Zum zweiten Mal nach 1998 und 2006 steht Frankreich im Finale einer Weltmeisterschaft. Die Equipe Tricolore setzte sich am Dienstagabend im ersten WM-Halbfinale knapp mit 1:0 gegen Belgien durch und wird heute nun gespannt verfolgen, ob es am Sonntag gegen England oder Kroatien geht.
Frankreich mit Geschick und Standardstärke ins Endspiel
Groß waren die Erwartungen an das Duell zwischen Frankreich und Belgien, was vor allem an den beiderseits mit Antoine Griezmann und Kylian Mbappe sowie mit Eden Hazard, Kevin de Bruyne und Romelu Lukaku exzellent besetzten Offensivreihen lag (hier mehr zum Frankreich WM Kader).
Ganz erfüllt wurde die Hoffnung auf ein ebenso hochklassiges wie spektakuläres Match indes nicht. Das Tempo war zwar hoch und immer wieder blitzte die bei beiden Teams vorhandene Extraklasse auf, doch insgesamt ließen beide Mannschaften defensiv nicht viel zu.
Belgien begann zwar etwas besser, blieb wegen der fehlenden Präzision im letzten Drittel aber ohne die ganz großen Chancen, was bis zur 39. Minute auch für Frankreich galt.
Dann aber steckte Mbappe herrlich im Frankreich WM 2018 Trikot auf den Stuttgart-Legionär Benjamin Pavard durch, der allerdings am schon im Viertelfinale beim 2:1-Sieg über Brasilien herausragenden Thibaut Courtois im belgischen Tor scheiterte.
So ging es torlos in die Pause, was sich aber im zweiten Durchgang schnell ändern sollte. In der 51. Minute ging Frankreich wie schon im Viertelfinale gegen Uruguay nach einer Standardsituation durch einen Innenverteidiger in Führung.Diesmal war es aber nicht Raphael Varane, sondern Samuel Umtiti, der seinem Gegenspieler Marouane Fellaini entwischte und zum 1:0 einköpfte.
Samuel Umtiti: „Ich platze vor Stolz.“
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Belgien war anschließend das Bemühen um den Ausgleich anzumerken, doch in der starken französischen Hintermannschaft fanden selbst Hazard und Co. kaum Lücken.
Letztlich war ein Distanzschuss von Axel Witsel in der 81. Minute, den Hugo Lloris parieren konnte, schon die letzte Gelegenheit für die Roten Teufel, denen wie bei der bis dato letzten Halbfinal-Teilnahme 1986 wieder nur das WM Spiel um Platz 3 bleibt.
Heute: Kroatien oder England – Wer schafft Historisches?
Am heutigen Mittwoch können sich Kroatien und England im zweiten Halbfinale schon einmal mit dem Olympiastadion Luschniki vertraut machen, in dem vier Tage später auch das Endspiel steigt.
Beide Mannschaften zählten vor Beginn der WM 2018 zwar zum Kreis der Teams, denen bei optimalem Verlauf vieles zugetraut wurde, allerdings nicht zu den WM Top-Favoriten. Beide wollen nach dem Sprung unter die letzten Vier nun aber natürlich mehr und sowohl für Kroatien als auch für England wäre ein Sieg ein historischer Erfolg.
Während Kroatien erstmals überhaupt ein WM-Finale erreichen kann und damit den bislang größten Erfolg, der dritten Platz bei der WM 1998 toppen würde, stand England letztmals bei der dann auch gewonnenen Heim-WM 1966 im Endspiel.
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Die Hoffnungen im Mutterland des Fußballs sind nun so groß wie lange nicht mehr, was auch daran liegt, dass eine gut harmonierende Mannschaft diesmal mit Jordan Pickford einen starken Rückhalt sowie mit dem bereits sechsmal erfolgreichen Harry Kane wohl den Torschützenkönig 2018 besitzt.
Hinzu kommt eine ausgeprägte Stärke bei Standardsituationen, die Trainer Gareth Southgate offenbar zu einem Schwerpunkt in der Vorbereitung erhoben hat. Im Vergleich zum souveränen 2:0 im Viertelfinale gegen Schweden sind personell und taktisch keine Änderungen zu erwarten (mehr zum England WM Kader).
Kroatiens Trainer Zlatko Dalic muss derweil um zwei angeschlagene Stammkräfte bangen. Torwart Danijel Subasic, schon zweifacher Held im Elfmeterschießen, ist nach dem Viertelfinale ebenso angeschlagen wie Rechtsverteidiger Sime Vrsaljko.
Sollten beide ausfallen, würde Lovre Kalinic im Tor beginnen und Domagoj Vida würde aus dem Zentrum auf die rechte Abwehrseite rücken. Vedran Corluka wiederum würde Vidas Rolle übernehmen.
Denkbar ist darüber hinaus, dass Marcelo Brozovic ins Team zurückgekehrt und Andrej Kramaric verdrängt. In diesem Fall könnte Luka Modric im Kroatien WM Trikot 2018 offensiver agieren und noch mehr Einfluss auf das Offensivspiel nehmen.