Australien hat es geschafft: In den Playoffs zur FIFA WM 2022 in Katar setzten sich die Socceroos mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen Peru durch. Sie lösten damit zum sechsten Mal das Ticket für eine Endrunde – und untermauern auf diese Weise ihren Ruf als inzwischen absolut ernstzunehmende Fußballnation.
Beim Turnier selbst möchten die Australier diesen Status naturgegeben ebenfalls untermauern. Leicht wird dies nicht, geht es in WM Gruppe D doch gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich, das wirklich starke Dänemark und Tunesien. Wir schauen uns an, mit welchem Kader Coach Graham Arnold die Aufgabe in Katar angehen wird.
Australiens WM 2022 Spielplan
Alle WM-Spiele von Australien
Australien in der Tabelle der Gruppe D
Der WM-Kader von Australien im Überblick
TOR: Mathew Ryan (FC Kopenhagen/Dänemark), Andrew Redmayne (Sydney FC), Danny Vukovic (Central Coast Mariners)
VERTEIDIGUNG: Aziz Behich (Dundee United/Schottland), Milos Degenek (Columbus Crew/USA), Thomas Deng (Aibirex Niigata/Japan), Joel King (Odense Boldklub/Dänemark), Nathaniel Atkinson, Kye Rowles (beide Hearts of Midlothian/Schottland), Fran Karacic (Brescia Calcio/Italien), Harry Souttar (Stoke City/England), Craig Goodwin (Adelaide United)
MITTELFELD: Jackson Irvine (FC St. Pauli), Aaron Mooy (Celtic Glasgow/Schottland), Ajdin Hrustic (Hellas Verona/Italien), Bailey Wright (AFC Sunderland/England), Cameron Devlin (Hearts of Midlothian/Schottland), Riley McGree (FC Middlesbrough/England), Keanu Baccus (St. Mirren/Schottland)
ANGRIFF: Awer Mabil (FC Cadiz/Spanien), Mathew Leckie (Melbourne City), James Maclaren (Melbourne City), Jason Cummings, Garang Kuol (beide Central Coast Mariners), Mitchell Duke (Fagiano Okayama/Japan), Marco Tilio (Melbourne City FC, für Boyle nachnominiert)
Australiens WM-Kader 2022 in der Analyse
Insgesamt 26 Spieler sind im finalen Australien WM 2022 Kader zu finden. Das Standardsystem der Australier ist ein 4-2-3-1. Es kam in den meisten Pflicht- und Freundschaftsspielen in der jüngeren Vergangenheit zum Einsatz. Wir werfen einen Blick auf das Aufgebot der australischen Nationalmannschaft und darauf, welche Spieler die besten Karten auf einen Einsatz in der Start-Aufstellung haben.
Tor
Der Platz zwischen den Pfosten im australischen Aufgebot gehört Mannschaftskapitän Mathew Ryan (FC Kopenhagen). Nummer 2 ist Andrew Redmayne (Sydney FC), dessen Spezialität das Elfmeterschießen ist. Als Nummer 3 dürfte der 37-jährige Danny Vukovic (Central Coast Mariners) auf der Bank Platz nehmen.
Verteidigung
Die Innenverteidigung der Australier dürfte sich aus dem 24-jährigen Harry Souttar (Stoke City) und dem 28-jährigen ehemaligen Deutschland-Legionär Milos Degenek (Columbus Crew) zusammensetzen. Zudem stehen auch Kye Rowles (Heart of Midlothian), Bailey Wright (AFC Sunderland) und der 25-jährige Innenverteidiger Thomas Deng der bei Albirex Niigata in der zweiten japanischen Bundesliga kickt, im Kader von Australien.
Als Rechtsverteidiger dürfte Nathaniel Atkinson (Heart of Midlothian) auflaufen. Links hinten erwarten wir Aziz Behich (Dundee United FC). Als Back-up steht für links hinten Joel King (Odense Boldklub) und für rechts hinten Fran Karacic (Brescia Calcio) parat.
