Rot für den England-Legionär. Karim Benzema verwertete ganz sicher und brachte seine Mannschaft verdient mit 1:0 (45.) in Front. Kurz nach der Pause sorgte ein Eigentor von Tormann Valladares für die Vorentscheidung, ehe Karim Benzema mit dem 3:0 (72.) alles klar machte. Frankreich lieferte eine überzeugende Vorstellung und darf sich durchaus Hoffnung machen, weit zu kommen.
Argentinien startet mit knappem Sieg gegen Bosnien
Mitfavorit Argentinien ist mit drei Punkten in die WM 2014 gestartet, hat dabei aber keineswegs überzeugt. Bereits nach drei Minuten durfte die Albiceleste nach einem Eigentor von Sead Kolasinac jubeln. Danach hatten die Südamerikaner mehr vom Spiel, fanden aber keine Chancen vor. Bosnien-Herzegowina spielte beherzt, der letzte Pass kam aber nur selten an. Nach der Pause agierte Argentinien ein wenig offensiver, war von einer weltmeisterlichen Leistung aber weit entfernt. Eine tolle Einzelaktion vom bis dahin enttäuschenden Lionel Messi (65.) brachte der Elf von Alejandro Sabella das 2:0. Kurz vor Schluss war es dann Vedad Ibisevic (85.) der mit dem ersten WM-Treffer Bosniens noch einmal Spannung aufkommen ließ. Die Albiceleste brachte das Ergebnis aber souverän über die Zeit und darf sich über einen geglückten Start freuen.