Mit dem letzten Platz in der Nations League 2022/23 hinter Italien, Ungarn und Deutschland, der den Abstieg aus der obersten Liga bedeutet, hat sich die englische Nationalmannschaft in den Monaten vor der Fußball WM 2022 nicht wirklich in guter Verfassung präsentiert.
Von den sechs Länderspielen im Juni und September konnten die Three Lions kein einziges gewinnen und kassierten stattdessen bei Unentschieden gegen Deutschland (1:1 auswärts, 3:3 zu Hause) und Italien (0:0) gleich drei Niederlagen gegen Ungarn (0:1 auswärts, 0:4 zu Hause) und in Italien (0:1). Vom abschließenden 3:3 gegen Deutschland einmal abgesehen, fehlte der englischen Auswahl vor allem im Spiel nach vorne der nötige Esprit, obwohl reihenweise Hochkaräter zur Auswahl stehen, die in der Premier League Woche für Woche groß aufspielen.
Southgate noch bis 2024 unter Vertrag
Wenig überraschend ist angesichts dieses Negativtrends, dass der Kredit von Trainer Gareth Southgate wenige Wochen vor der WM-Endrunde in Katar beinahe aufgebraucht ist. Im Falle einer Niederlage gegen Deutschland wäre eine intensive Diskussion über einen Trainerwechsel noch vor der WM wohl kaum zu verhindern gewesen.
So besteht zumindest kein Zweifel daran, dass der seit 2016 amtierende und bei den großen Turnieren mit Platz vier bei der WM 2018 und der Vize-Europameisterschaft 2021 durchaus erfolgreiche Southgate in Katar in der Verantwortung stehen wird und die englische Nationalmannschaft trainieren wird.
Trotz eines bis Ende 2024 und damit nach der EURO 2024 in Deutschland laufenden Vertrages wird Southgate indes kaum zu halten sein, sollte England bei der WM enttäuschen. Und als Enttäuschung würde man es wohl schon verstehen, wenn die hoch gewetteten und von vielen Experten zum Kreis der WM 2022 Favoriten gezählten Three Lions nicht über das WM-Viertelfinale hinaus kommen würden.
Auch Pochettino gilt als Kandidat
In den Medien machen unterdessen bereits Spekulationen um mögliche Southgate-Nachfolger die Runde. Graham Potter, der vor wenigen Wochen noch gehandelt wurde, kann dabei nach seinem Wechsel von Brighton & Hove Albion zum FC Chelsea aber von der Liste der möglichen Nationaltrainer gestrichen werden.
Anders als Mauricio Pochettino, der einst Tottenham Hotspur trainierte und nach seinem Aus bei Paris St. Germain im zurückliegenden Sommer verfügbar wäre. Ebenso wie Thomas Tuchel, der sich laut einem Bericht des “Telegraph“ das Amt des englischen Nationaltrainers vorstellen könnte. Der 49-Jährige, der im September bei Chelsea entlassen wurde, soll laut “Telegraph“ unlängst zwei Offerten von englischen Klubs und ein Angebot aus Spanien abgelehnt haben.
Tuchel soll stattdessen derzeit auf “die richtige Gelegenheit“ für den Wiedereinstieg ins Trainergeschäft warten. Dabei gibt es mutmaßlich nicht allzu viele Aufgaben, die den ehemaligen PSG- und Borussia-Dortmund-Trainer reizen könnten. Die Three Lions mit einer Reihe von Spielern, die ihm aus der gemeinsamen Chelsea-Zeit bestens bekannt sind, könnten dazu gehören.
Bei der Endrunde in Katar trifft das englische Nationalteam in Fußball WM Gruppe B auf Wales, USA und den Iran. Das erste Spiel steigt am 21. November im Khalifa International Stadium gegen den Iran.