Auf die serbische Nationalmannschaft wartet bei der WM 2022 in Katar ein Dé·jà-vu. Wie bei der WM 2018 in Russland bekommt es Serbien in der Vorrunde wieder mit Brasilien und der Schweiz zu tun. Als vierte Mannschaft ist diesmal allerdings Kamerun anstelle von Costa Rica dabei, was die WM 2022 Gruppe G allerdings mutmaßlich nicht schwächer macht. Allgemein wird erwartet, dass Serbien in erster Linie mit der Schweiz um den zweiten Platz hinter dem hohen Favoriten Brasilien, dem auch in Sachen WM-Titel eine gute Rolle zugetraut wird, kämpfen muss.
2018 startete Serbien mit einem 1:0-Sieg gegen Costa Rica gut, verlor dann aber trotz Führung noch mit 1:2 gegen die Schweiz und unterlag auch Brasiliens WM-Team mit 0:2, sodass es letztlich nur zum undankbaren dritten Platz reichte, der das Vorrunden-Aus bedeutete. In Katar wollen es die weißen Adler besser machen und setzen einige Hoffnungen in ihre stark besetzte Offensive.
Vor einer Dreierkette und einem breiten Fünfter-Mittelfeld mit Filip Kostic als Schwungrad auf der linken Seite und Sergei Milinkovic-Savic als Regisseur im Zentrum baut Trainer Dragan Stojkovic in der Regel auf zwei Angreifer. Gesetzt ist dabei Kapitän Dusan Tadic, der indes nicht zwingend in der Doppelspitze spielt, sondern auch als Zehner dahinter immer eine Option darstellt.
Vlahovic und Mitrovic 2021/22 als Torgaranten
Mit Tadic hinter zwei echten Spitzen müsste Stojkovic einen namhaften Angreifer weniger auf die Bank setzen. Doch selbst dann hat Serbien in der Spitze ein Luxusproblem, das die meisten Nationen gerne ebenfalls hätten. Mit Serbiens WM 2022 Star Dusan Vlahovic (Juventus Turin) und Aleksandar Mitrovic (FC Fulham) stehen zwei Angreifer zur Auswahl, die beide eine starke Saison gespielt haben. Vlahovic, im Winter für mehr als 80 Millionen Euro vom AC Florenz nach Turin gewechselt, erzielte in 36 Spielen der Serie A für beide Klubs 24 Tore und bereitete fünf weitere vor. Mitrovic hatte mit 43 Treffern und sieben Assists in 44 Partien der Championship derweil enormen Anteil daran, dass Fulham auf direktem Wege in die Premier League zurückkehren konnte.
Mit dem Duo sowie Tadic stehen bereits drei Hochkaräter für zwei Positionen zur Auswahl. Hinzu kommt aber noch Luka Jovic, für den Real Madrid im Sommer 2019 nicht grundlos mehr als 60 Millionen Euro Ablöse an Eintracht Frankfurt überwiesen hat. Bei den Königlichen allerdings konnte Jovic überhaupt nicht Fuß fassen und startet nun nach einem ablösefreien Wechsel, bei dem sich Real lediglich eine Beteiligung von 50 Prozent an einem möglichen Wiederverkauf sicherte, just bei Vlahovic‘ Ex-Klub AC Florenz einen Neuanfang.
Mit starken Leistungen bei Fiorentina in die Startelf?
Bei der Fiorentina will der mit 24 Jahren noch immer junge Jovic wieder regelmäßig spielen und seine Form aus Frankfurter Tagen wiederfinden. Zugleich möchte sich der in 26 Länderspielen neun Mal erfolgreiche Angreifer natürlich für die WM-Endrunde empfehlen und erhält dafür nicht nur in der Serie A, sondern auch in der Conference League vermutlich ausreichend Gelegenheiten.
Sollte Jovic tatsächlich sein altes Level wieder erreichen, würde es bei der WM 2022 schon vor dem Anpfiff bei der serbischen Aufstellung spannend. Und klar wäre auch, dass Trainer Stojkovic in jedem Fall einen Stürmer von der Bank aus bringen kann, der dazu in der Lage ist, ein Spiel in die richtige Richtung zu drehen.