Wenn die deutsche Nationalmannschaft am Freitagabend in Hamburg im Rahmen der WM 2022 Qualifikation auf Rumänien trifft, werden wie im September wieder Niklas Süle und Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung erwartet.
Für das Zentrum der vom neuen Bundestrainer Hans-Dieter Flick in der Regel bevorzugten Viererkette stehen zwar mit Matthias Ginter, Nico Schlotterbeck, Thilo Kehrer und Lukas Klostermann noch weitere Optionen im Kader, doch gerade die beiden letztgenannten sind eher für die defensiven Außenbahnen eingeplant.
Und Flick hat nach den drei Zu-Null-Spielen im September in WM Quali Gruppe J 2022 in Liechtenstein (2:0), gegen Armenien (6:0) und auf Island (4:0) auch wenig Anlass, seine Hintermannschaft zu verändern, zumal der 56-Jährige im “kicker“ mit einem Lob für Süle und Rüdiger aufwartete: “Sie haben es gut gemacht in den ersten drei Spielen. Ich habe dies registriert und mich sehr darüber gefreut.“
Hummels ist weiter ein Thema
Aktuell scheint das Duo somit die Nase vorne zu haben, wobei mit Mats Hummels der Innenverteidiger mit der größten Erfahrung erneut nicht im Kader steht: “Mats konnte nach der EM wegen seiner Verletzung nicht optimal trainieren. Bei ihm müssen wir einfach noch abwarten“, erklärte Flick in Bezug auf den Routinier.
Zudem betonte er, dass der Weltmeister von 2014 in den Planungen weiterhin eine Rolle spielt: “Grundsätzlich hat Mats eine herausragende Qualität. Ich habe lange mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass wir immer offen und ehrlich miteinander umgehen werden. Diese Garantie haben die Spieler bei mir. Ich will authentisch sein und andere so behandeln, wie ich selbst gerne behandelt werden möchte.“
Die Abwesenheit von Hummels und auch von Jerome Boateng im DFB-Dress, dessen Comeback unter Flick bei guten Leistungen im Trikot seines neuen Klubs Olympique Lyon nicht ausgeschlossen scheint, können Süle und Rüdiger nun aber erst einmal nutzen, um ihr Standing weiter auszubauen. Gleichzeitig geht es für beide ein Stück weit auch darum, sich selbst ins Schaufenster zu stellen. Denn sowohl der Vertrag von Süle beim FC Bayern München als auch das Arbeitspapier von Rüdiger beim FC Chelsea läuft am Saisonende aus.
„Es ehrt einen und zeigt, dass man viel richtig gemacht hat in den letzten Jahren und Monaten“, zeigte sich Rüdiger nun auf einer Pressekonferenz des DFB geschmeichelt vom kolportierten Interesse des FC Bayern München an einer ablösefreien Verpflichtung im kommenden Sommer, betonte aber auch, sich mit Blick auf seinen aktuellen Arbeitgeber, den FC Chelsea, “nicht zu viel ablenken lassen“ zu wollen.
Süle-Abschied aus München wahrscheinlich
Dass sich der FC Bayern überhaupt mit Rüdiger beschäftigt, liegt auch an der unklaren Zukunft von Süle, dessen Abschied aus München nach Informationen von “Sport 1“ nach jetzigem Stand als wahrscheinlich eingestuft wird.
Süle, der in München seit seiner Verpflichtung von der TSG 1899 Hoffenheim im Sommer 2017 längst nicht immer unumstritten war und in den vergangenen Monaten von den Verantwortlichen auch mehr oder weniger offen wegen Fitnessdefiziten und eines nicht durchweg professionellen Lebensstils kritisiert wurde, soll schon seit längerem mit der englischen Premier League liebäugeln. Bei einem passenden Angebot von der Insel scheint ein Wechsel des 26-Jährigen in der Tat gut möglich.
>> Mehr erfahren: WM Quali 2022 Deutschland