Daniel
Trotz gelb-roter Karte in der 70. Minute war Gabriel Jesus im Finale der Copa America 2019 der Matchwinner, erzielte der Angreifer doch das 2:1 für die am Ende mit 3:1 über Peru siegreiche brasilianische Nationalmannschaft, nachdem er zuvor schon die Führung durch Everton vorbereitet hatte. Seit jener Partie, dem 35. Länderspiel und dem 18. Treffer, läuft es für Gabriel Jesus bei der Selecao aber nicht mehr wirklich rund.
Schon bis zur Copa America 2021 kam in acht Länderspielen kein Treffer mehr hinzu, bei aber immerhin vier Vorlagen. Als Brasilien dann bei der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft 2021 das Endspiel gegen Argentinien mit 0:1 verlor, war Gabriel Jesus nur Zuschauer. Nachdem der Angreifer in den ersten drei Gruppenspielen jeweils von Beginn aufgeboten worden war und einen Assist zum vorzeitigen Weiterkommen beigesteuert hatte, war der England-Legionär noch gesetzt und durfte im schon unbedeutenden, letzten Gruppenspiel wie weitere Stammkräfte pausieren.
Zurück in der Anfangsformation leistete sich Gabriel Jesus im Viertelfinale gegen Chile (1:0) abermals einen Platzverweis, der für ein hartes Einsteigen aus Sicht vieler Beobachter zwar überzogen war, aber dennoch eine Sperre für den Rest des Turniers zur Folge hatte.
Abschied nach fünfeinhalb Jahren bei Man City
In sieben der elf folgenden Qualifikationsspiele zur WM 2022 stand der 25-Jährige danach zwar auf dem Feld, aber nur vier Mal in der Startelf und büßte auch mangels Torbeteiligung in diesen Partien an Standing ein. In den beiden WM 2022 Testspielen Anfang Juni in Südkorea (5:1) und Japan (1:0) reichte es deshalb nur zu Kurzeinsätzen, doch immerhin gelang dem 1,75 Meter großen Rechtsfuß beim Gastspiel in Südkorea nach knapp drei Jahren endlich wieder ein Länderspieltor.
Gabriel Jesus dürfte somit mit einem einigermaßen positiven Gefühl in die Sommerpause gegangen sein, die für den Anfang 2017 als Jungspund von Palmeiras Sao Paolo zu Manchester City gewechselten Angreifer eine größere Veränderung mit sich bringt. Bei Man City schon in den letzten Jahren meist zwischen Spielfeld und Ersatzbank pendelnd, entschied sich Gabriel Jesus auch mit Blick für den für das Sturmzentrum verpflichteten Erling Haaland zum Abschied vom englischen Meister und einem nun auch offiziell vermeldeten Engagement beim FC Arsenal.
Konkurrenz in der Champions League am Ball
Umgerechnet rund 52 Mio. Euro überweisen die Gunners nach Manchester, während Gabriel Jesus einen Vertrag bis 2027 unterschrieb und künftig im Angriff Arsenals die Planstelle des zu Olympique Lyon zurückgekehrten Alexandre Lacazette einnehmen soll. Zwar spielt Gabriel Jesus mit Arsenal in der kommenden Saison “nur“ in der Europa League, doch dafür dürfte der Brasilianer seinen Platz im Team von Trainer Mikel Arteta sicher haben.
Mit Blick auf die Selecao dürfte die regelmäßige Spielpraxis allerdings eher ein Vorteil sein, wenngleich die Konkurrenz in Brasiliens Nationalmannschaft mit Rodrygo, Vinicius Juniors (beide Real Madrid), Richarlison (Tottenham Hotspur), Matheus Cunha (Atletico Madrid) und Neymar (Paris St. Germain) in der europäischen Königsklasse für sich werben kann. Und mit Raphinha steht ein weiterer Angreifer dem Vernehmen nach bei Leeds United vor dem Abschied und bei mehreren Interessenten mutmaßlich vor einem Wechsel zu einem Champions-League-Klub.
Doch gute Auftritte in der Premier League und der Europa League sollten für Gabriel Jesus ausreichend sein, seinen Platz im brasilianischen WM-Kader zu sichern. Im Turnier selbst ist dann alles möglich, wobei ein erneuter Platzverweis allerdings für die Stammplatzaussichten kaum förderlich wäre. Brasilien trifft in WM-Gruppe G auf die Nati angeführt von Trainer Murat Yakin, Serbiens Nationalteam und Kamerun.