In jüngerer Vergangenheit war die uruguayische Nationalmannschaft gesegnet mit torgefährlichen Stürmern. Mit Diego Forlan, Luis Suarez und Edinson Cavani standen bei der WM 2010 in Südafrika, als es am Ende immerhin zum vierten Platz reichte, sogar drei Angreifer mit sehr klangvollem Namen gemeinsam im Kader und auch auf dem Platz.
Während Forlan 2014 letztmals im Trikot der Celeste aufgelaufen ist, werden Suarez und Cavani aller Voraussicht auch bei der WM 2022 in Katar noch zum Uruguay WM-Kader gehören. Mit jeweils 35 Jahren befinden sich beide aber im Herbst ihrer Karriere und spielen bei ihren Klubs Atletico Madrid und Manchester United inzwischen auch nur noch eine Nebenrolle.
Für die uruguayische Nationalmannschaft haben beide aber als Identifikationsfiguren und auch als Führungsspieler nach wie vor enorme Bedeutung, wenn es auch vielleicht nicht mehr für jede Minute auf dem Spielfeld reicht.
Darwin Núñez spielt sich in der Champions League ins Rampenlicht
Allerdings befindet sich die nächste Generation uruguayischer Angreifer längst im Anmarsch. Neben dem mit 25 Jahren nicht mehr ganz jungen Maxi Gomez (FC Valencia), dem es auf allerhöchstem Niveau aber noch immer an Konstanz mangelt, hat sich zuletzt der 20-jährige Jungspund Facundo Pellistri (Deportivo Alaves) hervorgetan, der allerdings mehr Flügelspieler als Torjäger ist.
Vor allem aber ruhen in Uruguay große Hoffnungen auf Darwin Núñez, dem in dieser Saison der große Durchbruch gelungen ist. Für Benfica Lissabon erzielte der 22-Jährige in 24 Ligaspielen bisher 24 Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Genutzt hat Núñez darüber hinaus die Bühne Champions League mit fünf Treffern in neun Spielen. Unter anderem war der 1,87 Meter große Angreifer gegen den FC Barcelona, gegen den FC Bayern München und gegen den FC Liverpool erfolgreich.
Ablöse bei mindestens 70 Millionen Euro?
Für Uruguay bestritt Núñez, der nach seinem Debüt im Oktober 2019 auch verletzungsbedingt längere Zeit unberücksichtigt geblieben ist, bislang zwar erst acht A-Länderspiele mit zwei Toren, doch dürfte der hochveranlagte Offensivmann die fußballerische Zukunft des vergleichsweise kleinen Landes darstellen – sowohl bei der WM 2022 als auch auf Vereinsebene, steht Núñez doch bei zahlreichen europäischen Spitzenklubs auf der Einkaufsliste und dürfte schon im Sommer 2022 einen Wechsel vollziehen.
Benfica Lissabon, das Núñez im September 2020 für 24 Millionen Euro von UD Almeria verpflichtet hat, weiß längst, dass es kaum möglich sein wird, den Top-Stürmer zu halten, verspricht sich aber eine Ablöse von 70 Millionen Euro aufwärts. Nach Informationen von “The Athletic“ sollen mit Manchester United, dem FC Chelsea und Paris Saint-Germain drei Vereine starkes Interesse signalisiert haben, die auch dazu in der Lage wären, entsprechend tief in die Tasche zu greifen. Allerdings ist dennoch nicht davon auszugehen, dass ein Wechsel schon nach kurzen Verhandlungen über die Bühne gehen wird.
Uruguay trifft in Gruppe C auf Portugal, Ghana und Südkorea. Alle WM Gruppen 2022 im Überblick findet ihr auf der verlinkten Seite.