Bereits zum zweiten Mal wurde der Start in die Südamerika WM 2022 Quali verschoben. Entgegen der ursprünglichen Ansetzung für Ende März und der ersten Neu-Terminierung Anfang September werden die ersten beiden von insgesamt 18 Spieltagen nun erst im Oktober über die Bühne gehen.
Um in keinen zeitlichen Engpass zu geraten, zieht die FIFA überdies einen zusätzlichen Spieltag für WM-Qualifikationspartien im Januar 2022 in Betracht, worüber indes noch nicht final entschieden ist.
In Ecuador dürfte man nicht ganz unglücklich darüber sein, dass es nicht schon Anfang September mit der Qualifikation für die WM 2022 losgeht. Denn überraschend steht der zweifache WM-Teilnahme (2002 und 2014) aktuell komplett ohne sportliche Führung da. Nachdem bereits Sportdirektor Antonio Cordon unerwartet zurückgetreten war, teilte der ecuadorianische Fußballverband (FEF) nun auch das Ende der Zusammenarbeit mit Trainer Jordi Cruyff mit.
Cruyff tritt zurück
Der Sohn der niederländischen Legende Johan Cruyff war nach längerer Suche, während der unter anderem auch Jürgen Klinsmann als Kandidat gehandelt wurde, erst im Januar als Nachfolger von Hernan Dario Gomez präsentiert worden, mit dem klaren Ziel, sich für die WM 2022 in Katar zu qualifizieren.
Seit seiner Vorstellung allerdings leitete Cruyff aufgrund der Corona-Krise kein einziges Training und stand auch bei keinem Spiel an der Seitenlinie. Cruyff weilte stattdessen bei seiner Familie in Spanien und fasste dort offenbar den Entschluss, von seinem Engagement in Ecuador zurückzutreten.
Blieb ohne Spiel und Training: Cruyff räumt Nationaltrainer-Posten in Ecuador https://t.co/X5hIFKUQCY #transfermarkt #cruyff #ecuador
— TM News (@TMde_news) July 23, 2020
Das Ende der Zusammenarbeit geht auf jeden Fall auf die Initiative des 46-Jährigen zurück, der eigentlich am 17. Juli in in Ecuadors Hauptstadt Quito seine Arbeit wieder hätte aufnehmen sollen. Über die Gründe für Cruyffs schnelle Demission kann derzeit nur spekuliert werden. Immerhin hält sich der finanzielle Schaden für den ecuadorianischen Verband wohl in Grenzen. Denn laut einem Bericht der Zeitung “El Comercio“ soll Cruyff nur Bezüge für 52 Arbeitstage berechnen, insgesamt ein Salär von rund 290.000 Dollar berechnen.
Zudem soll der niederländische Ex-Nationalspieler den eigentlich noch bis zum Ende der WM 2022 laufenden Vertrag betreffend um eine einvernehmliche Regelung mit dem Verband bemüht sein.
Nur noch knapp drei Monate Zeit
Völlig offen ist unterdessen, mit welchem Trainer Ecuador in die WM-Qualifikation starten wird. Klar aber dürfte sein, dass zunächst ein neuer Sportdirektor installiert werden soll, der dann maßgeblich an der Trainerauswahl beteiligt sein dürfte.
Bis zu den ersten Qualifikationsspielen, die es in Argentinien und gegen Uruguay direkt in sich haben, bleiben dem FEF nun keine drei Monate mehr Zeit, um sich neu aufzustellen. Eine optimale Vorbereitung scheint unter diesen Voraussetzungen kaum noch möglich zu sein.
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