Innerhalb weniger Tage hat sich die Stimmungslage um die brasilianische Nationalmannschaft nahezu komplett gedreht. Wurden im September nach dem mit Siegen gegen Bolivien (5:1) und in Peru (1:0) erfolgreichen Start in der WM-Quali 2026 Südamerika schon Stimmen laut, dass Interimstrainer Fernando Dinz doch zur Dauerlösung gemacht werden sollte, anstatt im Sommer 2024 mit Carlo Ancelotti den nächsten Neustart zu vollziehen.
Nachdem nun aber einem bereits enttäuschenden 1:1 gegen Venezuela eine 0:2-Niederlage in Uruguay gefolgt ist und das Unternehmen Qualifikation für die WM 2026 in Gefahr geraten könnte, wird die Ankunft Ancelottis wieder sehnlich erwartet.
Fixiert ist die Zusammenarbeit mit dem 64-jährigen Italiener indes dem Vernehmen nach noch immer nicht. Ednaldo Rodrigues, Präsident des brasilianischen Fußball-Verbandes CBF, hat zwar bereits öffentlich verlauten lassen, dass Ancelotti die Selecao nach seinem Vertragsende bei Real Madrid im Juni 2024 übernehmen wird, aber noch sind Fragen offen.
Erst recht, weil nun die spanische “Mundo Deportivo“ berichtet, dass ein Sinneswandel bei Ancelotti und ein Verbleib bei den Königlichen nicht ausgeschlossen sind, sollte Real ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorlegen.
Rückkehr bis zum Saisonende in Saudi-Arabien fraglich
Während es in der Trainerfrage augenscheinlich noch Dinge zu klären gibt, ist erst einmal sicher, dass Neymar der brasilianischen Nationalmannschaft und seinem Verein Al-Hilal für längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird. Der 31-Jährige zog sich beim Spiel in der WM-Quali 2026 in Uruguay in einem Laufduell mit Uruguays Nicolas de la Cruz, allerdings ohne dessen Zutun, eine schwere Knieverletzung zu und musste nach einer Erstbehandlung auf dem Spielfeld unter Tränen vom Platz gebracht werden.
Nach einer genaueren Untersuchung in Sao Paulo teilten Neymar und Al-Hilal dann die wenig erfreuliche Diagnose mit. Neymar erlitt im linken Knie einen Riss des vorderen Kreuzbandes sowie einen Meniskusriss. Eine Operation ist aufgrund der Schwere der Verletzungen unausweichlich, ebenso wenig eine sich daran anschließende längere Rehaphase.
Dass Neymar in der bis Ende Mai laufenden Saison der Saudi Pro League nochmal für Al-Hilal auflaufen wird, ist deshalb sehr fraglich. Bitter für den Klub, der sich die Dienste des Offensivmannes im Sommer alleine an Ablöse 90 Millionen Euro hat kosten lassen und nicht zuletzt mit Neymar sowohl in der Meisterschaft als auch in der AFC Champions League den Titel ins Visier genommen hat.
Brasilien bei der Copa America 2024 ohne Neymar?
Nur kurze Zeit nach Abschluss der Saudi Pro League 2023/24 startet am 10. Juni die Copa America 2024 in den USA, bei der die Sportwetten Anbieter Brasilien neben Argentinien in der Favoritenrolle sehen. Ob Neymar bis dahin fit wird und in eine Verfassung kommt, um der Selecao wirklich weiterhelfen zu können, ist die nächste Frage, die sich aktuell nicht beantworten lässt.
Weil der 128-Nationalspieler schon für seine letzten Auftritte im Brasilien-Trikot von verschiedener Seite heftige Kritik einstecken musste, gilt es aber als durchaus möglich, dass zunächst Diniz und dann möglicherweise Ancelotti die Gelegenheit nutzen, die Selecao in der Offensive neu zu ordnen – und dauerhaft auf Neymar verzichten. Ob der 31-Jährige dann noch bei der WM 2026 am Start ist, oder seine Karriere bereits beendet hat, wird sich erst zeigen.
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