Daniel
Mit der 0:2-Niederlage im Achtelfinale der EM 2021 gegen England ging nach 15 Jahren die Ära von Joachim Löw als deutscher Bundestrainer zu Ende. Seitdem wurde es ruhig um Löw, der nun aber anlässlich seines 65. Geburtstages am 3. Februar in einem Interview mit dem „kicker“ seine Bereitschaft signalisierte, sich bei einem passenden Angebot wieder auf die Trainerbank zu setzen – insbesondere im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada.
“Ich habe nicht den Druck wie ein junger Trainer, für den es immer zeitnah weitergehen muss. Ich habe Zeit gebraucht, um Abstand zu finden, zu reflektieren und meine Emotionen einzuordnen. Ich habe über die Jahre gelernt, dass ich gut in mich reinhören muss. Es gab in den vergangenen zwei Jahren einige Angebote, aber ich hatte nicht das Gefühl, dafür zu brennen, verriet Löw, mehrere Möglichkeiten ausgeschlagen zu haben, in den Trainerjob zurückzukehren.
Bierhoff wünscht sich ein Löw-Comeback
Gleichzeitig betonte der Weltmeister-Trainer von 2014 aber offen zu sein für eine neue Aufgabe, wenn die Rahmenbedingungen passen: “Es ist der Vorteil des Älterwerdens, mit Ruhe auf so etwas zu blicken. Mit spannenden Optionen werde ich mich aber beschäftigen“, kündigte Löw an und deutete an, dass ihn insbesondere ein neuer Nationaltrainerposten reizen würde: “Ich habe Erfahrung mit Nationalmannschaften und darin, ein Team mit einer Vision über zwei Jahre auf ein Turnier vorzubereiten.“
Oliver Bierhoff, jahrelang als Teammanager und Nationalmannschaftsdirektor enger Vertrauter Löws, würde sich über dessen Comeback auf der Trainerbank freuen und nannte am Rande der SPOBIS Conference in Hamburg gegenüber “Sky“ explizit auch die kommende Weltmeisterschaft als potenzielles Ziel: “Er hat eine unglaubliche Souveränität, Erfahrung und ich glaube, jede Nationalmannschaft würde davon profitieren. Ob es noch mal ein Verein wird, weiß man auch nicht. Ich würde es mir wünschen, dass man ihn bei der WM 2026 irgendwo sieht.“
Öffnet sich in der WM-Qualifikation eine Tür?
Kurzfristig scheinen allerdings alle interessanten Nationaltrainerposten in Europa besetzt. Gut möglich aber, dass bei der einen oder anderen Top-Nation Bedarf entsteht, wenn es in der im März beginnenden Qualifikation für die WM 2026 holpern sollte.
Löw wird dann sicherlich genau hinschauen und wie schon in den vergangenen Monaten immer wieder auch in verschiedenen Stadien vor Ort sein, um sich ein Bild von Spielern und Mannschaften zu machen – und um vorbereitet zu sein, sollte den gebürtigen Schwarzwälder eine spannende Anfrage erreichen.