Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland geht von der Gruppe C ein besonderer Charme aus, weil in ihr bis auf Frankreich drei Teams spielen, die alle für eine faustdicke Überraschung sorgen können.
Vize-Europameister Frankreich hat bei der Endrunde kein geringeres Ziel als den Titelgewinn. Doch müssen sich Les Bleus, die bei der WM 2018 zu den Mitfavoriten zählen, hüten. Die drei Gegner der Franzosen Dänemark, Peru und Australien werden keine Schwäche dulden.
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Spielt Frankreich so schlecht wie beispielsweise bei der WM 2010, so wird die Equipe Tricolore möglicherweise sogar in der Gruppenphase ausscheiden. Es hätte für die Franzosen bei der Gruppenauslosung aber auch schlimmer können.
WM Gruppe C – Tabelle
Spielplan der WM Gruppe C 2018
Dat. | Start* | Match | Ergebnis | Stadion |
16.06.18 | 12:00 | Frankreich – Australien | 2:1 | Kasan-Arena |
16.06.18 | 18:00 | Peru – Dänemark | 0:1 | Mordwinien-Arena |
21.06.18 | 14:00 | Dänemark – Australien | 1:1 | Samara-Arena |
21.06.18 | 17:00 | Frankreich – Peru | 1:0 | Jekaterinburg-Arena |
26.06.18 | 16:00 | Dänemark – Frankreich | 0:0 | Luschniki-Stadion |
26.06.18 | 16:00 | Australien – Peru | 0:2 | Fisht-Stadion |
*Alle Zeitangaben nach mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ)
Gruppe C: Frankreich ist der große Favorit
Der große Favorit in der WM Gruppe C ist aber trotz aller Mahnungen ohne jeden Zweifel Frankreich. Schließlich bewies die Heim-EM vor zwei Jahren, dass das Team wieder zur alten Stärke zurückgefunden hat.
Angeführt wird die Elf von Trainer Didier Deschamps von Superstars wie Antoine Griezmann (Atletico Madrid), Kylian Mbappe (PSG), Raphael Varane (Real Madrid), Corentin Tolisso (Bayern München), Paul Pogba (Manchester United) oder Laufwunder N’Golo Kanté (Chelsea).
Gerade in der Offensive herrscht ein Überangebot an Weltklassespielern. Akteure wie Olivier Giroud (Chelsea) oder Thomas Lemar (Monaco), die in fast jedem anderen Team der Welt einen Stammplatz hätten, bleibt oft nur die Bank. Deschamps vertraut deshalb auch auf ein offensives 4-3-3, um die Gegner mit seiner Offensivpower zu überwältigen.
Schafft Dänemark den Aufstieg?
Dänemark, das seit 2016 von Coach Ahe Hareide seit 2016 betreut wird, schickt die vielleicht stärkste dänische Nationalmannschaft seit Jahrzehnten zu einem großen Turnier. Viele talentierte Profis sind inzwischen zu gestandenen Spielern gereift.
Angeführt wird die Elf von Superstar Christian Eriksen (Tottenham). Im Sturm und im Mittelfeld stehen in Gestalt von Yusuf Poulsen (RB Leipzig), Nicolai Jörgensen (Feyenoord Rotterdam), Pione Sisto (Celta Vigo) und Thomas Delaney (Werder Bremen) ebenfalls namhafte Profis bereit.
Die Innenverteidigung bilden Jannik Vestergaard (Borussia Mönchengladbach) und Simon Kjaer (FC Sevilla) – beide ebenfalls gestandene Spieler, die jedem Angreifer das Leben zur Hölle machen können.
Dänemark spielt ein defensives 4-3-3, das bei Bedarf aber schnell sehr viel offensiver werden kann. Immer wieder experimentiert das Team aufgrund eines fehlenden Rechtsaußen der höchsten Kategorie mit einem 4-4-2.
Bei der Endrunde in Russland werden wir fraglos beide Systeme je nach Spielsituation zu sehen bekommen. Dänemark hat beste Chancen, zumindest Rang 2 in der Gruppe C zu erobern und damit in das Achtelfinale der WM 2018 aufzusteigen.
Peru als großes Fragezeichen
Für Peru ist die Lage dagegen deutlich komplizierter. Nationaltrainer Ricardo Gareca verfügt nicht mehr über die Superstars, die das südamerikanische Land in früheren Tagen aufs Feld schicken konnte.Die Doping-Sperre von Paolo Guerrero hat das Land zusätzlich erschüttert.
Angeführt wird das aktuelle Team der Peruaner von Mittelfeldspieler Renato Tapia (Feyenoord Rotterdam) und Rechtsaußen Andre Carillo (FC Watford / Benfica Lissabon) – jener ist der wohl beste Akteur im Kader der Südamerikaner. Der 33-jährige Jefferson Farfán (Lokomotive Moskau) wird noch aus seiner Bundesliga Zeit bei Schalke 04 vielen Fußballfans ein Begriff sein.
Dieses No-Name-Team kann für die Peruaner aber zum großen Vorteil werden, weil sie niemand einzuschätzen vermag.
Peru bevorzugt ein 4-1-4-1-System. Allerdings hat sich dieses in der Qualifikation manches Mal als zu offensiv erwiesen. Außerdem sind die Spieler in der Defensive gegen Gegner der höchsten Kategorie oftmals überfordert. Gut möglich ist es deshalb, dass Peru in der Vorbereitung ein 4-2-3-1 testet.
Australien als klarer Außenseiter
Die australische Nationalmannschaft, von der Ex-Trainer Ange Postecoglou trotz der geglückten Qualifikation zur Weltmeisterschaft Ende November 2017 zurückgetreten war, kann nicht mit großen Namen aufwarten.
Mannschaftliche Geschlossenheit soll das Fehlen der Superstars kompensieren. Angeführt wird Australien von Keeper Mathew Ryan (Brighton & Hove Albion), den Mittelfeldspielern Aaron Mooy (Huddersfield Town) sowie Massimo Luongo (QPR) und von Angreifer Tomi Juric (FC Luzern). Der 38-jährige Routinier Tim Cahill wird vielen Fußballfans noch von vorherigen Weltmeisterschaften bekannt sein.
Bislang spielte Australien ein eher defensives 4-2-3-1, das auf ein massives Zentrum im Mittelfeld vertraute. Es bleibt abzuwarten, ob ein neuer Trainer, sobald dieser gefunden ist, dieses System beibehält oder versucht, der Mannschaft kurz vor der WM eine neue Spielweise einzuimpfen.
Es waren viele wahrlich nicht schön anzusehende Spiele, welche die Kritik an Postecoglou sehr groß werden ließen. Deshalb würde ein Systemwechsel eigentlich Sinn machen. Doch gilt es nicht als günstig, kurz vor dem wichtigsten Turnier überhaupt ein eingeübtes Konzept über den Haufen zu werfen.
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