Der Gala-Auftritt im Achtelfinale gegen die Schweiz (6:1) hat den Glauben in Portugal an den ganz großen Wurf, den Gewinn der Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar bestärkt. Nur wenige Tage später allerdings verlor die portugiesische Nationalmannschaft als hoher Favorit ihr Viertelfinale gegen die Überraschungsmannschaft aus Marokko mit 0:1 und musste dadurch früher als erwartet sowie erhofft die Heimreise antreten. Seitdem geht es in der portugiesischen Öffentlichkeit vor allem um zwei Personalien, die aktuell noch nicht gänzlich geklärt scheinen.
Einvernehmlicher Abschied von Fernando Santos?
Zum einen um Cristiano Ronaldo, der während der WM-Endrunde seinen Startplatz verloren hatte und auch gegen Marokko nur eingewechselt wurde, das Ausscheiden indes nicht verhindern konnte. Der 37-jährige alte Angreifer soll sich nun laut “Correio da Manhã“ gegen einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft entschieden haben. Ob Ronaldo, der in 196 Länderspielen 118 Tore erzielt hat, noch einmal im Portugal-Trikot auflaufen wird, ist aber dennoch nicht sicher.
Zunächst freilich muss der fünffache Weltfußballer erst seine Zukunft auf Vereinsebene klären, die nach seiner Vertragsauflösung bei Manchester United kurz vor der WM in Saudi-Arabien liegen könnte. Zumindest wirbt der saudische Spitzenverein Al-Nasr FC um den in die Jahre gekommenen Superstar, dem Vernehmen nach mit einem stattlichen Jahresgehalt von 200 Millionen Euro.
Zum anderen wird in Portugal die Zukunft von Trainer Fernando Santos heiß diskutiert. Klar scheint, dass der 68-Jährige aufgrund seiner Verdienste, allen voran natürlich dem Titelgewinn bei der EURO 2016 nicht einfach so entlassen wird. Allerdings sollen sich Santos und der portugiesische Verband laut einem Bericht der “A Bola“ bereits auf ein vorzeitiges Ende des eigentlich bis 2024 datierten Vertrages geeinigt haben. Eine offizielle Kommunikation steht aber ebenso wie im Falle von Ronaldo noch aus.
Mourinho und Jesus stehen unter Vertrag
Das freilich verhindert nicht, dass sich bereits einige Spekulationen um die Nachfolge von Santos ranken, der sein Amt 2014 angetreten hatte. Am heißesten gehandelt wird in Portugal Jose Mourinho, der allerdings beim AS Rom noch einen Vertrag bis 2024 besitzt. Und seit dem Gewinn der Conference League in der vergangenen Saison genießt Mourinho bei den Giallorossi ein so gutes Standing, dass den Fans eine Freigabe für den portugiesischen Verband wohl nur schwer zu vermitteln wäre.
Unter Vertrag steht mit Jorge Jesus, dessen Arbeitspapier bei Fenerbahce Istanbul im Juni 2023 endet, auch noch ein weiterer Kandidat. Dagegen wäre der Anfang Oktober bei den Wolverhampton Wanderers entlassene Bruno Lage sofort zu haben. Ebenso wie der aktuell für die U21 Portugals zuständige Rui Jorge, der sich gegen eine interne Beförderung kaum wehren würde.
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