Die USA, Kanada und Mexiko richten gemeinsam die WM 2026 aus. Die Mehrzahl der Partien wird dabei in den Vereinigten Staaten stattfinden. Gleich elf der 16 Spielorte befinden sich in den USA. Die potenziell größte Arena ist dabei das AT&T Stadium im Bundesstaat Texas. Seine Basiskapazität liegt bei 80.000 Zuschauern.
Es lässt sich allerdings auf mehr als 100.000 Plätze erweitern. Abhängig davon, ob eine Erweiterung vorgenommen wird und falls ja, wie umfangreich diese ausfällt, könnte das AT&T Stadium nicht nur die größte US-Arena des Turniers sein, sondern das größte der WM Stadien 2026 des Turniers. Wir stellen es nachfolgend im Detail vor.
AT&T Stadium in Dallas, USA: Die wichtigsten Fakten
🏟️ Kapazität: | 80.000 Plätze |
➡️ Baubeginn: | 20. September 2005 |
🎉 Eröffnung: | 27. Mai 2009 |
👷🏽 Architekten: | HKS Inc. |
💰 Kosten: | 1,3 Mrd. US-Dollar |
Geschichte des AT&T Stadiums
Streng genommen liegt das AT&T Stadium nicht direkt in Dallas, sondern in dessen Vorort Arlington. Es ist allerdings die Heimat des American-Football-Teams der Dallas Cowboys. So hat es sich einbürgert, die Arena direkt der Stadt zuzuschlagen. Die Cowboys spielten ursprünglich im Texas Stadium, das zu den optisch markantesten Arenen der USA gehörte.
Allerdings hatte es gewisse Mängel, die im Laufe der Zeit immer schwerwiegender wurden. So war z. B. geplant, es mit einem völlig verschließbaren Dach auszustatten, über welches das AT&T Stadium verfügt. Das alte Stadion konnte die Last des Daches jedoch nicht tragen. Es sah deshalb stets halbfertig aus. Außerdem ging die öffentliche Finanzierung aus. Dies erschwerte Modernisierungen an der Arena. Es hatte außerdem zu wenig Plätze (66.000) für den Geschmack der Betreiber.
In den 1990er Jahren hatten die Cowboys genug von den Defiziten des Texas Stadiums. 1994 prüfte der Verein, ob ein Ausbau möglich wäre. Dies war nicht der Fall. Stattdessen sollte eine bei Bedarf erweiterbare Arena von Grund auf neu entstehen, die über modernste Technik verfügte. Schon zu Beginn lagen die veranschlagten Baukosten bei astronomischen 1,15 Milliarden US-Dollar. Es dauerte allerdings zehn Jahre, bis die Cowboys überhaupt einen passenden Baugrund für das neue Stadion gefunden hatten. Diese Schwierigkeiten bei der Suche sorgten dafür, dass schließlich in Arlington gebaut wurde.
Sitzplatz-Konzept bringt Möglichkeit zur Erweiterung
Um die Erweiterbarkeit zu erreichen, wurde ein spezielles Konzept für die Sitzplätze erdacht: Es gibt keine individuellen Plätze, die einzeln im Zement befestigt sind. Stattdessen gibt es lange Aluminiumstäbe, die mit klappbaren Sitzen ausgestattet werden können. Durch eine Verringerung von deren Abstand kann die Zahl der Plätze erhöht werden. Ist das Dach vom AT&T Stadium geöffnet, sieht es von oben dem alten Texas Stadium zum Verwechseln ähnlich. Es ist eine Verneigung der Cowboys an die vorherige Heimat, die 2010 gesprengt wurde.
Von außen fallen die massiven Glasfassaden vor allem ins Auge, die es so wirken lassen, als ob die Arena eine Art gigantisches Einkaufszentrum ist. Umgeben ist das Stadion, das seit 2013 seinen heutigen Namen hat und zuvor Cowboys Stadium hieß, von großen Grünflächen und weitläufigen Plätzen, auf denen sich die Fans vor dem Beginn einer Partie versammeln können.
Zahlreiche Top-Events im AT&T Stadion in Dalls
Ereignisse, die bislang in der Arena stattfanden, waren beispielsweise 2010 ein NBA All Star-Game, 2011 der Super Bowl und Konzerte von Künstlern wie Taylor Swift, Ed Sheeran, The Script und Usher. Zudem durften und dürfen diverse College-Sportereignisse hier ausgetragen werden. Die für uns relevante Sportart ist bislang allerdings noch nicht darunter gewesen: Mit dem Fußball hat die Arena noch überhaupt keinen Kontakt gehabt.
Der ortsansässige MLS-Verein FC Dallas, der seinen Hauptsitz in Frisco (Vorort von Dallas) hat, spielt im Toyota Stadium. Dieses bietet gerade einmal für 20.500 Zuschauer Platz. Dass dies genügt, zeigt, welchen Stellenwert der Fußball ohne WM in der Region hat. Es ist zu erwarten, dass einige hochrangige Spiele vor der WM in dem Stadion ausgetragen werden, um Anpassungen für den Fußball vornehmen zu können.
Dallas als WM-Spielort 2026 im Porträt
Dallas zählt 1,3 Millionen Einwohner und ist damit die drittgrößte Stadt von Texas – und die neuntgrößte der Vereinigten Staaten insgesamt. In der Metropolregion leben sogar mehr als 7,6 Millionen Menschen. Gegründet wurde die Stadt 1841. Ursprünglich gehörte Texas zu Mexiko, sagte sich aber 1836 los. In dieser Zeit begann John Neely Bryan damit, das Land rund um das heutige Texas zu vermessen, um die Ausmaße für eine neue Stadt zu berechnen. Der Baubeginn folgte alsbald. 1846 annektierten die USA Texas und benannten die neue Stadt nach George M. Dallas um. Dieser war der elfte Vizepräsident der USA.
Dallas wurde als Handelsstadt für Baumwolle, Getreide und Büffelprodukte im 19. Jahrhundert reich. Im 20. Jahrhundert wurden auch noch Ölvorkommen in der Region gefunden. Die Stadt wuchs endgültig zu einer Metropole heran. Sportlich sind es neben den Cowboys vor allem die NBA-Basketballer der Dallas Mavericks, für welche die Stadt berühmt ist. Der ortsansässige NHL-Eishockey-Verein sind die Dallas Stars. Die Baseballer der Texas Ranger spielen genau wie die Cowboys im Dallas-Vorort Arlington. Anders als die Footballer werden sie der Stadt aber eher selten zugeschlagen.