Die unglückliche 0:1-Niederlage nach Verlängerung im Achtelfinale der Europameisterschaft 2016 gegen den späteren Europameister Portugal war zugleich das 134. und letzte Länderspiel in der Karriere von Darijo Srna.
Der langjährige Kapitän der kroatischen Nationalmannschaft vollzog anschließend seinen schon zuvor angekündigten Rücktritt, lief indes weiter für Shakhtar Donezk auf und brachte im Trikot des ukrainischen Top-Klubs die gewohnt guten Leistungen. Zumindest bis zum 13. September und einem 2:1-Sieg Shakhtars am ersten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase gegen den SSC Neapel.
Denn nach den 90 Minuten gegen Napoli wurde Srna mit einem positiven Doping-Test konfrontiert, der vom 22. März stammte. Die ukrainische Anti-Doping-Agentur NADCU sprach daraufhin zunächst eine Sperre auf unbestimmte Zeit aus, während Srna in einem offiziellen Statement versicherte, “niemals wissentlich eine verbotene Substanz“ zu sich genommen zu haben, “um einen Wettbewerbsvorteil zu generieren.“
17 months suspension for Darijo #Srna. He’ll be eligible to play in August of this year. @HNS_CFF @FCShakhtar_eng https://t.co/Ov0ItYthcX
— Hrvoje Sliskovic (@hsliskovic) 22. Februar 2018
Sperre endet am 21. August
Zugleich kündigte Srna eine vorbehaltlose Zusammenarbeit mit der NADCU an, um die Angelegenheit aufzuklären. Damit einhergehend traf der heute 35-Jährige die Entscheidung, sich selbst aus dem Spielbetrieb zu nehmen.
“Bis die Sache aufgeklärt und mein Name wieder reingewaschen ist, werde ich kein Spiel bestreiten“, so der Rechtsverteidiger, der nun ein halbes Jahr später von der NADCU darüber informiert wurde, dass die Sperre auf 17 Monate festgelegt wurde. Frühestens am 22. August dürfte Srna somit wieder in einem offiziellen Spiel auf dem Platz stehen.
Definitiv erledigt haben sich damit Spekulationen um eine Rückkehr Srnas in die kroatische Nationalmannschaft zur Fußball WM 2018. Dass Srna noch einmal das Kroatien-Trikot übergestreift hätte, wäre indes ohnehin unwahrscheinlich gewesen.
Ohne offizielle Funktion mit zur WM?
Allerdings war Srna von Nationaltrainer Zlatko Dalic fest für sein Trainerteam bei der WM eingeplant. Srna sollte als Co-Trainer mit nach Russland reisen und den Spielern mit seiner großen Erfahrung auch aus vergangenen Turnieren hilfreich zur Seite stehen.
Doch auch aus diesen Planspielen wird nichts, denn die Regularien der FIFA erlauben es nicht, dass ein wegen Dopings gesperrter Spieler in irgendeiner Funktion an einem vom Weltverband ausgerichteten Turnier teilnimmt.
Für Srna bleiben nun nur noch zwei Optionen. Zum einen könnte der Ex-Kapitän die kroatische Auswahl ohne offizielle Funktion begleiten und dennoch seinen Teil zum Erfolg beitragen.
Und zum anderen bliebe Srna noch der Gang vor das internationale Sportgericht CAS in Lausanne, um gegebenenfalls eine Aufhebung oder Verkürzung der Sperre zu erreichen. Dass der CAS pro Srna entscheiden würde, ist aber wegen einer allgemein ohnehin für milde erachteten Sperre aber nicht unbedingt zu erwarten.
Kroatien trifft in Gruppe D der WM 2018 auf Argentinien, Island und Nigeria. Das erste Spiel steigt am 16. Juni im Kaliningrad-Stadion gegen Nigeria.
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