Brasilien hat im Laufe der Geschichte viele unvergessliche Stürmer hervorgebracht. Nicht wenige von diesen dürfen den Status als Fußball-Legende beanspruchen. Aber wer war eigentlich der beste von allen? Hier werden sich die Fans kaum einigen können, weil es einfach zu viele Namen gibt, die in Frage kommen.
Wir haben uns trotzdem für einen Mann entschieden, der vielleicht sogar generell klar an der Spitze gewesen wäre, wenn ihn sein Körper nicht immer wieder im Stich gelassen hätte: Ronaldo. In der heutigen Zeit denken wir bei dem Namen zwar eher an einen Portugiesen, aber der Brasilianer war zu seiner Zeit eine Tormaschine, wie es sie sonst nicht gab.
Ronaldos Karriere als Spieler auf einen Blick
- 👶 Geburtsdatum & -ort: 22.09.1976 in Rio de Janeiro, Brasilien 🇧🇷
- ✍️ Vereine: Belo Horizonte, PSV Eindhoven, FC Barcelona, Inter Mailand, Real Madrid, AC Mailand, Corinthians Sao Paulo
- ⏳ Dauer der Profikarriere: 1993 bis 2011
- 🏆 Größte Erfolge Vereinsebene: Europapokal der Pokalsieger 1997, UEFA-Cup 1998, Weltpokal 2002
- 🥇 Größte Erfolge Nationalteam: Weltmeister 1994 & 2002, Copa America 1997 & 1999
- 💪 Größte persönliche Erfolge: Weltfußballer 1996, 1997, 2002
- #️⃣ Typische Rückennummer: 9
Der Beginn von Ronaldo Nazarios Profikarriere
Ronaldos Talent war schon in der Jugendzeit nicht zu übersehen. Gleich zwei Mal wechselte er der Verein, um sich zu verbessern. Regelmäßig war er seinen Altersgenossen dabei weit voraus, sodass er konstant gegen ältere Akteure spielte und dennoch am Fließband traf. 1993 wechselte der Angreifer deshalb zu Cruzeiro Belo Horizonte. Er debütierte als 17-Jähriger, spielte 14 Partien und erzielte zwölf Tore.
Dies reichte, um europäische Vereine aufmerksam werden zu lassen. 1994 folgte der Wechsel zu PSV Eindhoven. Für die Niederländer traf der Brasilianer in 46 Spielen 42 Mal. Für umgerechnet 15 Millionen Euro ging es 1996 deshalb zum FC Barcelona. Hier kam Ronaldo in 37 Spielen auf 34 Tore. Er schoss dabei das entscheidende Tor im Finale des Europapokals der Pokalsieger und wurde zum zweiten Mal Weltfußballer.
Seine beste Zeit – getrübt durch viele Verletzungen: Ronaldo bei Inter Mailand und Real Madrid
Persönlich glücklich war Ronaldo bei den Katalanen aber nicht. Er wechselte deshalb nach nur einem Jahr für umgerechnet 25 Millionen Euro zu Inter Mailand. Dies war damals die höchste Ablöse aller Zeiten. Bei den Nerazzurri sollte er helfen, die nationale Dominanz von Juventus Turin zu brechen. Wenn Ronaldo gesund war, konnte er dies auch.
Allerdings war er dies nicht sonderlich oft der Fall. Der Angreifer erlitt immer wieder schwierige Verletzungen. Dieses Problem sollte ihn für den Rest seiner Karriere verfolgen. Für Mailand stand er deshalb in fünf Jahren in nur 68 Spielen auf dem Platz – dabei traf er 49 Mal.
2002 ging es zu Real Madrid weiter. Die Königlichen zahlten 45 Millionen Euro Ablöse für den Mann, der erneut Weltfußballer in diesem Jahr werden sollte. Aber auch hier war er oft verletzt. Es war nicht ganz so schlimm wie bei den Nerazzurri, aber immer noch problematisch. Er stand in fünf Jahren 127 Mal für die Königlichen auf dem Platz und erzielte 83 Tore. Für seine Zeit bei Inter und Real gilt: Wann immer Ronaldo fit war, spielte er gut wie nie. Leider war er es zu selten.
Brasiliens Ronaldo als Sturmführer bei Weltmeisterschaften und der Copa America
Ronaldo sollte von 1994 bis 2006 im Brasilien Trikot spielen, dabei 98 Spiele machen und 62 Tore erzielen. Ohne die zahlreichen Verletzungen wären es wohl wesentlich mehr gewesen. Mit der Selecao gewann er 1997 und 1999 die Copa America. Schon bei der WM 1994 ging er zudem zum ersten Mal als Weltmeister in die WM-Geschichte ein. Allerdings blieb er bei der WM in den USA ohne eigenen Einsatz.
Vier Jahre später in Frankreich wollte Ronaldo dafür richtig auftrumpfen. Vier Tore waren persönlich auch kein schlechter Wert, aber der Titel ging bekanntlich an den Gastgeber. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea lief es besser: Ronaldo wurde mit acht Treffern Torschützenkönig. Sein Team holte den Titel.
Von diesem Glanz war vier Jahre später bei der WM 2006 in Deutschland nichts mehr zu sehen. Bei der WM in der Bundesrepublik erzielte Ronaldo zwar immer noch drei Treffer, was ihn zu dieser Zeit zum besten WM-Torschützen aller Zeiten machte. Aber er und das ganze Team wirkten zu alt, satt und überspielt.
Der Ausklang von Ronaldos Karriere in der Heimat
Auch Real Madrid war nicht entgangen, dass Ronaldo langsam nicht mehr die Fitness hatte. Ruud van Nistelrooy zeigte in der Saison 2006/07 konstant bessere Leistungen als der Brasilianer. Die Wege trennten sich nach der Saison deshalb. Den Angreifer zog es zum AC Mailand.
Aufgrund seiner Vergangenheit beim Stadtrivalen wurde er hier mit gemischten Gefühlen empfangen, blieb auch nur ein Jahr, spielte 20 Partien und traf neun Mal. Danach ging es zurück in die Heimat: Bei Corinthians Sao Paulo sollte Ronaldo bis zu seinem Karriereende im Jahr 2011 bleiben. Wirklich in Form kam er nie wieder.
Ronaldos Leben nach der aktiven Zeit
Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Ronaldo lange als TV-Experte und war ansonsten nicht mehr auf der Bühne Fußball zu sehen. Dies änderte sich 2018: Der frühere Stürmer kaufte die Mehrheit der Anteile von Real Valladolid und ist seit damals Präsident des spanischen Vereins.