Während der deutsche Fußball-Bund (DFB) mit der Beförderung des bisherigen Co-Trainers Antonio di Salvo die Nachfolge von Stefan Kuntz als Coach der U21-Nationalmannschaft bereits geregelt hat, ist man in der Türkei noch damit beschäftigt, das neue Trainerteam zu komplettieren.
Nachdem Kuntz zu Wochenbeginn ausgestattet mit einem Vertrag über drei Jahre als neuer Coach vorgestellt wurde, scheint indes auch die Unterschrift seiner künftigen Assistenten nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Nach Informationen des “kicker“ kann Kuntz bei seiner Mission, die Türkei zunächst noch zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar und danach zur EURO 2024 in Deutschland zu führen, auf die Unterstützung von Kenan Kocak und Jan-Moritz Lichte bauen. Mit beiden sind die Gespräche offenbar so weit fortgeschritten, dass nur noch Details zur offiziellen Bekanntgabe fehlen.
Kocak als perfekter Verbindungsmann
Kocak steht schon seit längerem im Fokus und gilt als absoluter Wunschkandidat des türkischen Verbandes als Kuntz-Assistent. Nachdem der 40-Jährige, der zuletzt bei Hannover 96 tätig war, zunächst eigentlich wieder als Cheftrainer eines Vereins einsteigen wollte, scheint das türkische Werben Kocak offenbar doch von einem Engagement bei der Nationalmannschaft überzeugt zu haben.
Kocak ist zwar in Deutschland aufgewachsen, aber in Kayseri geboren und verfügt damit sowohl über einen deutschen als auch über einen türkischen Pass. Vertraut nicht nur mit der türkischen Kultur, sondern vor allem auch ausgestattet mit perfekten Sprachkenntnissen, gilt Kocak als idealer Verbindungsmann zwischen Kuntz und dem Verband sowie der Mannschaft.
Nicht der türkischen Sprache mächtig ist Lichte, der dafür in der Branche einen exzellenten Ruf als zweiter Mann besitzt. Der 41-Jährige schloss 2011 die Ausbildung zum Fußballtrainer als Jahrgangsbester ab und arbeitete in der Folge unter anderem als Co-Trainer beim FC St. Pauli, bei Bayer Leverkusen und Hannover 96. Zuletzt war Lichte bis Dezember 2020 dreieinhalb Jahre lange beim 1. FSV Mainz 05.
Dort wurde Lichte nach einem Fehlstart in die Saison 2020/21 zum Cheftrainer ernannt, konnte das Ruder aber nicht herumreißen und musste nach drei Monaten dann gehen. Dass Lichtes Vertrag in Mainz noch bis 2022 läuft, sollte ein Engagement beim türkischen Verband indes nicht verhindern. Eine Auflösung des Arbeitspapiers, wovon auch Mainz profitieren würde, gilt als Formsache.
Ernstfall schon am 8. Oktober
Allzu viel Zeit bleibt dem neuen Trainerteam freilich nicht, bevor es ernst wird. Am 8. Oktober wartet mit der Partie gegen Norwegen ein für die WM-Qualifikation 2022 möglicherweise schon vorentscheidendes Spiel und drei Tage später geht es in Lettland in WM-Quali Gruppe G ebenfalls um wichtige Punkte.
In den kommenden Tagen ist es nun die Hauptaufgabe von Kuntz und seinem Gespann, das passende Personal für diese beiden Begegnungen auszuwählen.
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