Paul Nebel bald für Deutschland? Oder doch für Irland?

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Paul Nebel bald beim DFB, 3.1.25

Nach zweijähriger Reifezeit auf Leihbasis beim Karlsruher SC hat Paul Nebel zu Beginn der Saison etwas Zeit gebraucht, um beim 1. FSV Mainz 05 Fuß zu fassen. Auch deshalb, weil Trainer Bo Henriksen den 22-Jähigen nach seiner Rückkehr zunächst auf ungewohnter Position auf der linken Außenbahn brachte, wo Nebel aber spürbar fremdelte.

Seit Mitte Oktober aber ist der sechsfache U21-Nationalspieler bei den Rheinhessen auf seiner Paradeposition im offensiven Mittelfeld gesetzt und hat keinen geringen Anteil daran, dass in Mainz angesichts von Platz fünf zur Winterpause von Europa geträumt werden darf. Zuvor ohne Torbeteiligung und Startelfeinsatz geblieben, verbuchte Nebel ab dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach am achten Spieltag bemerkenswert fünf Treffer und zwei Assists in acht Partien von Beginn an.

Musiala und Wirtz als übermächtige Konkurrenten

Der 1,69 Meter große Techniker gehört mit dieser Quote fraglos zu den Shooting-Stars der bisherigen Bundesliga-Saison und wird von so manchem Beobachter perspektivisch auch als Kandidat für die Nationalmannschaft gesehen. 

Sicherlich ist auch Julian Nagelsmann die positive Entwicklung Nebels nicht verborgen geblieben. Doch der Bundestrainer hat auch schon angedeutet, beginnend mit dem Viertelfinale in der Nations League gegen Italien Ende März auf seine eingespielte Top-Elf bauen zu wollen, womit vermutlich während den Nations League Spielen nur begrenzt Platz für Newcomer ist. Erst recht nicht im offensiven Mittelfeld, das auf Jahre hinaus mit Jamal Musiala und Florian Wirtz überragend besetzt sein dürfte.

Nebel steht zwar auch noch relativ am Anfang seiner Karriere, doch weil Musiala und Wirtz jeweils sogar noch jünger sind, stellen sich die Aussichten auf den Durchbruch im Nationalteam nicht allzu rosig dar – zumindest nicht in der deutschen Auswahl. Doch Nebel besitzt grundsätzlich noch eine weitere Möglichkeit, zu Länderspielehren zu kommen.

Denn der in Bad Nauheim geborene Mittelfeldmann hat eine irische Großmutter und dürfte aufgrund dieser Wurzeln auch für Irland die Schuhe schnüren. “Als Kind war ich oft dort, von daher ist Irland schon meine zweite Heimat“, verriet Nebel in “Bild“ auch eine besondere Beziehung zur „Grünen Insel“, wo man bestimmt auch registriert hat, dass eine potentielle Verstärkung für die irische Auswahl seit einiger Zeit in der Bundesliga für Furore sorgt.

Fokus (noch) auf der deutschen U21 

Eine Kontaktaufnahme seitens des irischen Verbandes ist bis dato aber nicht erfolgt und auch Nebel selbst hat sich nach eigener Aussage noch keine Gedanken über einen möglichen Wechsel gemacht. “Momentan konzentriere ich mich ganz auf die U21, da wollen wir nächstes Jahr im Sommer ein erfolgreiches Turnier spielen. Darauf liegt mein Fokus, was danach kommt, sehen wir dann“, erklärte der Youngster nun, schloss damit aber auch nicht aus, dass die irische Nationalmannschaft eines Tages zum Thema werden könnte, vielleicht sogar schon bei der anstehenden Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2026.