Über das interkontinentale Play-Off konnte sich Australien das WM Ticket sichern. Im Elfmeterschießen behielten die „Socceroos“ die Nerven und nehmen damit zum fünften Mal in Folge an der Endrunde teil. Die Bilanz lässt ab er zu wünschen übrig. Nach dem Achtelfinaleinzug 2006 scheiterte man zuletzt dreimal in Folge bereits in der Gruppenphase. Bei der WM 2022 will Australien nun endlich wieder unter die 16 besten Nationen der Welt einziehen.
Die Chancen dafür sind wohl auch diesmal eher begrenzt. In der schwierigen Gruppe D warten mit Titelverteidiger Frankreich und Geheimfavorit Dänemark zwei Topteams. Kurios: schon vor vier Jahren musste man sich in der Vorrunde diesen beiden Nationen beugen. Viel Hoffnung liegt bei den „Aussies“ auf Mathew Leckie. Der Stürmer dürfte vor allem deutschen Fans bekannt sein und ist Australiens WM-Star 2022.
Australiens Mathew Leckie im WM-Star-Check
Die wichtigsten Infos | 🇦🇺 Mathew Leckie |
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Verein | Melbourne City FC 🇦🇺 |
Position | Rechtsaußen |
Geburtsdatum | 04.02.1991 |
Größe | 1,81 m |
Einsätze/Tore Nationalmannschaft | 73/13 (Stand: 15.11.2022) |
Marktwert | 0,8 Mio. € (Stand: 15.11.2022) |
Größter Erfolg mit Nationalteam | Asienmeister 2015 |
Leckie – doch ein Klassespieler?
In der Vergangenheit war Mathew Leckie oft ein Spieler, der seinem großen Potenzial nicht gerecht werden konnte. Zweifellos verfügt der mitterlweile 31-Jährige über hervorragende Anlagen. Während seiner Zeit in Europa konnte er dieses aber viel zu selten abrufen, weshalb ihn sein Weg wieder zurück in die Heimat geführt hat.
Dort lässt Leckie nun langsam aber sicher seine Karriere ausklingen. Bei der WM 2022 hat der ehemalige Bundesliga-Legionär aber noch einmal die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. Wenn es ihm gelingt, seine Klasse zu zeigen, könnte er der Anführer einer mögliche australischen Überraschung sein. Dann könnte Leckie endgültig zu einem WM Stars 2022 werden.
Die Vereinskarriere: Anfänge in der Heimat
In Melbourne geboren begann Leckie seine Karriere bei den Bulleen Lions. Nach zwei erfolgreichen Jahren wurde mit Adelaide United ein Profiklub auf das Talent aufmerksam. Dort verbrachte Leckie die nächsten Jahre und gab im Alter von 18 Jahren schließlich sein Debüt auf Erwachsenenebene. In zwei Profijahren stand der Australier 35 Mal auf dem Platz und erzielte dabei 8 Tore. Eine durchaus starke Statistik, die auch europäischen Klubs nicht verborgen blieb.
Borussia Mönchengladbach machte das Rennen um die Dienste des Stürmers. Anfangs spielte Leckie mit einer Gastspiellizenz, um möglichst schnell in Deutschland Fuß zu fassen. Dies gelang ihm aber nicht. In neun Profieinsätzen traf er kein einziges Mal. Auch bei den Amateuren überzeugte der Legionär kaum, weshalb sich Gladbach für eine Leihe entschied. In der zweiten Liga beim FSV Frankfurt kam Leckie besser zurecht und verbuchte in zwei Saisons insgesamt 14 Treffer.
Durchbruch in Ingolstadt
Leckies Weg führte dann zum FC Ingolstadt. Dort gelang dem pfeilschnellen Angreifer dann endgültig der Durchbruch in Deutschland. Mit den Schanzern gelang Leckie überraschend der Aufstieg, an dem er maßgeblichen Anteil trug. Auch in der Bundesliga etablierte sich der „Aussie“ schnell zu einem Leistungsträger. Insgesamt absolvierte er 94 Partien für Ingolstadt, wo er zehn Treffer und zahlreiche Assists beisteuern konnte. Leckie war endgültig in der Bundesliga angekommen und eine noch erfolgreichere Karriere schien in Reichweite.
Mäßige Zeit bei Hertha BSC
Der nächste logische Schritt war der Wechsel zu Hertha BSC. In den ersten beiden Jahren war er bei den Berlinern Stammspieler, konnte aber nicht immer an seine Zeit in Ingolstadt anknüpfen. Auch die Hertha blieb meist hinter den Erwartungen zurück und zahlreiche Verletzungen machten Einsätze ab 2019 rar. Nach zwei enttäuschenden Saisons trennten sich im Sommer 2021 schließlich die Wege und Leckie zog es zurück nach Australien. Seitdem geht er in seiner Heimatstadt für Melbourne City auf Torjagd.
Was kann Leckie für Australien bei der WM 2022 leisten?
Sein Debüt im A-Team gab Leckie 2012. Seitdem gehört er zu den wichtigsten Akteuren in der australischen Nationalelf. Mit der Asienmeisterschaft 2015 gewann das Team sogar einen Titel. Weniger erfreulich lief es aber bei Leckies zwei bisherigen WM-Teilnahmen: sowohl 2014, als auch 2018 schied man sang- und klanglos als Gruppenletzter aus.
Auch in Katar droht den „Socceroos“ ein ähnliches Schicksal. Der australische WM Kader gehört zu den schwächsten der gesamten Endrunde. Ein Weiterkommen gegen Frankreich und Dänemark wäre eine Sensation. Einzig die tunesische Nationalmannschaft sollte auf Augenhöhe agieren. Es wird ein hartes Stück Arbeit für Leckie, wenn er noch einmal ein Glanzlicht setzen und sein Land ins Achtelfinale führen will.