Seinen Start bei RB Leipzig hat sich David Raum mutmaßlich anders vorgestellt als mit nur zwei Punkten aus den ersten drei Bundesliga-Spielen beim VfB Stuttgart (1:1), gegen den 1. FC Köln (2:2) und beim 1. FC Union Berlin (1:2). Dass der für eine Basisablöse von rund 26 Millionen Euro von der TSG 1899 Hoffenheim zum amtierenden DFB-Pokalsieger gewechselte Linksverteidiger bei der Pleite in Berlin seinen ersten Assist im neuen Trikot verbuchte, war da nur ein schwacher Trost.
Austausch mit Flick vor Leipzig-Wechsel
Allerdings ist Raum in Leipzig durchaus gut angekommen und auf der linken Abwehrseite der Roten Bullen auf Anhieb gesetzt. Eine Überraschung ist der Stammplatz des 24-Jährigen indes nicht, ergriff doch Angelino als potentieller Konkurrent die Flucht und ging den gegensätzlichen Weg nach Hoffenheim. Die möglicherweise in Ansätzen vorhandene Sorge, dass Eingewöhnungsschwierigkeiten in Leipzig auch eine Gefahr mit Blick auf den Deutschland WM 2022 Kader bedeuten könnten, ist schon nach wenigen Wochen aber passé. Schon vor der Unterschrift in Leipzig indes holte Raum auch den Rat von Bundestrainer Hans-Dieter Flick ein, der dem Wechsel seinen Segen gegeben hat.
“Ich hatte ihn natürlich angerufen und mit ihm darüber geredet, und er war auch davon überzeugt, dass ich in Leipzig den nächsten Schritt machen kann, dass ich international spielen kann und bei RB ins Konzept passe. Dass der Bundestrainer am Ende auch grünes Licht gab, hat mir ein doppelt gutes Gefühl gegeben“, berichtete Raum nun im “kicker“ vom sommerlichen Austausch mit Flick.
Nachdem Raum in den letzten sieben Länderspielen immer zum Einsatz kam, sechs Mal sogar in der Startelf auflief, ist nicht wirklich schwer zu erraten, dass der gebürtige Nürnberger in den Plänen des Bundestrainers eine wichtige Rolle spielt. Raum ist sich seines Standings durchaus bewusst und will weiter hart daran arbeiten, seine Position zu behalten: “Ich will das Vertrauen mit Leistung zurückzahlen, und ich denke, das habe ich in der Nations League phasenweise auch richtig gut gemacht. Daran will ich anknüpfen, wenn im September die nächsten Spiele anstehen.“
Raum mit Vorsprung auf die interne Konkurrenz
Hinsichtlich der Chancen der deutschen Mannschaft ist Raum, der noch vor zwei Jahren mit der SpVgg Greuther Fürth in der 2. Bundesliga spielte und seitdem eine sensationelle Entwicklung durchlaufen hat, sehr zuversichtlich. Der Linksverteidiger, dessen größten Qualitäten fraglos im Spiel nach vorne liegen, ist vom Potential der DFB-Auswahl überzeugt und hat deshalb große Ziele für die WM 2022: “Wir reisen als deutsche Nationalmannschaft sicher nicht zur WM und sagen, dass wir ins Viertelfinale kommen wollen. Wenn man sich unseren Kader anschaut, das ist absolute Weltklasse. Wenn wir die komplette Power auf den Platz bringen, wird es schwer werden, uns zu schlagen.“
Schwer dürfte es auch für potentielle Konkurrenten wie Christian Günter, Robin Gosens, Marcel Halstenberg, Benjamin Henrichs oder Thilo Kehrer werden, Raum aus der ersten Elf zu verdrängen. Der Neu-Leipziger hat aktuell jedenfalls beste Aussichten, auch bei der WM-Endrunde zur Startformation zu zählen. Der Stammplatz bei den Roten Bullen und weitere Vorlagen würden indes sicher dennoch nicht schaden, um die Pole Position im Rennen um den Stammplatz zu festigen.
In WM 2022 Gruppe E trifft Deutschland ab November auf Spanien, Costa Rica und die japanische Nationalmannschaft.