Am heutigen Montag unternimmt die deutsche Nationalmannschaft im Rahmen der DFB Nations League in England erst einmal den Versuch, Wiedergutmachung für die am Freitag in Leipzig erlittene 0:1-Niederlage gegen Ungarn zu betreiben, ehe dann der Fokus komplett auf die Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar gerichtet wird.
Der Gruppensieg und der damit verbundene Einzug ins Nations League Halbfinale 2023 ist zwar nicht mehr möglich, doch wäre ein Erfolgserlebnis knapp zwei Monate vor Beginn der WM sicherlich von Bedeutung, auch im Hinblick auf die inzwischen wieder überwiegend von Skepsis geprägte Stimmung im Land.
DFB müsste im Erfolgsfall über zehn Millionen Euro berappen
Die letzte Zusammenkunft vor der Kadernominierung für die WM 2022 haben die deutschen Nationalspieler mit Kapitän Manuel Neuer an der Spitze unterdessen auch dafür genutzt, mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) über die Prämien für das anstehende Turnier zu sprechen.
„Wir haben das intensive Gespräch in einer guten und konstruktiven Atmosphäre geführt. Letztlich haben wir für alle Beteiligten eine akzeptable Lösung erzielt“, konnte DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Wochenende Vollzug melden und dürfte darüber alles andere als unglücklich gewesen sein, ist damit doch ein potenzieller Störfaktor frühzeitig vom Tisch.
Billig würde es für den DFB indes nicht, sollte die Nationalmannschaft am 18. Dezember in Doha zum fünften Mal in ihrer Geschichte im WM-Finale 2022 den Pokal erringen. Dann müsste der Verband insgesamt 10,4 Millionen Euro an den 26 Mann umfassenden Kader überweisen, kassiert doch jeder Spieler im Falle des größtmöglichen Erfolges 400.000 Euro.
Auch bei der EURO 2021 hätte es für den großen Wurf 400.000 Euro gegeben, doch Deutschland scheiterte im vergangenen Sommer bekanntlich bereits im Achtelfinale. Bei der aus deutscher Sicht mit dem Vorrunden-Aus völlig verkorksten WM 2018 in Russland hätte es pro Nase 350.000 Euro für den Titel gegeben. Als Deutschland 2014 in Brasilien letztmals tatsächlich Weltmeister wurde, erhielt jeder Akteur 300.000 Euro.
Deutliche Unterschiede zwischen Männer und Frauen
Leer geht die DFB-Elf indes auch dann nicht aus, wenn vorher Schluss sein sollte – abgesehen von einem erneuten Scheitern in der Vorrunde und einem Achtelfinal-Aus, nachdem die Gruppe zuvor nur als Zweiter gemeistert wurde. Zieht Deutschland als Gruppensieger vor Japan, Spanien und Costa Rica ins WM 2022 Achtelfinale ein, winken pro Mann 50.000 Euro. Für das Erreichen des WM-Viertelfinales gibt es 100.000 Euro, für das Halbfinale 150.000 Euro und für Platz drei 200.000 Euro. Schafft es Deutschland ins Finale, verliert dieses aber, gäbe es als Trost 250.000 Euro.
Dass die deutschen Frauen bei der EM im Sommer nach ihrer Finalniederlage lediglich 30.000 Euro erhielten und die Prämie für den Titel mit 60.000 Euro auch weit unter dem möglichen Verdienst der männlichen Kollegen gelegen hätte, dürfte unterdessen wieder die eine oder andere öffentliche Diskussion nach sich ziehen.
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