Nachdem lange Zeit die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1974 der einzige Auftritt der australischen Nationalmannschaft auf ganz großer Bühne war, haben die Socceroos einen Wechsel zum asiatischen Verband vollzogen, mit dem deutlich bessere Chancen auf ein WM-Ticket verbunden sind. So war Australien seit dem Turnier 2006 in Deutschland bei allen WM-Endrunden dabei und schaffte es zuletzt 2022 in Katar sogar ins Achtelfinale.
Die Teilnahme an der nächsten Fußball WM im Sommer 2026 in den USA, Mexiko und Kanada indes ist zumindest nach den ersten beiden Spieltagen der dritten und finalen Runde der Asien WM-Qualifikation 2026 gefährdet – obwohl sich von sechs Mannschaften zwei direkt für die WM qualifizieren und zwei weitere noch Chancen via Play-offs erhalten.
Doch Anfang September hat Australien mit einer 0:1-Niederlage zum Auftakt zu Hause gegen Bahrain und anschließend einem torlosen Remis in Indonesien einen Fehlstart hingelegt und liegt aktuell nur auf Rang fünf. Dass mit Japan und Saudi-Arabien die beiden mutmaßlich größten Konkurrenten um die beiden direkten WM-Tickets fünf bzw. drei Zähler mehr auf dem Konto haben, gibt trotz noch acht ausstehenden Spieltagen zumindest etwas Anlass zur Sorge.
Trainer mit der längsten Amtszeit in der australischen Geschichte
Bei Graham Arnold führte die mäßige Startbilanz samt überschaubarer Leistungen und 180 Minuten ohne eigenes Tor sogar zu grundlegenden Gedankengängen, die letztlich im Rücktritt des 61 Jahre alten Fußball-Lehrers mündeten: „Nach reiflicher Überlegung glaube ich, dass es Zeit für eine neue Führung ist, um das Team nach vorne zu bringen“, erklärte Arnold, der seit 2018 für die Socceroos zuständig war und damit zum Nationaltrainer Australiens mit der historisch längsten Amtszeit avanciert ist.
Der Verbandsvorsitzende James Johnson würdigte denn auch Arnolds Wirken mit angemessenen Worten:“Der Abschied von Graham Arnold markiert das Ende einer Ära im australischen Fußball. Unter Grahams Führung haben wir bemerkenswerte Meilensteine erreicht, die den australischen Fußball auf der Weltbühne nach vorne gebracht haben.“
Zugleich ließ Johnson aber auch durchblicken, keine großen Versuche unternommen zu haben, Arnold umzustimmen: „Wir respektieren seine Entscheidung und bedauern, dass Graham die Nationalmannschaft verlässt, aber dieses Szenario ist im internationalen Fußball nicht ungewöhnlich“, so der Geschäftsführer von Football Australia, der auch schon den Blick nach vorne richtete.
Neuer Trainer bis zu den Spielen im Oktober?
Namen potenzieller Nachfolger machen bislang noch nicht konkret die Runde. Allerdings ist davon auszugehen, dass der neue Coach möglichst schon bei den nächsten Spielen auf der Bank sitzen soll. Weiter geht es für die australische Auswahl am 10. Oktober mit einem Heimspiel gegen China, ehe fünf Tage später das schwierige Gastspiel in Japan wartet.
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