Bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland schaffte es die türkische Nationalmannschaft immerhin ins Viertelfinale, wo dann allerdings die Niederlande Endstation war. Dennoch war es das beste Abschneiden bei einem großen Turnier seit dem Erreichen des EM-Halbfinales 2008. Daran anschließend verpasste die Türkei die EM 2012 gänzlich und scheiterte bei den EM-Endrunden 2016 sowie 2021 jeweils in der Vorrunde. Ganz zu schweigen von Weltmeisterschaften, denn seit dem sensationellen dritten Platz bei der WM 2002 war die Türkei auf globaler Ebene gar nicht mehr vertreten.
Die gute EM 2024, aber auch der Fakt, dass bei der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada erstmals 48 statt der bisherigen 32 Nationen an den Start gehen, schüren nun aber die Hoffnung auf in türkisches Comeback auf der WM-Bühne. Zwar erhält Europa nur drei Startplätze mehr als bisher, doch unter die besten 16 Teams des Kontinents will es die türkische Auswahl unbedingt schaffen, um nach 24 Jahren Abwesenheit endlich wieder bei einer WM Präsenz zeigen zu können.
Spanien oder Niederlande drohen
Die Auslosung der WM-Qualifikationsgruppen indes bedeutete erst einmal einen Dämpfer, bekommt es die Türkei doch in Gruppe G nicht nur mit der EM-Überraschung Georgien und Bulgarien, dem mutmaßlich stärksten Gegner aus Topf vier zu tun, sondern vor allem auch mit dem Gewinner des Nations-League-Viertelfinales zwischen Spanien und der Niederlande.
Beides wären extrem schwierige Aufgaben, wobei Europameister Spanien derzeit sogar das Maß aller Dinge im europäischen Fußball, vielleicht sogar rund um den Globus darstellt. Vincenzo Montella ließ deshalb in seinem Kommentar zur Auslosung schon durchklingen, sich eine etwas andere Konstellation gewünscht zu haben: “Vielleicht sind wir in einer der schwierigsten Gruppen. Wir sind auf jeden vorbereitet. Der Gegner spielt keine Rolle. Spanien ist der Sieger des letzten EM-Turniers. Aus dem dritten Lostopf kam mit Georgien einer der härtesten Gegner. Aus dem vierten Topf kam Bulgarien, die Mannschaft mit den meisten Punkten“, so der türkische Nationaltrainer, der sich indes im selben Atemzug kämpferisch und selbstbewusst zeigte: “Aber das macht nichts, wir sind bereit.“
Gruppensieg ist das Ziel
“Wir sind eine gute und junge Mannschaft. Unsere Spieler gewinnen an Erfahrung. Diese Spiele werden auch unsere Spieler verbessern“, glaubt Montella an das Potenzial seines Teams und erwartet, dass die vielen hochveranlagten Akteure an einem Kräftemessen mit Spanien oder der Niederlande weiter wachsen würden.
Und für den Fall, dass es mit Platz eins und einem direkten WM-Ticket, das trotz der Schwere der Aufgaben das Ziel darstellt, am Ende nichts werden sollte, wäre das große Ziel noch lange nicht abgehakt: “Wir sind bereit, wir wollen die Gruppe gewinnen. Wenn wir die Gruppe nicht gewinnen können, wollen wir an den Play-offs teilnehmen.“
Für die Play-offs wäre auch der zweite Platz ausreichend, wobei die Türkei auch hoffen dürfte, es als einer der besten, nicht direkt für die WM qualifizierten Nations League Teilnehmer in die Ausscheidungsspiele zu schaffen.