Erst wenige Tage vor Beginn der Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar von Trainer Didier Deschamps als Ersatz für den im Training verletzten Christopher Nkunku nachnominiert, ist Randal Kolo Muani zu einem der großen Gewinner bei der französischen Nationalmannschaft avanciert.
Zwar scheiterte der Angreifer von Eintracht Frankfurt kurz vor Ende der Verlängerung im Finale am stark reagierenden argentinischen Schlussmann Emiliano Martinez und verpasste es damit, die Equipe Tricolore zu ihrem dritten WM-Titel zu schießen, doch insgesamt hinterließ der 24-Jährige im Frankreich-Trikot einen bleibenden Eindruck auf der Weltbühne.
Top-Joker im Halbfinale und Finale
Weniger in der Vorrunde, in der Kolo Muani nur im dritten und dank des zuvor feststehenden Weiterkommens relativ unbedeutenden Gruppenspiel gegen Tunesien (0:1) ran durfte, als vielmehr in der Endphase des Turniers. So erzielte der 1,87 Meter große Angreifer kurz nach seiner Einwechslung im Halbfinale gegen Marokko das vorentscheidende Tor zum 2:0-Endstand und hatte dann im Endspiel großen Anteil daran, dass Frankreich nach einem 0:2-Rückstand nochmal ins Spiel zurück fand.
Kolo Muani kam zusammen mit Marcus Thuram noch vor der Pause für die enttäuschenden Ousmane Dembele und Olivier Giroud in die Partie, die zuvor sehr einseitig zu Gunsten Argentiniens verlaufen war. Mit neuformierter Offensive aber fand Frankreich zunehmend besser ins Spiel. Mit seiner Balleroberung gegen Nicolas Otamendi und dem unmittelbar danach herausgeholten Elfmeter leitete Kolo Muani die Aufholjagd ein, die Frankreich in eine spektakuläre Verlängerung brachte – allerdings aufgrund des verlorenen Elfmeterschießens nicht mehr zum WM-Titel.
Kolo Muani verwandelte zwar wie ansonsten nur Kylian Mbappe, doch weil Kingsley Coman und Aurelien Tchouameni die Nerven versagten, blieb einem bemerkenswerten Jahr des Frankfurter Angreifers die Krönung verwehrt. Allerdings ist die Prognose, dass die positive Entwicklung Kolo Muani weitergehen wird, angesichts von dessen riesigen Qualitäten nicht allzu gewagt.
Trotz eines bis 2027 laufenden Vertrages könnte der Weg von Kolo Muani so auch bald wegführen aus Frankfurt. Auf jeden Fall haben die starken Auftritte bei der WM, aber auch fünf Tore und zehn Vorlagen in seinen ersten zehn Bundesliga-Spielen offenbar das Interesse renommierter Vereine geweckt.
Man United und der FC Bayern im Rennen?
Wie die “L’Équipe“ soll Manchester United seine Fühler nach Kolo Muani ausgestreckt haben und zur Zahlung einer Ablöse in Höhe von 60 Millionen Euro bereit sein. Allerdings haben die Red Devils laut dem französischen Fachblatt große Konkurrenz in Form des FC Bayern München, der im Sommer 2023 mit einem Jahr Verspätung einen hochkarätigen Nachfolger für Robert Lewandowski verpflichten möchte.
Harry Kane (Tottenham Hotspur) gilt beim Rekordmeister zwar ebenfalls als Kandidat, doch der Kapitän der englischen Nationalmannschaft ist nicht nur fünf Jahre älter, sondern wäre ein Jahr vor Vertragsende bei den Spurs wohl auch nochmal teurer als Kolo Muani.
Ob dessen eigentlicher Plan, noch ein Jahr in Frankfurt zu bleiben und bei der Eintracht weiter zu reifen, das Frühjahr überdauert, ist angesichts dieser Alternativen zumindest fraglich. Auch bleibt abzuwarten, ob Munai zum Start der EM-Quali 2024 im März im französischen Aufgebot stehen wird.