Während andere Nationen wie die Niederlande, die ihren 39 Spieler umfassenden vorläufigen Holland WM 2022 Kader direkt veröffentlicht haben, sehr transparent mit ihrem an die FIFA übermittelten, vorläufigen Kader für die Endrunde in Katar umgehen, hat sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bislang bedeckt gehalten. Nun ist aber via “Bild“ medial dennoch durchgesickert, dass das erweiterte Aufgebot von Bundestrainer Hans-Dieter Flick, der dann am 10. November seinen endgültigen Deutschland WM-Kader benennen wird, 44 Namen und gleich eine Reihe von Überraschungen enthält.
Konnte nach der öffentlichen Diskussion der vergangenen Wochen erwartet werden, dass der formstarke Niclas Füllkrug (Werder Bremen) als potenzieller und in dieser Ausprägung bislang in der DFB-Auswahl nicht vorhandener Mittelstürmer zum erweiterten Aufgebot zählen würde, sind drei andere Akteure, die noch ohne Länderspiel-Einsatz im DFB-Trikot sind und bislang auch nicht nominiert waren, völlig unerwartet dabei.
Zum einen Robin Knoche und Rani Khedira, die sich mit ihren Leistungen beim überraschenden Bundesliga-Tabellenführer 1. FC Union Berlin in den Fokus gespielt haben. Zum anderen Luca Netz (Borussia Mönchengladbach), der als Linksverteidiger eine Alternative zum vermutlich gesetzten David Raum darstellen würde. Allerdings hat Netz auf dieser Position mit Robin Gosens und Christian Günter wohl noch zwei Konkurrenten vor sich.
Moukoko als Sturmalternative und drei Weltmeister vor Comeback?
Und auch Youssoufa Moukoko, der bei Borussia Dortmund in Abwesenheit von Sebastien Haller (Tumor-OP) und trotz der Nachverpflichtung von Anthony Modeste zum Stürmer Nummer eins avanciert ist. Der erst 17-jährige Angreifer hat nicht nur im Trikot des BVB, sondern auch mit sechs Toren in seinen bisherigen fünf Einsätzen für die U21-Nationalmannschaft Eigenwerbung betrieben, könnte nun bei freilich anderer Spielweise als Füllkrug auch eine Option für die Neuner-Position sein.
Mit dabei sind neben den genannten Spielern ohne jede Länderspielerfahrung auf der anderen Seite auch drei Weltmeister von 2014, die allesamt länger nicht mehr berufen worden sind, nun aber auf die Reise nach Katar hoffen dürfen. Keine wirkliche Überraschung stellt die Nominierung von Mats Hummels dar, der eine starke Saison spielt und bei Bundestrainer Flick einen so hohen Stellenwert genießt, dass das WM-Ticket für den 33-Jährigen als wahrscheinlich gilt.
Mario Götze, der Held des WM-Finales von Rio de Janeiro, ist nach seiner Rückkehr in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt wieder vermehrt in den Blickpunkt gerückt und könnte als Kreativgeist im offensiven Mittelfeld wieder der Mann für die bestimmten Momente werden. Völlig unerwartet unter den Auserwählten ist zudem Christoph Kramer, der im März 2016 sein zwölftes und bislang letztes Länderspiel absolviert hat. Der 31-Jährige ist aber in guter Form und hat sich unter dem neuen Trainer Daniel Farke bei Borussia Mönchengladbach als Allzweckwaffe auf mehreren Positionen bewährt.
Verletztes Trio mit unterschiedlichen Chancen
Auf der Liste des DFB stehen zudem drei aktuell noch nicht einsatzfähige Profis, deren WM-Traum anders als bei Florian Neuhaus (Teilruptur des hinteren Kreuzbandes) noch nicht geplatzt ist. Die Chancen von Lukas Klostermann, der nach einer Syndesmoseverletzung inklusive OP seit dem ersten Spieltag nicht mehr im Einsatz war, sind allerdings wohl nur noch theoretischer Natur.
Realistischer ist die WM-Teilnahme für Jonas Hofmann, dessen vergangene Woche erlittene Schulterverletzung nicht schwerwiegender Natur ist. Und Florian Wirtz, nach einem Kreuzbandriss seit März außer Gefecht, hat gerade zumindest wieder Teile des Mannschaftstrainings bei Bayer Leverkusen absolviert. Kann der 19-Jährige das Pensum zeitnah weiter steigern, sind ein Platz im WM-Aufgebot und eine Joker-Rolle in Katar denkbar.
In Fußball WM Gruppe E 2022 spielt die deutsche Nationalmannschaft gegen Spanien, Japan und Costa Rica. Das erste Match steigt am 23. November um 14 Uhr deutscher Zeit im Khalifa International Stadium gegen Japan.
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