Nachdem die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 verpasst wurde, steht der österreichischen Nationalmannschaft ein Umbruch bevor. Die Qualifikation für die EM 2020, die im September 2018 mit der neuen UEFA Nations League beginnt, wird die ÖFB-Auswahl mit einem neuen Trainer beginnen.
Bereits im September wurde das Aus von Marcel Koller nach sechs Jahren als Teamchef beschlossen, doch wer die Nachfolge des Schweizers antreten wird, ist nach wie vor ungeklärt.
Und das wird auch noch zwei Wochen unklar bleiben, denn wie ÖFB-Präsident Leo Windtner nun ankündigte, wird der neue Coach erst am 30. Oktober präsentiert und bis dahin werde es keine Wasserstandsmeldungen geben.
Andreas Herzog als Favorit
Immerhin haben inzwischen die Gespräche mit potentiellen Kandidaten begonnen, die der neue Sportdirektor Peter Schöttel zusammengestellt und einer internen Task Force zur Diskussion gestellt hat. Auch wenn sich keiner der Verantwortlichen zu den kursierenden Spekulationen äußert, gilt doch Andreas Herzog als Top-Favorit.
Der ehemalige Spielmacher der ÖFB-Auswahl, der 1993 mit Werder Bremen Meister wurde, fungierte bis November 2016 als Co-Trainer von Jürgen Klinsmann bei der Nationalelf der USA und hat in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihn das Amt des Teamchefs reizen würde. Nachdem er etwa bei der Einsetzung Kollers eine Absage erhalten hatte, hält sich Herzog aktuell aber mit seinen Aussagen zurück.
Womöglich aus gutem Grund, denn nach Informationen von “Sport24.at“ sind natürlich auch andere Kandidaten im Rennen. Gehandelt werden mit Franco Foda (Sturm Graz) und Thorsten Fink (Austria Wien) zwei Deutsche, die jeweils seit einiger Zeit bei österreichischen Bundesliga-Klubs gute Arbeit leisten und damit auch einen hervorragenden Überblick über das zur Verfügung stehende Personal hätten.
Junuzovic: Ende nach 55 Länderspielen
Klar ist indes, dass der neue Trainer nicht mehr auf Zlatko Junuzovic zurückgreifen kann. Der Mittelfeldregisseur und Kapitän vom SV Werder Bremen erklärte vergangene Woche nach zehn Jahren und 55 Länderspielen (sieben Tore) seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.
„Mit der Beanspruchung durch Klub und Nationalteam hatte ich in der Vergangenheit oft sehr wenig Zeit für meine kleine Familie. Genau dieser Gedanke, zukünftig mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können, war letztlich ausschlaggebend dafür, dass ich mich voll und ganz auf meine Klubkarriere konzentrieren möchte“, nannte Junuzovic auf der offiziellen Werder-Webseite vor allem persönliche Gründe für seine Entscheidung gegen die Fortsetzung seiner Karriere beim ÖFB.
Zlatko #Junuzovic hat sich entschieden, seine Nationalteam-Karriere zu beenden. Danke für alles, Sladdi! 🇦🇹▶️https://t.co/a82duKNA64 pic.twitter.com/gj9vFuU74D
— ÖFB – oefb.at (@oefb1904) 13. Oktober 2017
Nachdem Christian Fuchs schon nach der EURO 2016 seinen Rücktritt erklärt hatte, ist Junuzovic bereits der zweite Akteur mit großer Erfahrung, der mit relativ jungen 30 Jahren nicht mehr für Österreich spielen möchte.
Da auch weitere, langjährige Kaderspieler wie Marc Janko oder Florian Klein im ÖFB-Trikot eher keine Rolle mehr spielen dürften, ist der neue Coach gefordert, einen Umbruch in die Wege zu leiten, der mit Spielern wie Kevin Danso, Philipp Lienhart, Florian Kainz, Florian Grillitsch oder Louis Schaub indes schon unter Koller begonnen hat.
In der gestern neu erschienenen FIFA-Weltrangliste steht das ÖFB-Team nach Siegen gegen Serbien (3:2) und Moldawien (0:1) immerhin wieder auf Platz 39 (zuvor Rang 57.)
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