Der Start ins Jahr 2021 und in die Fußball WM Qualifikation 2022 verlief für die deutsche Nationalmannschaft mit einem 3:0-Sieg über Island und einer zumindest phasenweise begeisternden Vorstellung gegen das Überraschungsteam der EM 2016 vielversprechend.
Dabei sah es so aus, als hätte der von Bundestrainer Joachim Löw für das Ende der EURO 2021 angekündigte Rücktritt das Zeug dazu, nochmals Kräfte freizusetzen. Schon der mühsame 1:0-Sieg danach in Rumänien war allerdings nicht wirklich dazu angetan, weitere Aufbruchstimmung zu entfachen.
Und mit dem blamablen 1:2 am Mittwochabend in Duisburg gegen Nordmazedonien hat sich die Stimmungslage rund um die DFB-Elf schnell wieder komplett gedreht.
Die schwache Vorstellung im allerersten Duell mit dem 65. der FIFA-Weltrangliste weckte erhebliche Zweifel daran, dass Deutschland im Sommer wie erhofft im EM 2021 Finale um den Titel mitspielen kann. Erst recht, weil bis auf den angeschlagenen Toni Kroos und den diesmal geschonten Manuel Neuer, dessen Vertreter Marc-Andre ter Stegen freilich an beiden Gegentoren schuldlos war, sämtliche Leistungsträger auf dem Platz standen.
Löw belässt es bei einer kurzen Analyse
Bundestrainer Löw fiel es nach der Partie bei “RTL“ sichtlich schwer, das Gesehene in Worte zu fassen: „Die Enttäuschung ist riesengroß. Es ist schwierig, jetzt eine Analyse zu machen“, erklärte der 61 Jahre alte Fußball-Lehrer, der es zumindest öffentlich bei einer kurzen Aufarbeitung beließ: „Wir waren heute in den Aktionen müde, haben nicht die Frische gehabt.“
Joachim #Löw: "Die Enttäuschung ist bei uns allen riesengroß. Wir haben müde gewirkt, Fehler gemacht und waren langsam im Spiel nach vorne. Der Gegner stand tief und wir haben keine Mittel gefunden, ihn vor Probleme zu stellen." ➡️ https://t.co/L0eeCYZN4y#GERMKD #DieMannschaft pic.twitter.com/7RPke5f1UZ
— DFB-Team (@DFB_Team) March 31, 2021
In den nächsten Tagen und Wochen wird Löw zusammen mit seinem Trainerteam die drei absolvierten Länderspiele aber sicherlich genau sezieren und besprechen. Sah es nach dem Auftakt in der DFB WM-Qualifikation gegen Island noch nach einer Analyse mit vielen positiven Dingen aus, stellen sich nun nach den enttäuschenden Auftritten gegen Nordmazedonien und über weite Strecken auch schon in Rumänien aber einige grundlegende Fragen.
Insbesondere wird der öffentliche Ruf nach einem Comeback der vor zwei Jahren im Zuge eines ausgerufenen Neuaufbaus ausgemusterten Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng immer lauter. Löw hat dem Trio in den vergangenen Wochen mit der Ankündigung, bei der EURO 2021 mit der bestmöglichen Mannschaft antreten zu wollen, die Tür geöffnet, muss nun aber über eine Rückholaktion final entscheiden.
Boateng-Rückkehr eher unwahrscheinlich
Dass gerade der Esprit eines Müller, der überdies als Kommunikator auf dem Platz vorangeht und sich beim FC Bayern München Woche für Woche in blendender Verfassung präsentiert, der DFB-Elf gut tun würde, steht dabei außer Frage. Und auch Hummels könnte mit seinem exzellenten Aufbauspiel aus der letzten Reihe gerade gegen kompakt stehende Gegner wie Nordmazedonien ein Schlüssel sein.
Boateng hingegen werden eher geringe Chancen eingeräumt, es in den Deutschland EM Kader zu schaffen. Auch deshalb, weil der seit Wochen schon beim FC Chelsea überzeugende Antonio Rüdiger einer der wenigen Gewinner der Länderspiele der letzten Tage war. Rüdiger an der Seite von Hummels könnte zumindest für die Europameisterschaft das passende Gespann im Abwehrzentrum sein. Ob auch darüber hinaus, liegt dann nicht mehr in der Entscheidungsgewalt von Löw.
In Fußball EM 2021 Gruppe F bekommt es Deutschland mit Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Außenseiter Ungarn zu tun.
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