Zwei Mannschaften sind in der Gruppe G der Fußball WM 2022 Qualifikation auf Wiedergutmachung aus. Dies steht schon fest bevor der erste Ball rollt. Dabei handelt es sich um die Niederlande und die Türkei, die bei der WM 2018 in Russland nicht am Start waren.
Beide haben aber eigentlich den Anspruch gut genug zu sein, um bei einer Endrunde nicht nur mitzuspielen, sondern auch, um ein gehöriges Wort um die Titelvergabe mitzusprechen.
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Vier andere Mannschaften wollen den beiden Teams freilich in der WM-Quali Gruppe G 2022 in die Suppe spucken. Diese sind Norwegen, Montenegro, Lettland und Gibraltar. Der Gruppensieger löst das Ticket für die WM 2022 in Katar. Gespielt wird vom 24. März 2021 bis zum 16. November 2021. Der Zweitplatzierte darf in den Weltmeisterschaft Play Offs 2022 versuchen, doch noch die Teilnahme zu sichern.
Gruppe G in der WM 2022 Quali Tabelle
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WM-Quali Spielplan der Gruppe G
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WM-Quali 2022 Gruppe G: Die Niederlande sind der Favorit
Für unsere Analyse der WM-Qualifikationsgruppe G nehmen wir die Kader und die Auftritte der einzelnen Mannschaften in der jüngeren Vergangenheit in den Blick. Dabei geht es vor allem um die letzte Nations League 2020/21 und die Qualifikation für die EM 2021.
Darauf aufbauend möchten wir eine Prognose wagen, wie gut die Chancen der einzelnen Teams sind, sich über die WM Quali Gruppe G für die Endrunde 2022 zu qualifizieren.
🇳🇱 Niederlande
Louis van Gaals, der im Herbst 2021 vom bei der EM gescheiterten Frank de Boer übernahm, steht ein Kader (abgesehen vom Tor) gespickt von Weltklassespielern zur Verfügung . Beispielhaft seien Virgil van Dijk, Stefan de Vrij, Frenkie de Jong oder auch Memphis Depay genannt. Die Niederländer spielen eigentlich immer in einem 4-3-3.
In der Nations League war dies defensiv ausgerichtet. Hier war man durchaus erfolgreich. Am Ende stand der zweite Platz knapp hinter den Italienern, die den Einzug ins Nations League Final Four schafften. Diese brachten den Niederlanden auch ihre einzige Niederlage bei. In der EM-Qualifikation landeten die Niederländer auf Platz 2 in der Gruppe C hinter Deutschland. Das DFB-Team fügte den Spielern im Niederlande-Trikot ihre einzige Pleite in diesem Wettbewerb zu.
🇹🇷 Türkei
Der türkische Nationaltrainer Senol Günes – mittlerweile Stefan Kuntz – hat womöglich den stärksten Kader seit Jahrzehnten zur Verfügung. Caglar Söyüncü, Merih Demiral, Hakan Calhanoglu oder auch Cengiz Ünder seien beispielhaft genannt. In der Nations League war das präferierte System der Türken ein 4-2-3-1.
In der EM-Qualifikation spielte das Team hingegen im 4-1-4-1 und im 4-3-3. Diese verlief relativ erfolgreich. Die Türken buchten erfolgreich das EM-Ticket und mussten sich dabei nur Weltmeister Frankreich in der Tabelle beugen.
Die jüngste Nations League war hingegen eine Ernüchterung. Die Türken spielten ohnehin schon nur in der Liga B und versemmelten auch hier die meisten Auftritte gehörig. Am Ende stiegen sie als Tabellenletzter der Gruppe 3 in Liga C ab. Weitere Informationen zur Türkei in der WM 2022 Quali gibt’s auf der verlinkten Seite zu finden.
🇳🇴 Norwegen
Stale Solbakken ist erst seit Dezember 2020 Cheftrainer der norwegischen Nationalmannschaft. Ihm steht eigentlich nur einen durchschnittlichen Kader zur Verfügung . Sander Berge oder Mathias Normann im Mittelfeld sind beispielsweise zwar nicht schlecht, aber sicher keine Weltklasse. Gleiches gilt für Mittelstürmer Alexander Sörloth, der allerdings Potenzial besitzt.
Natürlich gibt es aber zwei große Ausnahmen: BVB-Superstar Erling Haaland sowie Martin Ödegaard. Beide Youngsters sollen das norwegische Nationalteam nach einer guten Nations League (Liga B, zweiter Platz hinter Österreich) und einer soliden EM Qualifikation (Platz 3) in der WM 2022 Quali zum Erfolg führen. Norwegen bevorzugte in beiden Wettbewerben das 4-4-2.
Es bleibt abzuwarten, ob dieses System unter Trainer Solbakken beibehalten wird – allerdings spricht vieles dafür, da so Haaland, Sörloth und Ödegaard gemeinsam spielen könnten.
🇲🇪 Montenegro
Die Schlüsselspieler von Montenegro, das von Miodrag Radulovic trainiert wird, sind Innenverteidiger Stefan Savic, Rechtsverteidiger Adam Marusic und Mittelstürmer Stefan Jovetic, der das Team auch als Kapitän anführt.
Das Team spielte in der Nations League in einem 4-4-2 oder einem 4-2-3-1. Letzteres System kam auch in der EM Qualifikation überwiegend zum Einsatz. Dieses war freilich ein Desaster. Montenegro konnte nicht ein Spiel gewinnen. Gegen England ging man sogar mit 0:7 unter. Die Nations League war da deutlich besser. Montenegro spielte in der Gruppe 1 der Liga C und schaffte durch den ersten Platz den Aufstieg.
🇱🇻 Lettland und 🇬🇮 Gibraltar sind die Außenseiter
Sowohl Lettland wie auch Gibraltar dürften keine Rolle spielen, wenn es um die große Entscheidung in der WM Quali Gruppe G geht. Für die Mannschaft aus dem Baltikum kann das Ziel eigentlich nur heißen, nicht den letzten Platz zu machen. Es bevorzugt ein 4-2-3-1. In der Nations League (Liga D) konnte es immerhin einmal gewinnen. Die EM Quali war hingegen bitter. Abgesehen von einem völlig überraschenden 1:0 Sieg über Österreich gab es nur Niederlagen (hier alle Infos zur Österreich WM 2022 Quali).
Gibraltar, in einem 4-3-3, 5-4-1 oder 4-2-3-1 aktiv, konnte immerhin zwei Mal in der Nations League (D – Gruppe 2) gewinnen – über San Marino und Liechtenstein. Dies bedeutete sogar den Aufstieg. Die EM Qualifikation war hingegen eine bittere Erfahrung. Jedes Spiel ging verloren. Gibraltar konnte nur in zwei Spielen selbst treffen.
Unsere Prognose: Niederlande lösen das Ticket & die Türkei geht in die Playoffs
Unsere Prognose zur WM 2022 Quali Gruppe G fällt recht eindeutig aus: Die Niederlande besitzt die mit Abstand stärkste Mannschaft. Zwar ist abzuwarten, wie sich der Trainerwechsel auswirkt, dennoch gilt: Die Holländer müssen in dieser Gruppe den ersten Platz machen und werden dies unserer Meinung nach auch schaffen.
Der zweite Rang und somit der Playoff-Platz müsste von der Stärke her an die Türken gehen. Diese sind in der Masse einfach besser besetzt als die Norweger. Spielen beide wie in der Nations League, können die Skandinavier aber vielleicht eine Überraschung schaffen. Der Rest voraussichtlich hat keine Chance auf die direkte Qualifikation oder den Playoff-Platz.
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