Der österreichische Traum von der ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaftsendrunde seit der WM 1998 in Frankreich ist am Donnerstagabend geplatzt. Obwohl man sich nach der Auslosung der Play-offs, bei der es sicherlich schwierigere Gegner gegeben hätte, realistische Hoffnungen auf eines von noch drei vakanten WM-Tickets ausrechnen durfte, bedeutete die 1:2-Pleite in Wales bereits im Halbfinale Endstation.
Sobald die Enttäuschung einigermaßen verarbeitet worden ist, lautet das nächste, große Ziel nun sicherlich EM 2024 in Deutschland. Zum dritten Mal in Folge will die ÖFB-Auswahl bei einer EM-Endrunde dabei sein, wobei im Moment völlig offen ist, wer in der Qualifikation auf der Bank sitzen wird.
Foda tritt nach Schottland-Testspiel zurück
Nach dem Ende aller WM-Hoffnungen hat am Montag Trainer Franco Foda, der seit seinem Amtsantritt im Herbst 2017 schon mehrfach in der Kritik stand, sein angekratztes Standing indes mit dem Achtelfinal-Einzug bei der EURO 2021 aufpolieren konnte, vor dem bedeutungslosen Testspiel gegen Schottland (29. März) auf einer Pressekonferenz seinen Rücktritt angekündigt. Das Freundschaftsspiel gegen die Schotten, die aufgrund des Krieges in der Ukraine erst im Juni in den WM-Playoffs antreten, wird somit das 48. und letzte Länderspiel unter dem Deutschen sein.
Direkt nach der Niederlage gegen Wales hörte es sich bei Foda noch ganz anders an: „Ich habe es schon oft genug betont: Ich bin voller Stolz Nationaltrainer von Österreich“, der bei “laola1.at“ gleichzeitig die Werbetrommel in eigener Sache rührte: „Es ist ja nicht so, dass wir unerfolgreich waren. Wir haben mehr Spiele gewonnen als wir verloren haben und wir haben einiges erreicht. „Letztendlich kann ich das nicht entscheiden, das müssen andere Personen beurteilen, die nahe an der Mannschaft dran sind, die sehen wie wir die Mannschaft vorbereiten, wie wir die Mannschaft auf die Gegner einstellen“, will der Coach erst einmal abwarten und die “Ruhe bewahren“.
Wird nun Peter Stöger neuer Teamchef?
Unterdessen machen bereits Spekulationen um mögliche Nachfolger die Runde, die dadurch geschürt werden, dass Schöttel laut Milletich bereits Sondierungsgespräche mit potenziellen Kandidaten geführt hat.
Heiß gehandelt wird vor allem Peter Stöger, der bereits vor Fodas Inthronisierung als Wunschkandidat galt, damals aber den 1. FC Köln in einer schwierigen Situation nicht verlassen wollte. Aktuell wäre Stöger nach seinem Aus bei Ferencvaros Budapest vor wenigen Monaten frei und mutmaßlich auch dazu bereit, die Herausforderung Nationalmannschaft anzugehen.