Nach drei Abstellungsperioden im Herbst, in denen in Europa die Vorrunde der Nations League Saison 2024/25 durchgespielt wurde, während in anderen Kontinentalverbänden bereits die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada auf dem Programm stand, können die Nationaltrainer aktuell ein wenig verschnaufen.
Freilich gibt es aber auch den Winter über genügend Termine, etwa die anstehende Auslosung der europäischen WM-Qualifikation und natürlich will auch schon das kommende Jahr vorbereitet werden, in dem Ende März die ersten Länderspiele anstehen, unter anderem das erstmalige Viertelfinale der Nations League.
Sechs Nationen richten die WM 2030 aus
In zehn Jahren werden die dann verantwortlichen Nationaltrainer aller Voraussicht nach einen weitaus weniger entspannten Dezember erleben. Denn zwölf Jahre nach der WM 2022 in Katar wird dann vermutlich wieder eine Weltmeisterschaft in den Wintermonaten stattfinden – in Saudi-Arabien.
Konkreter werden die Planungen in diese Richtung ab dem 11. Dezember. An jenem Mittwoch wird die FIFA im Rahmen eines virtuellen Kongresses des Weltverbandes die Gastgeberrollen für die Weltmeisterschaften 2030 und 2034 vergeben. Eine Überraschung ist dann praktisch ausgeschlossen, da längst durchgesickert ist, wer die beiden Turniere ausrichten wird. Weil es jeweils auch nur einen Bewerber bzw. eine Bewerbergruppe gibt, ist geplant, die Abstimmung komplikationslos per Akklamation vorzunehmen.
Für 2030 erhalten mit Spanien, Portugal und Marokko sowie Uruguay, Argentinien und Paraguay gleich sechs Nationen den Zuschlag, die zunächst mit zwei unterschiedlichen Teams an den Start gegangen sind. Um dem 100-jährigen Jubiläum der Weltmeisterschaft, deren erste Auflage 1930 in Uruguay ausgetragen wurde, Rechnung zu tragen, erhalten die drei südamerikanischen Länder ebenso WM-Spiele wie die Kombi-Bewerbung aus Südeuropa und Nordafrika, die dem Vernehmen nach das überzeugendste Paket schnüren konnte.
FIFA steht hinter Saudi-Arabien
2034 wird die WM zum zweiten Mal in einem nicht ganz unumstrittenen Wüstenstaat stattfinden, obwohl Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch (HRW) wiederholt und ausdrücklich auf Missstände in Saudi-Arabien hingewiesen hatten. HRW beendete in Folge dessen sogar die Zusammenarbeit mit der FIFA.
Der Weltverband ist derweil bemüht, die WM-Vergabe nach Saudi-Arabien auch als Chance zu bezeichnen. Laut einem Prüfbericht der FIFA könnte eine WM in Saudi-Arabien “als Katalysator für einige der laufenden und zukünftigen Reformen dienen und zu positiven Menschenrechtsergebnissen für die Menschen in Saudi-Arabien und der Region beitragen.“
Ähnlich wie im Vorfeld der WM in Katar drohen auch vor dem Turnier in Saudi-Arabien wieder zahlreiche politische Diskussionen. Einigermaßen zeitnah gilt es für die Verantwortlichen indes auch die Frage zu klären, wann das Turnier stattfindet. Weil aufgrund der klimatischen Bedingungen im Juni und Juli kaum an WM-Spiele zu denken ist, spricht einiges für die zweite Winter-Weltmeisterschaft der Geschichte.