Im Stadtduell mit dem FC Turin brachte Matthijs de Ligt Juventus Turin am Freitagabend per Kopfball zwar in Führung, durfte am Ende aber mit seinen Kollegen dennoch keinen Sieg bejubeln. Weil Andrea Belotti für Torino noch ausglich, wurde Juve bei seiner Aufholjagd etwas ausgebremst und bleibt weiterhin mit einigem Abstand auf die beiden Mailänder Vereine und den SSC Neapel in der Verfolgerrolle.
Anstatt noch oben zu schauen, muss die Alte Dame stattdessen aufpassen, dass nicht Atalanta Bergamo oder Lazio Rom im Rennen um den vierten Platz und die sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus Prestigegründen wichtige Champions League am Ende die Nase vorne haben. Wäre ein Wechsel noch vor der WM 2022 eine gute Sache?
Neuer Abwehrchef: Steigt der #FCBayern in den Transferpoker um Matthijs #deLigt ein? https://t.co/iENFkszVK4
— FCBinside (@fcbinside_de) February 18, 2022
Vertrag noch bis 2024
Gerade de Ligt wird die weitere Entwicklung Juves genau verfolgen und darüber nachdenken, ob nicht drei Jahre nach seinem rund 85 Millionen Euro teuren Wechsel von Ajax Amsterdam nach Turin nicht eine erneute Veränderung für den weiteren Karriereweg die bessere Entscheidung wäre.
Angesichts eines bis 2024 laufenden Vertrages hält zwar Juve die Zügel fest in der Hand, doch sollte der niederländische Nationalspieler wie bislang das Turiner Ansinnen ablehnen, das Arbeitspapier vorzeitig und langfristig zu verlängern, würden sich die Juve-Verantwortlichen lukrative Angebote wohl schon im Sommer, also noch vor dem Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2022, zumindest anhören. Und schenkt man der italienischen Medienlandschaft Glauben, haben sich schon mehrere internationale Schwergewichte in Stellung gebracht, um dem 22-Jährigen einen Wechsel schmackhaft zu machen.
Vor allem dem FC Barcelona, Paris St. Germain, dem FC Chelsea und dem FC Bayern München wird Interesse nachgesagt, wobei de Ligt nach Informationen des “kicker“ beim deutschen Rekordmeister aber kein Thema sein soll – wohl schon alleine wegen einer im Raum stehenden Ablöse im dreistelligen Millionenbereich, wenngleich eine kolportierte Ausstiegsklausel über 120 Millionen Euro bislang nicht bestätigt wurde.
De Ligt für Barca wohl zu teuer
Während PSG in wirtschaftlicher Hinsicht am ehesten dazu in der Lage wäre, auch in Corona-Zeiten eine entsprechende Ablöse zu stemmen, dürfte es für den hochverschuldeten FC Barcelona eher schwierig werden, ein marktgerechtes Paket zu schnüren. Chelsea bemüht sich unterdessen noch um einen Verbleib von Antonio Rüdiger und Andreas Christensen, die beide aber bisher ihre auslaufenden Verträge nicht verlängert haben.
Entscheidet sich das Duo zum Abschied, hätten die Blues großen Bedarf im Abwehrzentrum und könnten ähnlich tief in die Tasche greifen wie im letzten Sommer für Romelu Lukaku, der für umgerechnet rund 113 Millionen Euro von Inter Mailand losgeeist wurde. Bessert sich die Situation von Juventus nicht in den nächsten Wochen und Monaten, wäre es fast schon eine Überraschung, würde der Niederländer auch bei der EURO 2024 noch in Turin spielen.
De Ligt freilich dürfte bei seiner weiteren Karriereplanung auch die WM 2022 in Katar im Hinterkopf haben, für die sich die Niederlande auf direktem Weg qualifiziert hat. Denn mit einem Wechsel nun im Sommer wäre auch das Risiko verbunden, beim neuen Klub eine gewisse Anlaufzeit zu benötigen und dann nicht in Top-Form zur WM-Endrunde zu fahren.
>> Den vollständigen WM Spielplan 2022 gibt es hier.