Die Feierlichkeiten in Argentinien werden zwar mutmaßlich noch einige Tage anhalten, aber nichtsdestotrotz ist die Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar Geschichte. Der Fokus richtet sich damit schon wieder auf den Vereinsfußball, zumal in England in dieser Woche bereits wieder im League Cup gespielt wird und sich am Montag im Rahmen des traditionsreichen Spieltages am Boxing Day auch die Premier League zurückmeldet.
Die übrigen großen Ligen mit Ausnahme der Bundesliga, die erst am 20. Januar wieder loslegt, starten spätestens Anfang Januar wieder. Und parallel dazu öffnet das winterliche Transferfenster, in dem auch der eine oder andere WM-Star ein Thema werden könnte. Spätestens im Sommer aber werden einige der Akteure, die sich in Katar besonders in den Mittelpunkt spielen konnten, den nächsten Schritt machen.
Mit Enzo Fernandez (Benfica Lissabon), der zum besten jungen Spieler der WM 2022 gewählt wurde, und dessen Nebenmann Alexis Mac Allister (Brighton & Hove Albion) scheinen zwei junge Argentinier bereit für den Sprung zu einem noch größeren Verein. Während Fernandez bei Newcastle United weit oben auf der Wunschliste stehen soll, gelten der FC Arsenal und Atletico Madrid als erste Interessenten für Mac Allister.
Drei WM-Keeper beim FC Bayern im Gespräch
Argentiniens Schlussmann Emiliano Martinez (Aston Villa), der schon im Viertelfinale gegen die Niederlande mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Matchwinner avancierte und im WM 2022 Finale gegen Frankreich nicht nur gegen Kingsley Coman parierte, sondern mit einer Rettungstat kurz vor dem Ende der Verlängerung gegen Randal Kolo Muani das erneute Elfmeterschießen überhaupt erst möglich machte, hat auch mächtig auf sich aufmerksam gemacht.
Der 30 Jahre alte Keeper wird nun genau wie Kroatiens ebenfalls beeindruckender Torhüter Dominik Livakovic als potenzieller Ersatz für Manuel Neuer beim FC Bayern München gehandelt. Neuer, der bei seinen WM-Auftritten eine eher unglückliche Figur abgab, erlitt nach seiner Rückkehr nach München bei einer Skitour einen Schienbeinbruch und fällt die restliche Saison aus. Als möglicher Vertreter gilt indes auch Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach), der beim Achtelfinal-Aus der Schweiz gegen Portugal (1:6) bei mehreren Gegentoren nicht gut aussah, dessen Klasse aber dennoch unbestritten ist.
Kolo Muani oder Thuram zum FC Bayern?
Der bereits als Pechvogel erwähnte Kolo Muani, der erst für den verletzten Christopher Nkunku nachnominiert wurde, war derweil trotz des verpassten Siegtreffers im Finale ein großer WM-Gewinner. Nicht von ungefähr wurde der 24-Jährige im Frankreich-Trikot bereits vor der Pause eingewechselt und hatte nicht zuletzt mit seinem herausgeholten Elfmeter, den Kylian Mbappé zum 1:2 verwandelte, großen Anteil daran, dass Frankreich überhaupt in die Verlängerung kam.
Nicht wenige Experten erwarten nun, dass Kolo Muani im Sommer nach nur einem Jahr bei Eintracht Frankfurt zu einem absoluten Top-Klub weiterziehen wird. Laut “Sport 1“ soll der Angreifer bereits dem FC Bayern angeboten worden sein, der bekanntlich einen neuen Mittelstürmer verpflichten will.
Zeitweise beim FC Bayern gehandelt wurde auch Marcus Thuram, der Borussia Mönchengladbach wohl im Januar und damit ein halbes Jahr vor Vertragende verlassen wird. Der 25-Jährige, der wie Kolo Muani nachnominiert wurde und gegen Argentinien ebenfalls vor der Pause eingewechselt werden konnte, verbuchte im Finale den Assist vor dem 2:2 durch Mbappé und betrieb auch darüber hinaus Eigenwerbung. Eineinhalb Jahre nach seinem verletzungsbedingt geplatzten Wechsel zu Inter Mailand könnte es Thuram nun mit etwas Verspätung zu den Nerazzurri ziehen.
Gakpo und Gvardiol in die Premier League?
Eher die Premier League und konkret Manchester United könnte derweil die nächste Station von Cody Gakpo (PSV Eindhoven) sein, der in allen drei Vorrundenspielen für die Niederlande traf, dann aber in den K.o.-Partien torlos blieb. Möglich, dass Gakpo dann bald auf Josko Gvardiol trifft, der aus Kroatiens starker Defensive noch einmal herausragte.
Der 20-Jährige wird RB Leipzig eher früher als später in Richtung eines der ganz großen Vereine verlassen und dafür eine Ausstiegsklausel in Höhe von 110 Millionen Euro nutzen. Aktuell gilt Manchester City als Favorit auf die Verpflichtung des Innenverteidigers.
Mächtig auf sich aufmerksam machen konnte unterdessen die gesamte Auswahl Marokkos, die als Überraschungsmannschaft erst im Halbfinale gestoppt wurde. Mit Azzedine Ounahi (SCO Angers) und Soyan Amrabat (AC Florenz) haben vor allem zwei Mittelfeldspieler das Interesse vieler Vereine geweckt, die schon im Januar mit konkreten Angeboten vorstellig werden könnten.