Bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Bundestrainer hat Hans-Dieter Flick direkt deutlich gemacht, bei der Nominierung des Kaders der deutschen Nationalmannschaft in erster Linie auf die Leistung und weniger auf das Alter achten zu wollen.
Während sich Flick auffällig positiv über den 32 Jahre alten Marco Reus äußerte, der aus freien Stücken auf die Teilnahme an der Europameisterschaft 2021 verzichtet hatte, beantwortete der 56 Jahre alte Fußball-Lehrer auch die Frage nach weiteren Nominierungen von Mats Hummels und Thomas Müller sehr klar.
Mehr als zwei Jahre verzichtete Joachim Löw auf Thomas Müller. Zur EM kam er zurück ins @DFB_Team – und will dort gerne bleiben. Das liegt vor allem am neuen Bundestrainer Hansi Flick. https://t.co/J4pswr1E5o
— Frankfurter Allgemeine (@faznet) August 13, 2021
Flick öffnet den Routiniers die Tür
„Wenn sie Topleistungen abrufen, sind sie auch ein Teil der Mannschaft“, erklärte Flick im Rahmen der DFB-Pressekonferenz in Bezug auf die beiden von seinem Vorgänger Joachim Löw zunächst im März 2019 ausgemusterten, dann aber für die EURO 2021 zurückgeholten Routiniers. Müller nahm den von Flick zugespielten Ball nun auf und erklärte seinerseits ebenfalls bereits für eine Fortsetzung seiner Nationalmannschaftskarriere zu sein, was der 31-Jährige unmittelbar nach dem Aus im EM-Achtelfinale gegen England (0:2) noch offen gelassen hatte. Für die WM 2022 Qualifikation steht er damit bereit.
“Ich habe meine Bereitschaft signalisiert, weiter mit dabei zu sein“, verriet Müller dem „Spiegel“ nach einer Unterredung mit Flick, den der 106-fache Nationalspieler vor allem aus der gemeinsamen Zeit in München, aber auch zuvor bei der DFB-Auswahl, die aktuell nur 16. in der FIFA-Weltrangliste ist, sehr schätzt und der für den Offensiv-Allrounder deshalb auch in Sachen DFB ein wichtiger Faktor ist: „Hansi Flick ist der Trainer, der mich beim FC Bayern gefördert hat. Er hat mich auf ein noch höheres Level gebracht.“
DFB-Zukunft von Ilkay Gündogan noch offen
Anders als Müller und Toni Kroos, der direkt nach dem Scheitern bei der EURO das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere erklärte, hat sich neben Hummels auch Ilkay Gündogan noch nicht positioniert. Flick und der 30 Jahre alte England-Legionär von Manchester City haben sich nach Informationen des “Sportbuzzer“ aber bereits ausführlich telefonisch ausgetauscht und dabei vereinbart, dass der Mittelfeldmann eine Entscheidung über seine DFB-Zukunft nach dem Start der Premier League an diesem Wochenende treffen will.
Wie diese ausfallen wird, gilt als völlig offen. Zwar hat Gündogan, der im DFB-Trikot nur selten seine Spitzenleistungen in der Liga und auch der Champions League abrufen konnte, auch verletzungsbedingt erst 49 Länderspiele bestritten und mit 30 Jahren sicherlich noch alle Möglichkeiten, die WM 2022 und vielleicht auch die EM 2024 zu spielen, doch wegen vieler im zentralen Mittelfeld nachrückender Top-Spieler macht sich der frühere Dortmunder offenbar seine Gedanken.
So gelten Leon Goretzka und Joshua Kimmich für viele Experten als das Duo der Zukunft im Herzen der Nationalmannschaft. Zudem meldet dort auch Florian Neuhaus nicht unberechtigte Ansprüche an und auch Emre Can besitzt mit 27 Jahren noch mehr Perspektive als Gündogan.