Mittelfeld
Im defensiven Mittelfeld sind der erfahrene Aaron Mooy (Celtic Glasgow) und der ehemalige Deutschland-Legionär Ajdin Hrustic (Hellas Verona) gesetzt. Erster Ersatzspieler ist Jackson Irvine vom FC St. Pauli. Diese vier Akteure können allerdings auch weiter vorne spielen. Ebenfalls im Kader für die Sechser-Position stehen Cammy Devlin (Heart of Midlothian) und Keanu Baccus (St. Mirren FC).
Im offensiven Dreier-Mittelfeld haben der langjährige Ex-Deutschland Legionär Mathew Leckie (FC Melbourne City), Riley McGree (FC Middlesbrough) und Awer Mabil (FC Cadiz) die besten Chancen auf die Startelf. Für Linksaußen stünde zudem noch Craig Goodwin (Adelaide United) bereit, für den rechten Flügel wurde der 21-jährige Marco Tilio (Melbourne City FC) für den verletzten Boyle nachnominiert.
Angriff
Der 29-jährige James MacLaren (FC Melbourne City) und der 31-jährige Mitchell Duke (Fagiano Okayama) duellieren sich um den vermutlich einzigen Platz im Mittelsturm der Australier. Jason Cummings (Central Coast Mariners) und der erst 18-jährige Garang Kuol (Central Coast) nehmen die Rolle als Joker ein.
Die australische Nationalmannschaft im Überblick
Die wichtigsten Infos | 🇦🇺 Australien |
---|---|
Trainer | Graham Arnold 🇦🇺 |
Größter Erfolg | Asienmeister 2015 |
Rekordtorschütze | Tim Cahill (50 Tore) |
Rekordspieler | Marc Schwarzer (109 Länderspiele) |
Star des Teams | Mathew Leckie (Melbourne City) |
Wertvollster Spieler | Ryan/Mooy (beide 5 Mio. €, Stand: 15.11.22) |
Gesamtmarktwert | 38,40 Mio. € (Stand: 15.11.22) |
Spitzname | Socceroos |
FIFA-Weltrangliste | 38. Platz (Stand: 06.10.22) |
Höchster Sieg | 31:0 über Amerikanisch Samoa (2001) |
Höchste Niederlage | 0:8 gegen die Südafrikanische Union (1955) |
WM-Teilnahmen | 6 (inkl. WM 2022) |
Wer sind die Talente bei den Socceroos?
Leider mangelt es den Socceroos an wirklichen Talenten. Der jüngste Spieler, der realistische Chancen auf Einsätze hat, ist Rechtsverteidiger Aktinson. Er ist in Katar 23 Jahre alt und hat ein Niveau, dass in den großen europäischen Ländern vermutlich höchstens für die zweite Liga reichen würde.
Souttar, bei der WM 24, ist der jüngste Spieler im Kader der Australier, der internationales Niveau besitzt und vielleicht sogar die Fantasie für etwas mehr zulässt. Wie sich der 18-jährige Kuol und der 21-jährige Tilio weiterentwickeln, bleibt abzuwarten. Bei der WM dürften die beiden Offensivspieler aber nur zu wenigen Einsatzminuten kommen.
Zahlreiche weitere Spieler bei der australischen Nationalmannschaft sind zwischen 23 und 26 Jahre alt, eine Fußballzukunft bei internationalen Top-Klubs steht diesen aber wohl nicht mehr bevor.
Übersteht Australien die Gruppenphase?
Auf dem Papier hat Australien keine Chance, ins WM-Achtelfinale 2022 einzuziehen. Frankreich und Dänemark sind deutlich stärker als die Socceroos. Und eigentlich verfügen auch die Tunesier über einen besseren Kader oder zumindest gleich guten Kader. Es gibt einen Grund, weshalb die Australier in die Playoffs mussten.
Auf der anderen Seite ist Tunesien nicht so viel stärker einzuschätzen, als dass diesbezüglich keine Überraschung möglich wäre. Und von Frankreich und Dänemark könnte eines der Teams einen schlechten Tag erwischen und schon wäre es passiert. Les Bleus müssen bekanntlich gegen den Fluch des Weltmeisters kämpfen. Der Aufstieg in die K.o.-Phase wäre für das australische Nationalteam allerdings eine Riesen-Sensation.