Obwohl vielfach nur Joker, weist Niclas Füllkrug mit 14 Toren in 22 Länderspielen eine exzellente Quote auf und hat seinen Torinstinkt sowohl bei der Weltmeisterschaft 2022 als auch bei der EURO 2024 auch auf ganz großer Bühne unter Beweis gestellt. Und dennoch muss der 31 Jahre alte Angreifer um seinen Platz in der deutschen Nationalmannschaft bangen.
Denn während für Füllkrug die vergangenen Monate alles andere als rund verlaufen sind, hat sich mit Tim Kleindienst ein Konkurrent mit ähnlicher Spielanlage herauskristallisiert und im DFB-Trikot auch schon erste Duftmarken gesetzt.
Kleindienst trifft direkt und beeindruckt auch Miro Klose
Im Oktober für die Nations League Spiele der deutschen Nationalmannschaft zum ersten Mal von Bundestrainer Julian Nagelsmann berufen, steht Kleindienst naxch seinen ersten vier Partien bei immerhin zwei Toren im Trikot der Nationalelf. Der im Sommer vom 1. FC Heidenheim zu Borussia Mönchengladbach gewechselte Mittelstürmer, der in zwölf Bundesliga-Einsätzen der laufenden Saison auf acht Tore und vier Vorlagen kommt, erwies sich aber über reine Quote hinaus als wertvoll für die deutsche Auswahl und dürfte weitere Chancen erhalten.
Nicht von ungefähr schwärmte zuletzt auch DFB-Rekordtorjäger Miroslav Klose in der „Süddeutschen Zeitung“ von Kleindienst: „Wenn du ihn im Strafraum irgendwo findest, ist er immer in der Lage, ein Tor zu machen, mit rechts, mit links, mit dem Kopf, ein bisschen wie Luca Toni“, verglich der Trainer des 1. FC Nürnberg Kleindienst mit seinem alten Sturmkollegen beim FC Bayern München und bescheinigte der Gladbacher Nummer neun „ein Riesenpaket“.
In der Tat besitzt der 1,94 Meter große Kleindienst zwar enorme Qualität im Strafraum und ist dort mit seiner Wucht kaum zu kontrollieren, verfügt aber auch über spielerische Fähigkeiten, die im Nationalteam vielleicht sogar noch mehr zur Geltung kommen als in Mönchengladbach.
Füllkrug seit August außer Gefecht
Bislang fast überhaupt nicht zur Geltung gekommen ist derweil Kollege Füllkrug, für dessen Dienste West Ham United im Sommer eine stattliche Basisablöse von 27 Millionen Euro an Borussia Dortmund überwiesen hat. Nach drei Kurzeinsätzen an den ersten drei Spieltagen der Premier League sowie einem Auftritt über 74 Minuten im League Cup befindet sich Füllkrug seit Ende August mit einer Achillessehnenreizung im Krankenstand.
Natürlich reiste der gebürtige Hannoveraner so auch nicht zu den sechs Länderspielen in der Nations League Saison 2024/25 und muss um seinen Platz fürchten. Denn im DFB-Kader scheint nur ein Platz für einen klassischen Mittelstürmer, baut Nagelsmann doch gegebenenfalls als Alternative auf den variabel einsetzbaren Kai Havertz als falsche Neun.
Immerhin scheint für Füllkrug aber Licht am Ende des Tunnels und ein Comeback noch vor Weihnachten in Sicht. Sollte der 1,89 Meter große Angreifer tatsächlich zeitnah zurückkehren, gilt es Argumente in eigener Sache zu sammeln. Denn die Zeit bishin zur Weltmeisterschaft 2026 drängt und bisher lässt sich ein Vorteil zu Gunsten Kleindienst vermuten.