Weil Österreich im Parallelspiel gegen Slowenien durchaus überraschend nicht über ein 1:1 hinausgekommen ist, konnte sich die norwegische Nationalmannschaft am letzten Spieltag der Nations League mit einem 3:0-Sieg gegen Kasachstan noch Platz eins in Gruppe 3 der Liga B sichern. Die Wikinger steigen damit auf direktem Wege in die oberste Division auf und dürfen sich bei der nächsten Auflage der Nations League mit den Top-Teams Europas messen.
Im Rückblick auf die vergangenen eineinhalb Jahre allerdings war der Erfolg in der Nations League eher ein schwacher Trost. Die Enttäuschung, trotz eines auch über die Superstars Martin Ödegaard und Erling Haaland hinaus hochkarätig besetzen Kaders die Europameisterschaft 2024 verpasst zu haben, wirkt noch immer nach – und sorgt für Druck auf den Schultern von Trainer Stale Solbakken.
Zwei Turniere unter Solbakken verpasst
Für Solbakken, dessen Auslandsstationen beim 1. FC Köln und bei den Wolverhampton Wanderers nicht wie erhofft verliefen, der aber mit dem FC Kopenhagen national wie international große Erfolge feiern konnte, stehen im neuen Jahr fraglos wichtige Monate bevor.
Das klare Ziel Norwegens ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, zumal anders als bei den letzten WM-Endrunden dann angesichts des von 32 auf 48 Nationen erweiterten Teilnehmerfeldes dann 16 statt der bisherigen 13 europäischen Mannschaften dabei sein werden.
Von Solbakken, der seit Dezember 2020 im Amt ist und auch schon die WM 2022 verpasst hat, wird erwartet, das norwegische Warten auf die erste Teilnahme an einem großen Turnier seit der EURO 2000 zu beenden. Gelingt die Qualifikation auf regulärem Weg nicht, wäre dank des guten Abschneidens in der Nations League zwar eine zweite Chance über die Play-offs möglich, die im März 2026 ausgespielt werden sollen. Ob Solbakken dann bei abermals nicht zufriedenstellenden Ergebnissen im Jahr 2025 weiterhin auf der Bank sitzen würde, ist aber fraglich. Schließlich läuft der Vertrag des 56-Jährigen nur bis Dezember 2025.
Benitez signalisiert Interesse
Sollte es auf absehbare Zeit mit Solbakken nicht weitergehen, wäre ein prominenter Fußball-Lehrer daran interessiert, die norwegische Auswahl zu übernehmen. “Über eine gute Mannschaft würde ich immer nachdenken“, erklärte Rafael Benitez im im norwegischen Podcast “Bakrommet“ und als der Fragesteller auf Rückfrage versicherte, dass es sich bei Norwegens Auswahl um ein gutes Team handeln würde, signalisierte der 64 Jahre alte Spanier sein grundsätzliches Interesse: “Die norwegische Nationalmannschaft kann eine gute Herausforderung sein.“
Benitez ist seit seinem Aus bei Celta Vigo im Frühjahr 2024 ohne Job, brächte aber eine Menge Erfahrung auch ganz großen Stationen wie Real Madrid, dem FC Liverpool, Inter Mailand oder dem FC Chelsea mit. Nationaltrainer war der gebürtige Madrilene bislang zwar noch nicht, scheint im Herbst seiner Trainerkarriere aber offen über entsprechende Angebote zu sein.