Bereits einen Tag vor dem Ende der Meldefrist hat der russische Verband sein endgültiges Aufgebot für die Fußball WM 2018 im eigenen Land bekannt gegeben.
Aus dem vorherigen 28-Mann-Kader musste Trainer Stanislaw Tschertschessow noch fünf Akteure streichen und entschied sich dafür, bei der Endrunde auf die beiden eingebürgerten Deutschen Roman Neustädter und Konstantin Rausch sowie auf Torhüter Soslan Dzhanaev, Sturmtalent Fedor Chalov und Außenbahnspieler Aleksandr Tashaev zu verzichten.
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Rausch und Neustädter können sich nicht festspielen
Ganz überraschend kam die Streichung des Quintetts indes nicht, denn bei der 0:1-Niederlage im WM-Testspiel vergangene Woche in Österreich kam von den nun nicht zum endgültigen Kader gehörenden Spielern keiner zum Einsatz. Und nur Rausch schaffte es zumindest auf die Ersatzbank, muss nun aber ebenso wie seine vier Kollegen den Urlaub antreten.
Fraglos bitter für den Linksverteidiger, der auch mit Blick auf seine WM-Chancen im Januar vom 1. FC Köln zu Dinamo Moskau gewechselt war, um sich in der russischen Premier League besser empfehlen zu können. Doch zumindest vorerst bleiben bei Rausch, der erst im Oktober sein Debüt gefeiert hatte, fünf Länderspiele im Russland-Trikot stehen.
Neustädter lief einmal öfter für die Sbornaja auf, konnte sich seit seinem Einstand kurz vor der EM 2016 aber nicht festspielen. Stattdessen fiel der ehemalige Schalker gemeinsam mit Rausch negativ auf, als beide im März während eines Trainingslagers in einer Diskothek gesehen wurden.
Die ehemaligen Bundesligaprofis Roman Neustädter und Konstantin Rausch werden bei der WM nicht in der russischen Nationalmannschaft spielen.https://t.co/XTQON9iwQb
— Sport (@DLF_Sport) 4. Juni 2018
Mit dem verbleibenden 23-Mann-Kader bestreitet Russland am Dienstagabend um 18 Uhr in Moskau bereits die Generalprobe für das WM-Eröffnungsspiel neun Tage später gegen Saudi-Arabien.
Gegen die nicht für die WM qualifizierte Türkei dürfte Coach Tschertschessow zumindest zu weiten Teilen die Mannschaft auf den Platz schicken, die dann auch im Auftaktspiel für einen Sieg sorgen soll. Gegen die Türkei geht es nun vor allem auch darum, eine seit Oktober währende Serie von sechs Spielen ohne Sieg zu beenden.
Zuletzt verlor Russland sogar dreimal am Stück. Vor dem 0:1 in Österreich erwiesen sich die beiden WM-Favoriten Brasilien (0:3) und Frankreich (1:3) als jeweils mindestens eine Nummer zu groß.
Eine gewisse Achse steht
Nach der wenig überzeugenden Vorstellung in Österreich darf man darauf gespannt sein, auf wen Tschertschessow bei der Generalprobe setzt. Links hinten dürfte Fedor Kudryashov die Nase gegenüber Routinier Yuri Zhirkov vorne haben, der seinerseits aber hoffen darf, eine Reihe davor den Zuschlag zu erhalten.
In der Innenverteidigung ist derweil nicht ausgeschlossen, dass der mittlerweile 38 Jahre alte Sergey Ignashevich, der seine Tempodefizite schon bei der WM 2014 und bei der EM 2016 nicht mehr verbergen konnte, von Beginn an ran darf.
Sicher ist, dass Igor Akinfeev als langjährige Nummer eins im Tor stehen wird und Fedor Smolov vorne als wohl einzige Spitze für Tore sorgen soll. Und Jungstar Aleksandr Golovin sollte seinen Platz im Mittelfeld sicher haben, in dem es aktuell aber noch die meisten umkämpften Positionen gibt.