Knapp zwei Jahre vor der Weltmeisterschaft 2026 in den USA und Kanada, vor allem aber auch im eigenen Land steht die Nationalmannschaft Mexikos vor einem Neustart. Nach einem bislang völlig enttäuschenden Jahr 2024 musste Trainer Jaime Lozano seinen Posten nach nur rund 13 Monaten schon wieder räumen. Dafür übernimmt mit Javier Aguirre ein alter Bekannter „El Tri“ – zum bereits dritten Mal – und soll die Weichen dafür stellen, dass die WM 2026 nicht zu einem ähnlichen Desaster wird wie die Copa America 2024.
Nachdem im März schon das Finale der CONCACAF Nations League mit 0:2 gegen die USA verloren worden war, feierte Mexiko bei der Copa America zwar einen 1:0-Auftaktsieg gegen Jamaika, brachte in den folgenden Partien gegen Venezuela (0:1) und Ecuador (0:0) aber keinen Treffer mehr zustande und schied bereits nach der Gruppenphase aus.
Mit Aguirre zwei Mal im WM-Achtelfinale
Anschließend unterbreitete der mexikanische Verband Lozano das Angebot, bis zur WM 2026 weitermachen zu können, allerdings nur noch in zweiter Reihe hinter einem erfahrenen Trainer. Lozano lehnte ab und beendete offiziell aus persönlichen Gründen seine Tätigkeit als Nationalcoach.
Hatte der Verband in der Folge noch eine Entscheidung über die Nachfolge für Anfang August angekündigt, ging es nun doch schneller. Wie der Sportdirektor des Nationalteams, Duilio Davino, mitteilte, kehrt Javier Aguirre auf die Bank der mexikanischen Auswahl zurück. Der 65-Jährige, der mit Mexiko schon bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2010 ins Achtelfinale eingezogen war, jeweils aber nur rund ein Jahr vor dem Turnier übernommen hatte, gilt nun als großer Hoffnungsträger.
“Er ist zweifellos der erfahrenste Trainer Mexikos mit einer anerkannten Karriere im Ausland und einer gründlichen Kenntnis der Abläufe in der Nationalmannschaft“, erklärte Davino in Bezug auf Aguirre, der zuletzt von März 2022 bis zum Ende der abgelaufenen Spielzeit Trainer von RCD Mallorca war, zuvor unter anderem für Atlético Madrid, CA Osasuna und Espanyol Barcelona sowie als Nationaltrainer von Japan und Ägypten arbeitete.
Rafa Marquez als Nationaltrainer der Zukunft
In die Rolle, die von Verbandsseite für Lozano angedacht war, schlüpft unterdessen mit Rafa Marquez der langjährige Kapitän Mexikos, der nach dem Ende seiner aktiven Karriere die Trainerlaufbahn eingeschlagen hat und in den vergangenen beiden Jahren für die zweite Mannschaft des FC Barcelona zuständig war.
Der 45-Jährige spielt in den Plänen des mexikanischen Verbandes langfristig eine wichtige Rolle. Wie Sportdirektor Davino verriet, soll Marquez nach der WM 2030 selbst zum Nationaltrainer aufsteigen, zuvor als Assistent auf diesen Job vorbereitet werden.