Nur ein Deutschland-Legionär von Otto Addo nominiert

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Otto Addo holt nur einen Legionär aus Deutschland in Ghanas Aufgebot

Unabhängig vom Abschneiden bei der Fußball-WM 2022 in Katar wird Otto Addo nicht Nationaltrainer Ghanas bleiben. Das hat der 47-Jährige, der nach einem enttäuschenden Aus beim Afrika-Cup im Januar interimsweise das Zepter von Milovan Rajevac übernommen und in den Play-offs gegen Nigeria den Sprung zur WM-Endrunde geschafft hatte, bereits im Vorfeld deutlich kommuniziert. Addo wird stattdessen nach der WM zumindest zunächst in seinen Job als Übergangstrainer vom Jugend- zum Profibereich bei Borussia Dortmund zurückkehren, das den gebürtigen Hamburger für die WM mit Ghana freigestellt hat.

Wer die Black Stars nach dem Turnier in Katar trainieren wird, ist somit fraglich. Erst einmal liegt der Fokus aber ohnehin klar auf der WM-Endrunde, wo Ghana es in WM 2022 Gruppe H mit Portugal (24. November), Südkorea (28. November) und Uruguay (2. Dezember) zu tun bekommt.

https://twitter.com/GhanaBlackstars/status/1592800096030461953

Dafür hat Addo nun als einer der letzten Nationaltrainer seinen finalen 26-Mann-Kader bekannt gegeben und dabei einer Reihe von Spielern eine enttäuschende Nachricht überbringen müssen. Zu den Akteuren, für die Addo keine erfreuliche Botschaft hatte, gehörten mit Christopher Antwi-Adjei (VfL Bochum), Ransford-Yeboah Königsdörffer (Hamburger SV), Kwasi Okyere Wriedt (Holstein Kiel), Patric Pfeiffer und Braydon Manu (beide SV Darmstadt 98) auch fünf in Deutschland aktive Profis, die zum Teil erst im letzten Jahr die Entscheidung getroffen haben, für Ghana spielen zu wollen.

Trotz durchaus ansprechender Leistungen in der Bundesliga bzw. der 2. Liga wurde das Quintett aber nun im ghanaischen Nationalteam nicht berücksichtigt. Ebenso wenig wie Stephan Ambrosius vom Karlsruher SC, dessen WM-Aus indes durch eine Oberschenkelverletzung besiegelt wurde.

Familienduell Williams im Viertelfinale möglich

Mit Daniel-Kofi Kyereh vom SC Freiburg steht somit nur ein Spieler im ghanaischen WM-Kader, der sein Geld in Deutschland verdient. Inklusive Kyereh spielt mit zwölf Akteuren immerhin knapp die Hälfte des Kaders in den europäischen Top-Ligen in England, Spanien und Frankreich. Lediglich in Italien ist kein ghanaischer WM-Teilnehmer aktiv, dafür aber bei anderen, durchaus namhaften Klubs wie dem Club Brügge, mit dem Denis Odoi und Kamal Sowah überraschend ins Achtelfinale der Champions League eingezogen sind.

Auch nominiert ist Inaki Williams, der sich nach einem Einsatz in einem Testspiel anno 2016 für Spanien im Sommer für die Auswahl Ghanas entschieden hat. Der Angreifer von Athletic Bilbao könnte damit auf seinen kleinen Bruder Nico treffen, der in Spaniens Kader steht – allerdings ist dieses Familienduell frühestens im Viertelfinale möglich.

>> Alle WM 2022 Mannschaften findest du hier im Überblick.

Die Spieler von Ghana im Überblick

Tor: Abdul Nurudeen (KAS Eupen), Danlad Ibrahim (Asante Kotoko), Lawrence Ati Zigi (FC St. Gallen)

Abwehr: Joseph Aidoo (Celta Vigo), Daniel Amartey (Leicester City), Alexander Djiku (Racing Straßburg), Tariq Lamptey (Brighton & Hove Albion), Gideon Mensah (AJ Auxerre), Denis Odoi (Club Brügge), Abdul-Rahman Baba (FC Reading), Mohamed Salisu (FC Southampton), Alidu Seidu (Clermont Foot)

Mittelfeld: Andre Ayew (Al Sadd), Daniel-Kofi Kyereh (SC Freiburg), Mohammed Kudus (Ajax Amsterdam), Thomas Partey (FC Arsenal), Elisha Owusu (KAA Gent), Salis Abdul Samed (RC Lens)

Angriff: Jordan Ayew (Crystal Palace), Osman Bukari (Roter Stern Belgrad), Abdul Fatawu-Issahaku (Sporting Lissabon), Kamaldeen Sulemana (Stade Rennes), Inaki Williams (Athletic Bilbao), Daniel Afriyie Barnieh (Hearts of Oak), Kamal Sowah (Club Brügge), Antoine Semenyo (Bristol City)