Aufgrund der Niederlagen gegen die Niederlande (1:2) und gegen Österreich (1:3) stand für die polnische Nationalmannschaft schon nach den ersten beiden Partien fest, dass es nicht für die K.o.-Phase der Europameisterschaft 2024 reichen würde. Noch vor dem finalen Gruppenspiel gegen Frankreich richtet sich in Polen aber der Blick dennoch nach vorne, mehrere schon gefallene Personalentscheidungen inklusive.
Trotz des frühen Scheiterns, das in der vielleicht stärksten EM-Gruppe D ein Stück weit einkalkuliert werden musste, wird Michal Probierz als Trainer im Amt bleiben. Der 51-Jährige, der erst im vergangenen September installiert wurde und vor Beginn der EURO 2024 mit sechs Siegen und zwei Unentschieden in acht Spielen ungeschlagen geblieben ist, soll nun die Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada in Angriff nehmen.
Lewandowski glaubt an eine positive Zukunft
Dabei kann Probierz weiterhin auf Robert Lewandowski bauen, dessen im letzten Testspiel gegen die Türkei (2:1) erlittene Muskelverletzung kurz vor der EURO ein schwerer Schlag war. Der Kapitän verpasste die Partie gegen die Niederlande komplett und konnte gegen Österreich auch nur die letzte halbe Stunde mitwirken, ohne wirklich Einfluss zu nehmen.
Vor der Partie gegen Frankreich verkündete Lewandowski nun die mit Spannung erwartete Entscheidung bezüglich seiner persönlichen Zukunft in der polnischen Nationalmannschaft und erklärte, weiterhin zur Verfügung zu stehen: „Ich bin jetzt fast 36 Jahre alt und viele Menschen fragen sich, wie lange ich noch spielen werde. Aber ich spüre immer noch das Feuer in mir“, so der Angreifer des FC Barcelona, für den der Zeitpunkt für seinen Rücktritt noch nicht gekommen ist und der an das Potenzial im polnischen Kader glaubt: „Vielleicht wache ich irgendwann mal auf und denke, es ist Zeit, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten. Aber im Moment sehe ich, dass diese Mannschaft eine Zukunft hat – trotz dieser EURO.“
Mehrere Torhüter dürfen hoffen
Während Lewandowski seinen bisherigen 151 Länderspielen (82 Tore) weitere Auftritte in nationalen Diensten hinzufügen wird, war die Partie gegen Österreich wohl die letzte von Wojciech Szczesny im Nationaltrikot von Polen.
Schon vor der EM hat der Schlussmann von Juventus Turin seinen Rücktritt angekündigt und wird nun schon gegen Frankreich nicht mehr auflaufen. Allerdings nicht aus sportlichen Gründen, sondern um bei seiner hochschwangeren Frau zu sein.
Nach der EURO und für eine mögliche WM 2026 benötigt Polen in jedem Fall eine neue Nummer eins. Ob der 33 Jahre alte Lukasz Skorupski (FC Bologna) die Nachfolge antritt oder mit Marcin Bulka (OGC Nizza) der um neun Jahre jüngere dritte Keeper des aktuellen EM-Kaders den Zuschlag erhält, bleibt abzuwarten. Mit Kamil Grabara, der vom FC Kopenhagen zum VfL Wolfsburg wechselt, Radoslaw Majecki (AS Monaco) und Bartlomiej Dragowski (Panathinaikos Athen) verfügt Polen aber auch noch über weitere Torhüter, die allesamt maximal 26 Jahre alt sind und sich Hoffnungen machen dürfen.