36 Jahre nach dem Vorrunden-Aus in Spanien winkt Peru erstmals wieder die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Die Mannschaft von Trainer Ricardo Gareca landete in der südamerikanischen WM-Qualifikation auf dem fünften Platz und ließ damit unter anderem Nationen wie Chile und Paraguay hinter sich.
Mit diesem fünften Platz erspielte sich Peru die Teilnahme an den interkontinentalen WM-Play-offs gegen den Sieger der ozeanischen WM-Qualifikation, der wenig überraschend Neuseeland heißt.
In Neuseeland dürfte man zwar nicht ganz unglücklich darüber gewesen sein, dass der Gegner letztlich Peru wurde und nicht eines der stärker eingeschätzten Teams wie Argentinien, Kolumbien oder Chile. Aber dennoch geht die peruanische Auswahl als 10. der FIFA-Weltrangliste als Favorit in die beiden Begegnungen am 11. November (4.15 MEZ) in Neuseeland und am 16. November (3.15 Uhr MEZ) in Peru.
Ein Selbstläufer werden die Duelle gegen Neuseeland freilich auch nicht, stellen die All Whites doch eine kampfstarke Mannschaft, die um jeden Meter Boden fighten wird, um nach der WM 2010 wieder auf ganz großer Bühne dabei zu sein.
Guerrero als Top-Torjäger
Gegen eine vermutlich gut organisierte und eher defensiv agierende Mannschaft Neuseelands wird einiges von Perus Offensivkräften abhängen. Der mittlerweile für Flamengo Rio de Janeiro stürmende Paolo Guerrero, der in der Qualifikation immerhin sechs Tore erzielte, ist sicherlich einer der größten Hoffnungsträger, mit 33 Jahren aber nicht mehr der jüngste.
Selbiges trifft auf den ein Jahr jüngeren Jefferson Farfan zu, der aktuell bei Lokomotiv Moskau sein Geld verdient. Mit Andre Carillo (FC Watford) oder Raul Ruidiaz (Monarcas Morelia) stehen zwar auch jüngere Angreifer zur Auswahl, doch absolute Top-Klasse verkörpert (zumindest noch) keiner von ihnen.
Pizarro als WM-Kandidat?
Das war vor einigen Jahren noch anders, als Peru im Angriff auf einen Claudio Pizarro bauen konnte, der sich im Laufe seiner Karriere fraglos das Etikett Weltklasse verdiente.
Mittlerweile aber ist Pizarro 39 Jahre alte und längst über seinen Zenit hinaus, weshalb der SV Werder Bremen im Sommer auch auf eine Vertragsverlängerung verzichtete.
Nach einem knappen Vierteljahr ohne Klub heuerte Pizarro aber nun Ende September beim kriselnden 1. FC Köln an und nicht wenige Beobachter vermuten darin auch den Versuch, doch noch auf den peruanischen WM-Zug aufspringen zu können.
18 Tore in 79 Länderspielen
Eine WM-Teilnahme würde Pizarro zur Vollendung seiner Karriere noch fehlen, in der der überragende Techniker zwischen Juni 1999 und März 2016 79 Länderspiele bestritten hat.
Die dabei erzielten 18 Treffer nehmen sich für einen Stürmer seiner Klasse zwar eher bescheiden aus, doch oftmals mangelte es Pizarro in nationalen Diensten an den entsprechenden Vorlagen und gerade in seinen letzten Jahren war der Torjäger eher als Spielmacher den Vollstrecker gefragt.
Bislang hat sich Pizarro öffentlich in Sachen WM zurückgehalten, doch sollte der Angreifer in Köln nochmals an alte Tage anknüpfen können und Peru der Sprung zur Fußball-WM 2018 in Russland gelingen, ist nichts ausgeschlossen. Klar ist, dass Peru einen Pizarro in Form auch in fortgeschrittenem Alter bestens gebrauchen könnte.
Für die beiden Play-off Spiele gegen Neuseeland im November wurde der 39-Jährige von Teamchef Ricardo Gareca allerdings nicht einberufen.
#SeleccionMayor | Lista de oficial de convocados para jugar el repechaje ante Nueva Zelanda. pic.twitter.com/WgXiG3wxDq
— Selección Peruana (@SeleccionPeru) 20. Oktober 2017