Nach nur vier Punkten aus den ersten drei Spielen der WM 2022 Qualifikation steht Österreich vor den anstehenden drei Partien schon ziemlich unter Druck. War das 2:2 zum Auftakt in Schottland noch ein ordentliches Resultat und das 3:1 gegen die Färöer nichts anderes als ein Pflichtsieg, so sorgte das herbe 0:4 zu Hause gegen Dänemark Ende März für eine schwierige Ausgangsposition.
Um überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg und damit das einzige direkte WM-Ticket zu haben, muss die Österreich in der WM 2022 Quali an den verbleibenden sieben Spieltagen wohl annähernd optimal punkten und zugleich noch auf den einen oder anderen dänischen Patzer hoffen.
Aus den drei Begegnungen in der Republik Moldau (1. September, Vorschau für Moldawien – Österreich hier) und in Israel (4. September) sowie in Wien gegen Schottland (7. September) müssen neun Punkte, um Platz eins und damit den Fixplatz bei der Weltmeisterschaft 2022 nicht frühzeitig aus dem Blick zu verlieren. Richten soll es ein 25-köpfiger Kader, in dem Trainer Franco Foda zwar auf die verletzten Stefan Lainer (Borussia Mönchengladbach) und Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart) verzichten muss, dafür aber auf zwei andere, mit breiter Brust anreisende Deutschland-Legionäre bauen kann.
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Florian Kainz und Louis Schaub haben großen Anteil daran, dass der in der vergangenen Saison beinahe abgestiegene und erst in der Relegation gegen Holstein Kiel gerettete 1. FC Köln mit sechs Punkten aus drei Spielen einen starken Start hingelegt und sich auch bei der bislang einzigen Niederlage beim FC Bayern München (2:3) gut präsentiert hat.
Das gilt ebenso für Dejan Ljubicic, der im Sommer ablösefrei von Rapid Wien nach Köln gewechselt ist und an den ersten drei Spieltagen stets in der Startelf von Trainer Steffen Baumgart stand. Ljubicic wurde von Foda zwar berufen, allerdings genau wie 20 weitere Spieler nur auf Abruf.
Alle WM 2022 Qualifikation Tabellen im Überblick.
Schaub trifft auf Vorlage von Kainz
Kann Ljubicic die ersten Auftritte in der deutschen Bundesliga bestätigen, dürfte für den zentralen Mittelfeldmann das Debüt in der A-Nationalmannschaft aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. Kainz steht unterdessen knapp zwei Jahre nach seinem bislang letzten Länderspiel vor seinem Comeback für Österreich in WM-Quali Gruppe F.
Der 28-Jährige, der mit einer schweren Knieverletzung große Teile der Saison 2020/21 verpasst hat, fand mit zwei Toren beim Kölner 3:1-Sieg gegen Hertha BSC überragend in die neue Saison und verbuchte nun am vergangenen Wochenende beim 2:1-Erfolg der Geißböcke gegen den VfL Bochum seinen ersten Assist. In der 82. Minute fand eine Hereingabe von Kainz just Landsmann Schaub, der erst vier Minuten zuvor eingewechselt worden war und als Joker zum 1:0 einschoss.
Schaub meldete sich damit endgültig zurück in Köln und scheint auf dem besten Weg, die von Coach Baumgart eingeräumte Chance, zu nutzen. Nach Leihstationen beim Hamburger SV und beim FC Luzern will sich der exzellente Techniker in der Domstadt durchsetzen und unterstrich dieses Vorhaben schon beim mühsamen Weiterkommen im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena mit einem Treffer im entscheidenden Elfmeterschießen.
Österreich blickt nach Köln
Anders als Kainz war Schaub bei der EM 2021 Teil des österreichischen Kaders und machte vor allem beim bitteren Achtelfinal-Aus gegen den späteren Europameister Italien ebenfalls als Joker auf sich aufmerksam.
Nationaltrainer Foda baut nun weiter auf den 26-Jährigen, der mit mehr Einsatzzeiten in Köln auch im Österreich Trikot bessere Perspektiven haben dürfte – wie Kainz und Ljubicic, die dafür sorgen, dass man in Österreich sehr genau die Entwicklung in Köln verfolgt – wohl sogar so intensiv, wie es einst zu Zeiten von Toni Polster und Peter Stöger der Fall war.