Mit dem 5:2-Sieg gegen Italien hat die deutsche Nationalmannschaft am vierten Spieltag der Nations League 2022/23 ihren ersten Sieg eingefahren und nach zuvor drei 1:1-Unentschieden in Italien, gegen England und in Ungarn die aktuelle Länderspielperiode doch noch mit einem positiven Gefühl beendet. Seinen Anteil am in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt zu erwartenden Erfolg gegen den amtierenden Europameister hatte David Raum, der mit einer Hereingabe den Führungstreffer von Joshua Kimmich vorbereitete und sich auch ansonsten auf der linken Abwehrseite immer wieder als Schwungrad zeigte.
Dass Raum zum dritten Mal in Folge nicht nur in der Startelf stand, sondern sowohl gegen England und in Ungarn als auch nun Italien über 90 Minuten auf dem Feld blieb, lässt den Schluss zu, dass der 24-Jährige aktuell die Nummer eins auf der linken Abwehrseite der DFB-Elf ist. Durfte im ersten Spiel des aktuellen Turnus in Bologna gegen Italien noch Thilo Kehrer als Linksverteidiger ran, der freilich nicht nur beim Gegentor gegen Vorbereiter Wilfried Gnonto keine gute Figur machte, hat sich Raum nachhaltig auch schon im Hinblick auf die WM 2022 im November und Dezember in Katar für den Deutschland Kader empfohlen.
Vertrag in Hoffenheim bis 2026
Gegenüber Kehrer, dem ebenfalls links einsetzbaren Benjamin Henrichs sowie den aktuell gar nicht nominierten Robin Gosens, Christian Günther und Marcel Halstenberg hat sich Raum auf jeden Fall einen Vorsprung erarbeitet – und sich mit seinen Leistungen im Trikot der TSG 1899 Hoffenheim auch auf die Wunschliste anderer Vereine geschossen. Zwar verlängerte der gebürtige Nürnberger, der erst im letzten Sommer ablösefrei von der SpVgg Greuther Fürth in den Kraichgau gewechselt ist, seinen Vertrag in Hoffenheim im Januar bis 2026, dem Vernehmen nach aber mit verschiedenen Ausstiegsoptionen. Darüber, ob schon im Sommer 2022 eine Ausstiegsklausel existiert, gibt es indes verschiedene Angaben, wobei Hoffenheim aber unabhängig davon aber wohl ins Grübeln käme, würde ein anderer Verein 30 Millionen Euro oder mehr an Ablöse bieten.
Als stark interessiert gilt Borussia Dortmund, wobei der deutsche Vize-Meister aber vor der Verpflichtung eines neuen Linksverteidiger erst mindestens eine der für diese Position unter Vertrag stehenden Alternativen von der Gehaltsliste streichen muss. Weder Nico Schulz noch Raphael Guerreiro würde der BVB Steine in den Weg legen, wenn ein passendes Angebot ins Haus flattert. Im Moment aber ist eine entsprechende Offerte nicht in Sicht. Für Raum dürfte der BVB, der mit Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi bereits drei deutsche Nationalspieler verpflichtet hat, unterdessen schon alleine wegen der Aussicht, regelmäßig in der Champions League zu spielen, eine heiße Option sein.
Auch Man City interessiert?
Allerdings hat der BVB möglicherweise finanzkräftige Konkurrenz. Denn wie das englische Portal “90min.com“ berichtet, soll sich auch Manchester City auf der Suche nach einem neuen Linksverteidiger mit Raum beschäftigen. Erste Wahl bei den Skyblues soll allerdings Marc Cucurella von Brighton & Hove Albion sein.
Und ob für Raum nach gerade einmal einer Saison in der Bundesliga und kurz vor der WM-Endrunde der Wechsel in ein neues Land und zu einer Mannschaft mit höchstem Konkurrenzkampf auf allen Position der richtige Schritt wäre, erscheint zumindest fraglich. Deutschland trifft in WM 2022 Gruppe E auf Spanien, Costa Rica und Japan. Sollte der mittlerweile neunfache Nationalspieler Hoffenheim verlassen, dann vermutlich eher in Richtung Dortmund.