Die russische Nationalmannschaft tut ihr Bestes, um die Euphorie im Gastgeberland der WM 2018, die immer mehr Fahrt aufnimmt, weiter anzuheizen.
Während die Sbornaja am Dienstagabend mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel die Weichen schon klar auf Achtelfinale stellte, stand in Gruppe H erst der erste Spieltag auf dem Programm.
Gruppe H: Japan bezwingt Kolumbien
Einen nicht unbedingt zu erwartenden Verlauf nahm der erste Spieltag in WM Gruppe H 2018. Für die Auswahl Kolumbiens, die von vielen Experten stark eingeschätzt wurde, begann die Endrunde denkbar schlecht.
Zunächst konnte der angeschlagene Superstar James nur auf der Bank Platz und dann sah Carlos Sanchez nach nicht einmal drei Minuten schon die rote Karte. Der Mittelfeldspieler wehrte einen Schuss von Shinji Kagawa mit dem Arm ab und verhinderte so die japanische Führung – die Kagawa dann aber mit dem fälligen Elfmeter besorgte.
Japan konnte aus der Überzahl anschließend aber nicht wirklich Kapital schlagen, sondern kassierte in der 39. Minute durch einen von Juan Quintero direkt verwandelten Freistoß sogar den Ausgleich. Erst im zweiten Durchgang gelang es Japan besser, die personelle Überlegenheit zu nutzen.
Nachdem das Team aus dem Land der aufgehenden Sonne zunächst noch einige Gelegenheiten liegen gelassen hatte, war es der starke Yuya Osako, der in der 73. Minute per Kopfball nach einer Ecke den 2:1-Siegtreffer markierte. Kolumbien war zwar in der Endphase inklusive dem dann doch noch eingewechselten James bemüht, schaffte den erneuten Ausgleich aber nicht mehr.
Polen unterliegt dem Senegal
Im zweiten Spiel neutralisierten sich Polen und der Senegal zunächst lange auf einem eher dürftigen Niveau, das vor allem von polnischer Seite durch viele Fehlpässe und leichte Ballverluste geprägt war. Nichtsdestotrotz hatte sich die senegalesische Führung nicht unbedingt abgezeichnet, war aber auch nicht unverdient.
M’Baye Niang gewann in der 38. Minute im Mittelfeld einen Zweikampf gegen den schwachen Lukasz Piszczek und bediente Sadio Mane, der den Ball an Idrissa Gueye weiterleitete. Der Profi des FC Everton zog aus 18 Metern ab und Polens Verteidiger Thiago Cionek fälschte den Ball unglücklich ins eigene Netz ab.
Von Polen kam auch danach abgesehen von einem Freistoß von Robert Lewandowski nach 51 Minuten, den Keeper Khadim N’Diaye stark parierte, wenig. Und defensiv erlaubte sich das Team von Trainer Adam Nawalka nach einer Stunde eine kapitale Fehlerkette. Einen schon verunglückten Rückpass von Grzegorz Krychowiak unterschätzte Jan Bednarek als letzter Mann, während Keeper Wojciech Szczesny übereilt sein Tor verließ.
Der starke M’Baye Niang spritzte dazwischen und erhöhte auf 2:0. Polen zeigte sich danach zwar bemüht, aber blieb weitgehend ungefährlich, ehe Krychowiak in der 86. Minute nach einer Freistoßflanke von Kamil Grosicki doch auf 1:2 verkürzen konnte.
Letztlich kam der Anschlusstreffer aber zu spät, denn der Senegal brachte die Führung am Ende recht problemlos über die Zeit.
Gruppe A: Russland schlägt Ägypten mit 3:1
Nach dem 5:0 gegen Saudi-Arabien tat sich die russische Nationalmannschaft gegen eine gut organisierte und nach überstandener Schulterverletzung wieder mit Superstar Mo Salah angetretene Auswahl aus Ägypten trotz optischer Überlegenheit lange schwer, sodass es mit einem torlosen Remis in die Pause ging.
Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel unterlief dann aber dem ägyptischen Kapitän Ahmed Fathy ein unglückliches Eigentor, dass Russland deutlich Rückenwind verlieh.
Die Sbornaja drehte nun auf und bereits in der 62. Minute war die Partie entschieden, als Artyom Dzyuba mit einer schönen Einzelleistung das 3:0 markierte. Drei Minuten zuvor hatte Denis Cheryshev mit seinem bereits dritten Turniertor auf Vorlage von Mario Fernandes das 2:0 erzielt.
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Ägypten war in der Folge bemüht, sich ordentlich zu verkaufen und kam durch den ansonsten eher durchwachsen agierenden Salah zum 1:3-Anschluss. Salah verwandelte in der 73. Minute einen an ihm selbst verursachten Elfmeter, doch mehr war für die Pharaonen nicht mehr drin.
Sollte Uruguay am heutigen Mittwoch (17 Uhr) gegen Saudi-Arabien nicht verlieren, wäre Ägypten in WM Gruppe A bereits ausgeschieden. Zugleich stünde dann auch der russische Achtelfinal-Einzug schon fest. Uruguay könnte mit einem Sieg auch schon das Weiterkommen klar machen, während Saudi-Arabien auch bei einem Remis zumindest noch theoretische Chancen hätte.
>> Uruguay – Saudi Arabien Vorschau
Gruppe B: Portugal und Spanien in der Favoritenrolle
Los geht es am heutigen Mittwoch aber in Gruppe B der WM 2018, in der um 14 Uhr zunächst die portugiesische Nationalmannschaft auf Marokko trifft.
Nach der Auftaktpleite gegen den Iran darf sich Marokko keine weitere Niederlage erlauben, um weiter auf das Achtelfinale hoffen zu dürfen. Portugal peilt nach dem 3:3 gegen Spanien freilich einen Sieg an und hofft auf eine erneute Gala von Cristiano Ronaldo (zur Spielvorschau Portugal – Marokko).
Um 20 Uhr bekommt es dann die spanische Nationalmannschaft 2018 mit dem Iran zu tun, der die Tabelle aktuell anführt, aber natürlich auch weiß, dass es gegen einen der Top-Favoriten deutlich schwieriger wird als gegen Marokko. Unversucht lassen werden die Perser, für die die WM 2018 dank des Sieges über Marokko schon jetzt ein Erfolg ist, aber nichts.
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