Zwei Wochen nach der Auslosung der WM 2018 Gruppen gibt es ausgerechnet um einen der WM Top-Favoriten große Aufregung.
Ein halbes Jahr, bevor der Ball in Russland rollt, ist aktuell nicht ganz sicher, ob die Auswahl Spaniens dann tatsächlich wie ausgelost in einer Gruppe mit Portugal, Marokko und dem Iran um den Einzug ins WM-Achtelfinale spielen wird.
Politische Einflussnahme?
Grund für die Ungewissheit ist eine offenbar vorhandene Drohung seitens des Weltverbandes FIFA, den spanischen Verband RFEF von der WM 2018 auszuschließen, weil der Verdacht auf eine politische Einflussnahme bei den Verbandspräsidentschaftswahlen besteht.
Mehreren spanischen Medien zufolge soll die FIFA, laut deren Regularien jeglicher politische Einfluss auf die Verbände untersagt ist, Vorgänge in Spanien genau unter die Lupe nehmen.
So soll der oberste Nationale Spanische Sportrat (CSD) auf Neuwahlen beim RFEF gedrängt haben, weil gegen den ehemaligen Verbandspräsidenten Angel Maria Villar Korruptionsvorwürfe im Raum standen und noch immer stehen.
Dabei soll es sich um eine Einflussnahme von Seiten des Staates respektive der Politik gehandelt haben, die die FIFA nicht toleriert und für die schwerwiegende Strafen bis hin zu einem Ausschluss von großen Turnieren oder sogar komplett aus dem Weltverband möglich sind.
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— SPORT BILD (@SPORTBILD) 15. Dezember 2017
Untersuchungen vor Ort
Die FIFA bestätigte mittlerweile, dass Vertreter des Weltverband sowie des europäischen Verbandes UEFA nach Madrid reisen und sich vor Ort ein Bild von der Lage der Dinge machen sollen. Zugleich soll die FIFA den RFEF in einem Schreiben auf die gebotene Unabhängigkeit des Verbandes hingewiesen und zugleich mit einem Ausschluss von der WM 2018 gedroht haben.
In Spanien nimmt man das Thema durchaus ernst. So kündigte der spanische Verband zwar an, nach der sportlichen Qualifikation auch definitiv an der WM-Endrunde in Russland teilzunehmen, baut aber zugleich für den Fall vor, dass die FIFA ihren Drohungen Nachdruck verleiht.
So habe sich der neue RFEF-Präsident Juan Luis Larrea bereits am Rande der Gruppenauslosung mit Vertretern von FIFA und UEFA ausgetauscht. Zugleich besteht Kontakt zum Sportministerium in Madrid und es ist angedacht, dass zeitnah alle Beteiligten zusammenkommen, um über die Vorfälle zu sprechen und die Problematik aus der Welt zu schaffen.
Ministerpräsident Rajoy macht sich keine Sorgen
Die spanische Regierung indes reagierte gelassen auf die Ankündigung der FIFA, die Vorgänge näher beleuchten zu wollen.
Ministerpräsident Mariano Rajoy ließ am Rande des EU-Gipfels in Brüssel keinen Zweifel daran, dass die Furia Roja bei der Weltmeisterschaft 2018 antreten wird und zeigte sich überdies auch noch siegesgewiss: “Dass Spanien nicht zur WM fahren könnte, ist ein Szenario, das ich überhaupt nicht in Betracht ziehe. Wir werden nicht nur hinfahren, wir werden gewinnen.“
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