Schon mit 20 Jahren feierte John Anthony Brooks im Jahr 2013 sein Debüt in der Nationalmannschaft der USA und erlebte bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ein frühes Karriere-Highlight. Zwar kam der gebürtige Berliner nur im ersten Gruppenspiel gegen Ghana zu einem Einsatz über 45 Minuten, krönte diesen aber mit dem späten Siegtreffer zum 2:1. Auch dank dieses Tores schafften es die USA ins Achtelfinale, in dem allerdings dann Belgien Endstation war.
Missglücktes Gastspiel bei Benfica Lissabon
Brooks fasste dann nach der WM 2014 besser Fuß in der US-Auswahl und kann heute auf 45 Länderspiele zurückblicken, war allerdings auch längere Zeit nicht und letztmals im September 2021 dabei – teils verletzungs- und teils leistungsbedingt. So fehlte der mittlerweile 30 Jahre alte Innenverteidiger auch im Kader bei der WM 2022, was indes nicht wirklich überraschte.
Denn nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg, mit dem kein gemeinsamer Nenner hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gefunden wurde, zu Benfica Lissabon, spielte Brooks in Portugal unter Trainer Roger Schmidt nahezu keine Rolle. Lediglich zu zwei Kurzeinsätzen reichte es im zweiten Halbjahr 2022, woraufhin sich recht früh eine erneute Änderung abzeichnete, die dann Ende Januar mit einem Wechsel zur TSG 1899 Hoffenheim auch über die Bühne ging.
Zurück in der Bundesliga hatte Brooks ohne Rhythmus und mit von fehlender Spielpraxis mitverursachten Fitnessdefiziten zunächst Probleme, doch inzwischen ist der kopfballstarke Abwehrspieler eine feste Größe bei den Kraichgauern, die indes noch im Abstiegskampf feststecken.
Mit dem 3:1-Sieg gelang Hoffenheim am vergangenen Wochenende gegen Eintracht Frankfurt aber ein enorm wichtiger Dreier, der die Hoffnung nährte, nicht bis zum Schluss zittern zu müssen. Bleibt die TSG in der Bundesliga, wäre auch die Zukunft von Brooks geregelt, der bis Juni 2024 unterschrieben hat.
Große und jüngere Konkurrenz
Damit, es wieder zu einem Stammplatz in der Bundesliga gebracht zu haben und großen Wert für sein Team zu haben, will sich Brooks indes nicht begnügen. Vielmehr hat der Deutsch-Amerikaner mit der Fußball WM 2026, die in den USA, Mexiko und Kanada stattfindet, ein großes Ziel. Obwohl dann immerhin 33 Jahre alt, hofft Brooks darauf, bei diesem Highlight dabei sein zu können. “Ich denke, wenn ich hier meine Leistung bringe, kann ich immer noch eine Option sein für die Nationalelf, so alt bin ich ja noch nicht“, zitiert der “kicker“ den 1,94 Meter großen Verteidiger, der indes im Abwehrzentrum der US-Auswahl sicher nicht konkurrenzlos ist.
Mit Walker Zimmerman (Nashville SC), Cameron Carter-Vickers (Celtic Glasgow), Auston Trusty (Birmingham City), Mark McKenzie (KRC Genk), Miles Robinson (Austin FC) und Erik Palmer-Brown (ESTAC Troyes) sind sechs US-Innenverteidiger (teils deutlich) jünger als Brooks und haben ebenfalls ihre Qualitäten bereits bewiesen. Gleichwohl muss sich Brooks in Top-Form nicht verstecken und könnte dann bei der Heim-WM in der Tat noch eine erfahrene Stütze sein.
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