Julian Brandt wurde zwar letztlich nachnominiert und kam in der zweiten Partie auch zu einem Kurzeinsatz, doch eigentlich hatte Bundestrainer Hans-Dieter Flick bei der Bekanntgabe seines Kaders für die beiden WM-Testspiele Ende März gegen Israel (2:0) und in den Niederlanden (1:1) komplett auf Profis von Borussia Dortmund verzichtet.
Weder Marco Reus noch Mats Hummels, Emre Can, Mo Dahoud und zunächst auch Brandt fanden sich auf der Kaderliste des Bundestrainers, der das Fehlen des Quintetts allerdings relativiert. “Ich möchte Spieler dabeihaben, die möglichst alle Spiele machen können. Wenn er fit gewesen wäre, wäre er auf jeden Fall dabei gewesen. Er ist ein Spieler, den man immer gebrauchen kann“, betonte Flick insbesondere, dass Reus eigentlich fester Bestandteil der BVB-Auswahl sei und führte auch bei Hummels gesundheitliche Gründe an.
Bei Dahoud, Can und Brandt ließ Flick zumindest zwischen den Zeilen erkennen, dass die Leistungen für eine Nominierung nicht ausreichend waren, wobei das Trio für die Zukunft und damit auch die Fußball WM 2022 in Katar keineswegs abgeschrieben ist.
Süle-Verpflichtung längst fix
Ob bei der ersten Winter-WM der Geschichte mehrere Spieler des BVB zum deutschen Aufgebot gehören werde, wird zwar wohl erst Ende Oktober oder Anfang November feststehen, doch die Chancen sind in dieser Hinsicht groß – und das unabhängig vom aktuellen Nationalspieler-Quintett.
Denn ab der kommenden Saison scheint gut möglich, dass es in der deutschen Nationalmannschaft wieder einen größeren Dortmunder Block geben wird, was nicht zuletzt an den Neuzugängen liegen dürfte. Schon sicher verpflichtet hat der BVB Niklas Süle, der nach Ablauf seines Vertrages beim FC Bayern München ablösefrei nach Dortmund kommt. Der 26-Jährige, der aktuell zusammen mit Antonio Rüdiger als erste Besetzung in der deutschen Innenverteidigung gilt, dürfte seinen Platz im Deutschland WM Kader 2022 sicher haben.
Alles klar mit Adeyemi, gute Karten bei Schlotterbeck
Neu zum BVB stoßen wird aller Voraussicht nach Karim Adeyemi. Mit dem schnellen Angreifer, der bislang drei Länderspiele im Deutschland-Trikot bestritten hat, war sich die Borussia schon vor Monaten grundsätzlich einig. Inzwischen hat sich die Borussia auch mit Red Bull Salzburg auf die Ablösemodalitäten geeinigt und letzte Vertragsdetails mit dem 20-Jährigen geklärt. Adeyemi, der zunächst 38 und maximal 41 Millionen Euro kosten soll, wird beim BVB einen Vertrag über fünf Jahre unterschreiben und soll in Erwartung des Abgangs von Erling Haaland künftig mit für die Tore sorgen.
Ebenfalls in sehr guter Position befinden soll sich der BVB bei Nico Schlotterbeck, der sich zwar aktuell ganz auf den SC Freiburg konzentrieren und öffentlich noch nicht zu seiner Zukunft äußern will, der Borussia aber schon zugesagt haben soll.
Der 22-Jährige, der gegen Israel und in den Niederlanden seine beiden ersten A-Länderspiele bestritten hat, gilt als aktuell größtes Defensivtalent im deutschen Fußball und könnte künftig sowohl in Dortmund als auch in der Nationalmannschaft an der Seite von Süle verteidigen. Rund 25 Millionen Euro Ablöse stehen für Schlotterbeck im Raum, der aktuell aber auch noch andere Optionen wie dem Vernehmen nach den FC Bayern München haben soll.
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