Die österreichische Nationalmannschaft kann schon zwei Spieltage vor dem Ende der WM 2022 Qualifikation nicht mehr Zweiter in WM Quali Gruppe F werden, in der neben dem schon für die Endrunde qualifizierten Spitzenreiter Dänemark auch Schottland sieben Punkte von der ÖFB-Auswahl entfernt ist.
Zwar besteht für Österreich möglicherweise dank des guten Abschneidens in der Nations League im Herbst 2020 noch die Chance, es über ein Hintertürchen in die WM 2022 Play-offs zu schaffen, doch fraglos stellt der momentane vierte Platz nicht nur hinter Dänemark und Schottland, sondern auch noch hinter Israel eine herbe Enttäuschung dar.
Wenig wird in Österreich deshalb eine öffentliche Diskussion um Trainer Franco Foda geführt, der schon vor der EURO 2021 angezählt schien, dann aber sein Standing mit dem Einzug in die K.o.-Phase und einem begeisternden Auftritt im Achtelfinale gegen den späteren Europameister Italien (1:2 n.V.) wieder verbessern konnte.
Neuer ÖFB-Präsident am Sonntag
Mit dem Fehlstart in die neue Länderspielsaison im September mit einem Sieg in der Republik Moldau (2:0), aber empfindlichen Niederlagen in Israel (2:5) und zu Hause gegen Schottland (0:1) ist der Stuhl Fodas aber wieder ins Wackeln geraten.
Nachdem nun auf einen 2:0-Pflichtsieg auf den Färöer-Inseln mit einer 0:1-Niederlage in Dänemark das vorzeitige Aus zumindest in der regulären ÖFB WM-Qualifikation folgte, ranken sich viele Spekulationen um einen bevorstehenden Trainerwechsel.
Foda selbst lassen diese zumindest nach außen hin unberührt: “Ich von meiner Seite habe einen laufenden Vertrag und werde bis zum letzten Tag hier alles geben, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Für alles andere bin ich der falsche Ansprechpartner“, erklärte der 55 Jahre alte Deutsche nach der Niederlage in Kopenhagen.
Eine Entscheidung wird indes sicherlich nicht vor dem Wochenende fallen, steht doch am Sonntag die Neuwahl des ÖFB-Präsidenten an. Nachdem der scheidende Präsident Leo Windtner Foda zunächst nur für Oktober das Vertrauen ausgesprochen hatte, wollte sich dessen designierter Nachfolger Gerhard Milletich bislang in der Trainerfrage nicht äußern.
Als durchaus denkbar aber gilt, dass Foda sowohl in den schon unbedeutenden Heimspielen gegen Israel (12.11.) und die Republik Moldau (15.11.) als auch bei möglichen Play-offs im März auf der Bank sitzen wird.
Als Argument dafür könnte dienen, dass sich der aktuell bis zum Ende der Qualifikationsphase laufende Vertrag des Trainers bis zur Endrunde in Katar im November und Dezember verlängern würde, sollte das Ticket für die WM Endrunde 2022 gelöst werden. Würde Foda nun freigestellt, könnte dem ÖFB auch bei einer jetzigen Freistellung Fodas das Szenario drohen, ein Jahr lang zwei Trainer samt Staff bezahlen zu müssen.
Hoffnung auf bessere Personalsituation im März
Unabhängig davon plädiert Peter Schöttel offen für eine weitere Zusammenarbeit mit Foda. “Das Präsidium wird von mir hören, dass meine Empfehlung auf jeden Fall ist, mit Franco Foda in den November-Lehrgang zu gehen. Ich denke, dass er alles tut, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Diesen Eindruck habe ich – und ich bin wirklich sehr nahe bei der Mannschaft“, erklärte der ÖFB-Sportdirektor.
"Macht keinen Sinn." ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel stellt sich vor Teamchef Franco #Foda! #oefb #denaut https://t.co/d4l3nmXBBG
— Sky Sport Austria (@SkySportAustria) October 13, 2021
Er zeigte sich im ORF auch zuversichtlich, dass die Qualifikation für die WM 2022 über die Play-offs noch gelingt. Genährt wird die vorhandene Hoffnung auch dadurch, dass sich im März die Personalsituation besser darstellen sollte. In Dänemark fehlten Österreich insgesamt elf Spieler krankheits- bzw. verletzungsbedingt, darunter Stammkräfte wie Marko Arnautovic, Aleksandar Dragovic, Christoph Baumgartner oder Stefan Lainer.
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