Einen Tag, nachdem der argentinische Verband AFA mitgeteilt hat, bis zur WM 2022 in Katar auf Trainer Lionel Scaloni zu vertrauen, hat man sich in Ecuador anders entschieden und im Rahmen einer Pressekonferenz die Trennung von Hernan Gomez mitgeteilt.
„Es ist schade, jemanden gehen zu lassen, der den ecuadorianischen Fußball wie kaum ein anderer repräsentiert“, kommentierte der ecuadorianische Verbandspräsident Francisco Egas das Aus von Gomez, wobei sich diese Aussage weniger auf das jüngste Wirken des 63-Jährigen als auf dessen erste Amtszeit bezog. Denn Gomez war bereits von 1999 bis 2004 Trainer Ecuadors und führte das Land 2002 erstmals überhaupt zu einer WM-Endrunde. Beim WM-Turnier 2002 in Japan und Südkorea ereilte Ecuador zwar hinter Italien und Mexiko das Vorrunden-Aus, doch mit einem 1:0-Erfolg über Kroatien schaffte Gomez noch einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher des ecuadorianischen Fußballs.
Kein Sieg im Jahr 2019
2018 folgte der Kolumbianer dann erneut dem Ruf Ecuadors, das die WM 2018 verpasst hatte. Am 1. August 2018 trat Gomez sein altes, neues Amt an und führte sich anschließend bis zum Ende des Jahres mit vier Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage in sechs Freundschaftsspielen durchaus gut ein. Mit dem Jahreswechsel geriet die ecuadorianische Auswahl aber außer Tritt.
Schon in den Testspielen im März und Juni gegen die USA (0:1), Honduras (0:0), Venezuela (1:1) und Mexiko (2:3) blieb La Tri sieglos und legte dann auch eine enttäuschende Copa America hin. Nach Niederlagen gegen Uruguay (0:4) und Chile (1:2) sowie einem 1:1 gegen Japan war das Aus bereits nach der Vorrunde besiegelt. Das schwache Auftreten bei der Kontinentalmeisterschaft in Brasilien dürfte nun auch ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung des Verbandes gewesen sein, Gomez genau ein Jahr nach seiner Verpflichtung wieder zu entlassen.
WM 2022 als Ziel
Mit dem La Tri künftig wieder erfolgreicher agieren soll, ist noch offen. Auch ein Zeitplanung bei der Suche nach einem neuen Coach besteht nicht. Allerdings ist auch nicht wirklich Eile geboten, denn die nächsten Pflichtspiele stehen erst im März 2020 auf dem Programm. Dann startet in Südamerika die Qualifikation für die Fussball WM 2022 in Katar, bei der Ecuador zum vierten Mal nach 2002, 2006 und 2014 dabei sein möchte. Angesichts von nur vier fixen Plätzen für Südamerika und der großen Konkurrenz unter anderem mit Brasilien, Argentinien, Chile, Kolumbien und Uruguay gibt es allerdings leichtere Aufgaben, was sicherlich auch potentielle neue Trainer wissen dürften.