Die italienische Nationalmannschaft steht vor einem heißen Juni. Direkt am 1. Juni trifft die Squadra Azzurra in der neu eingeführten Finalissima 2022 als amtierender Europameister auf Argentinien, den Gewinner der Copa America. Während bei dieser Partie Giorgio Chiellini seinen Abschied aus dem Nationalteam feiert, startet mit der neuen Auflage der Nations League 2022 der Neuaufbau nach der verpatzten Qualifikation für die WM 2022 schon im Hinblick auf die EURO 2024.
In der Nations League 2022 gegen Deutschland (4. Juni) und Ungarn (7. Juni) sowie in England (11. Juni) und beim Rückspiel in Deutschland (14. Juni) warten gleich vier knackige Aufgaben auf die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini, in dessen Kader das eine oder andere neue Gesicht auftauchen könnte.
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Chilenische Anschuldigungen gegen Ecuador
Noch vorhanden ist in Italien indes auch die Hoffnung, doch noch Ende des Jahres bei der WM in Katar starten zu dürfen, wie mit Franco Chimenti ein italienischer Sportfunktionär nun gegenüber dem Radiosender GR Parlamento durchblicken ließ: “Es gibt immer noch eine Chance, Italien bei der Weltmeisterschaft zu sehen, und sie ist viel konkreter, als die Leute glauben“, so der aktuell Präsident des italienischen Golf-Verbandes und ehemaliges Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees.
Grund für die durch Chimenti geschürten Hoffnungen sind die vom Weltverband FIFA eingeleiteten Untersuchungen gegen das für die WM-Endrunde qualifizierte Ecuador. Die Südamerikaner werden von Konkurrent Chile beschuldigt, in der CONMEBOL WM-Qualifikation mit Byron Castillo einen Spieler mehrfach eingesetzt zu haben, der eigentlich nicht spielberechtigt gewesen wäre. Der Rechtsverteidiger von Barcelona SC Guayaquil soll demnach eigentlich kolumbianischer Staatsbürger sein und mit unechten Dokumenten, die ihn zudem drei Jahre jünger machen sollen, aufgelaufen sein.
Weiterer Fahrplan noch offen
Sofern sich die Vorwürfe als wahr erweisen, hätte die FIFA laut einem Bericht der “La Repubblica“ zwei Optionen. Zum einen könnten die Spiele Ecuadors, in denen Castillo auf dem Platz stand, als Niederlage gewertet werden. In diesem Fall würde sich eine neue Abschlusstabelle der südamerikanischen WM-Qualifikation ergeben, mittels der dann Chile anstatt Ecuador nach Katar reisen würde.
Zum anderen könnte der bei einem Ausschluss Ecuadors frei werdende Platz unter den WM 2022 Mannschaften aber auch an Italien gehen, sehen es die Regularien der FIFA doch laut Chimenti vor, dass in einem solchen Fall das in der FIFA-Weltrangliste höchstplatzierte, nicht für die WM qualifizierte Land nachrücken muss. Und das wäre Italien, das aktuell hinter den WM-Favoriten Brasilien, Belgien, Frankreich, Argentinien und England den sechsten Platz belegt.
Wann die FIFA im Falle von Castillo entscheiden wird, ist im Moment noch offen. Klar ist aber, dass bis dahin in Fußball-Italien ein Funken Hoffnung glimmt. Ecuador tritt nach aktuellem Stand in WM 2022 Gruppe A an und trifft dort auf Gastgeber Katar, den Senegal und die Niederlande. Am 21. November 2022 bestreitet die ecuadorianische Nationalmannschaft gegen Katar das offizielle WM-Eröffnungsspiel 2022.