Nachdem das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien am vergangenen Sonntag schon zu leeren Rängen bei der Partie zwischen dem FC Barcelona und UD Las Palmas geführt hatte, bekommt nun auch die spanische Nationalmannschaft Auswirkungen der großen politischen Differenzen im Land zu spüren.
Am Montagabend absolvierte La Roja im Trainingszentrum in Las Rozas bei Madrid ihre erste Trainingseinheit in Vorbereitung auf die beiden letzten Partien in der Qualifikation für die WM 2018 am Freitag gegen Albanien und am Montag in Israel, die Trainer Julen Lopetegui aber nach lediglich etwas mehr als 20 Minuten abbrach.
Pique bietet Rücktritt an – Lopetegui lehnt ab
Grund für das vorzeitige Ende der Einheit waren ebenso lautstarke wie unflätige Schmähungen gegenüber Gerard Piqué, der nie ein Geheimnis aus seiner Unterstützung für die Unabhängigkeit Kataloniens gemacht und auch am Sonntag beim von der spanischen Regierung nicht anerkannten Referendum entsprechend abgestimmt hat.
Ja he votat. Junts som imparables defensant la democràcia. pic.twitter.com/mGXf7Qj1TM
— Gerard Piqué (@3gerardpique) 1. Oktober 2017
Sowohl verbal als auch auf Transparenten bekundeten Anhänger der spanischen Nationalelf ihre Ablehnung Piqués. Der Innenverteidiger hatte unter dem Eindruck der Geschehnisse in Barcelona am Wahltag, als zahlreiche Katalanen mit Polizeigewalt an der Stimmabgabe gehindert und auch verletzt worden sind, schon am Sonntagabend im Anschluss an die Partie Barcas gegen Las Palmas unter Tränen seinen Rücktritt aus der Nationalelf angeboten.
Trainer Lopetegui allerdings lehnte das Ansinnen Piqués, der schon in der Vergangenheit einige Male mit einem Rücktritt aus der Roja kokettiert hatte, ab.
Morata fällt verletzt aus
Aller Voraussicht nach wird Piqué also in den Spielen gegen Albanien und in Israel, die alles andere als unwichtig sind, auflaufen. Spanien benötigt bei 3 Punkten und 17 Toren Vorsprung auf Italien wohl noch einen Sieg, um komplett sicher zu sein oder vier Zähler aus den beiden Partien.
Nicht mithelfen kann bei dieser Mission Alvaro Morata. Der Angreifer vom FC Chelsea erlitt am vergangenen Samstag bei der 0:1-Heimniederlage der Blues gegen Manchester City eine Oberschenkelverletzung, die ihn zu einer längeren Pause zwingt.
Eine genaue Diagnose veröffentlichte Chelsea zwar nicht, erklärte aber, mit rund vier Wochen Zwangspause für den erst im Sommer von Real Madrid gekommenen Stürmer zu rechnen.
Morata hat in der laufenden WM-Qualifikation 2018 vier Partien bestritten und dabei immerhin drei Tore erzielt. Ohne den Mittelstürmer ist nun die schon beim 3:0 gegen Italien Anfang September praktizierte Variante ohne echten zentralen Angreifer, dafür aber mit drei sehr flexiblen Offensivkräften mit Isco, Marco Asensio und David Silva wahrscheinlich.
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